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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beruhigen. Sie sprang auf und eilte an den Rand des Daches, von wo aus sie unser Grundstück gut übersehen konnte.
    »Auch am Strand sind Wachen«, rief sie. »Männer und Roboter. Pilon – was ist los?«
    Ich seufzte. Jetzt mußte ich es ihr wohl sagen.
    Als ich zu ihr kam, zeigte sie bleich auf einen der mächtigen Räumbagger, dessen Desintegratorprojektoren düster glommen. Die Maschinen rückten von Norden her an.
    Mit knappen Worten erklärte ich meiner Frau, was in der Vorstandssitzung vorgefallen war.
    »Die Alte Dame blufft«, sagte ich beruhigend. »Sie kann sich einen derartigen Vorfall nicht leisten.«
    Einer unserer Diener kam und meldete Raven Hornisch, den Detektiv, an. Ich ließ ihn zu uns führen. Er begrüßte uns höflich und sehr ruhig. Die Bedrohung schien er gar nicht zu bemerken.
    »Ich habe erfahren können, daß nichts passieren wird«, sagte er, als wir uns gesetzt hatten. »Die Alte Dame will Sie nur in die Enge treiben. Sie will Sie einschüchtern und provozieren. Wenn Sie schießen lassen, hätte sie Ihnen einen schweren Schlag versetzt.«
    »So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht.« Ich blickte ihn prüfend an. Seine Ruhe und Ausgeglichenheit gefielen mir. »Sind Sie sicher, daß die Information richtig ist?«
    »Sie stammt aus der Vorstandsetage.« Das besagte alles.
    »Sie haben gut gearbeitet«, lobte ich ihn. »Bitte, sorgen Sie dafür, daß da unten keine Schüsse fallen. Ich werde mit meinem Syndikus sprechen und veranlassen, daß er Strafanzeige gegen die Alte Dame erstattet.«
    Seine Augen verdunkelten sich. Er schüttelte den Kopf. »Das würde ich nicht tun, Mr. Bonhero.«
    »So?« Irritiert und erstaunt zugleich blickte ich ihn an. »Kennen Sie die Zusammenhänge?«
    »Sehr gut.« Wieder sah ich dieses feine Lächeln. »Ich habe als Volkswirt promoviert. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Ihnen empfohlen wurde.«
    Er erhob sich, verneigte sich vor Tyna und ging. Ich blickte ihm nach. Seine große, schlanke Gestalt überragte die Zierbüsche. Er bewegte sich, ohne den Oberkörper dabei zu drehen. Nur seine Arme pendelten ganz leicht. Er wirkte ungeheuer kühl und sehr überzeugend. Hornisch war ein Mann, der ganz genau wußte, was er sagte und was er tat. Dennoch war ich mit seiner letzten Empfehlung nicht einverstanden. Vielleicht waren die wirtschaftlichen Strukturen und Zusammenhänge wirklich voll transparent für ihn, aber dennoch glaubte ich, besser zu wissen, was zu tun war.
    Ich ließ mir einen Visiphonwürfel bringen und mich mit Reinsch verbinden, der sich in Terrania City aufhielt. Er meldete sich so schnell, als habe er nur auf meinen Anruf gewartet. Ich schilderte ihm die Situation.
    »Erstatten Sie Strafanzeige nach dem Vorsorgegesetz!« befahl ich. »Wir wollen doch einmal sehen, wer der Stärkere ist. Martola soll sich verrechnet haben.«
    Er hatte keine Einwände. Zwei Stunden später rief er zurück und teilte mir mit, daß alle Formalitäten erledigt waren. Nun hieß es abwarten. Die Alte Dame mußte den nächsten Zug ausführen.
    26. Januar 3459 – Kiamba/Terra.
Bericht: E Bonhero
    Nichts geschah. Die Abbruchmaschinen rückten wieder ab. Martola schwieg sich aus, und ich erledigte meine Arbeiten von meinem Haus aus. Tyna bat mich, sie nicht allein zu lassen. Sie fürchtete, in meiner Abwesenheit könnten die Arbeitskolonnen doch noch anrücken und über das Haus herfallen. Ich glaubte nicht daran, daß so etwas geschehen könnte.
    Um 15.30 Uhr kam die Nachricht der Präsidentin, in der sie mir verbot, die Privatjacht zu benutzen. Um 18.00 Uhr traf die Botschaft der Alten Dame ein, in der sie mir mitteilte, daß ich als Vizepräsident wegen ›konzernschädigenden Verhaltens‹ abgewählt worden war.
    Syndikus Reinsch lächelte nur, als er davon hörte. Er erklärte mir, daß Martola gegen den Verbundlinienvertrag verstoßen hatte. Als Konzernerbe habe ich bis zu meinem Tode ein Anrecht darauf. Sie schien das übersehen zu haben.
    27. Januar 3459 – Kiamba/Terra.
Bericht: P. Bonhero
    Martola schwieg sich weiter aus. Ramon Prinz rief mich aus dem Forschungszentrum an. Er wirkte sehr beunruhigt.
    »Mr. Bonhero«, sagte er. »Ich glaube, daß jemand versucht hat, bei mir einzubrechen. Ich meine, im Labor.«
    »Ich komme sofort«, versprach ich und verabschiedete mich von Tyna. Im Grunde genommen war ich froh, das Haus verlassen zu können. Ich brauchte nicht mehr zu befürchten, daß Martola es abreißen lassen würde.
    Gegen 11 Uhr landete ich auf

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