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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und schwankend gewordenen Kommandanten der Solaren Flotte bekannten sich nun wieder einmütig zu Rhodan – und plötzlich war es ihnen unverständlich, wie sie so verblendet gewesen sein konnten anzunehmen, daß Perry Rhodan die Menschheit verraten würde.
    »Atlan hat einen Orden verdient«, sagte Julian Tifflor. »Er hat durch seine Wiedergeburt den Weg zur Einheit aller galaktischen Völker geebnet.«
    »Ich gebe zu, dieser unvorhergesehene Zwischenfall hat seine positiven Seiten«, äußerte Rhodan. »Aber über all dem Jubel dürfen wir die Gefahr nicht vergessen, die heraufbeschworen wurde. Ich muß sagen, daß ich lieber noch eine Weile den bösen Mann gespielt hätte, anstatt zu einer überstürzten Entscheidung gezwungen zu werden. Es ist wohl klar, daß wir nur eine einzige Möglichkeit haben, um das Solsystem vor Repressalien der Laren zu schützen.«
    »Du meinst doch nicht etwa, daß wir die letzte Phase des Falles Harmonie jetzt schon in Angriff nehmen müssen, Perry?« fragte Reginald Bull ungläubig.
    »Es wird sich bestimmt noch ein anderer Ausweg finden«, sagte Roi Danton unbehaglich.
    »Nein«, erwiderte Rhodan. »Wir haben keine andere Wahl, als den Haupt-Gezeitenwandler einzuschalten und das Solsystem in die Zukunft zu versetzen.«
    Julian Tifflor war blaß geworden. »Das kann nicht gutgehen«, versicherte er. »Waringer hat gesagt, daß er frühestens in drei Wochen soweit sein würde.«
    »Die Reparaturen am Haupt-Gezeitenwandler sind abgeschlossen«, erklärte Rhodan. »Der Funktionstest ist zufriedenstellend verlaufen. Was Geoffry noch benötigt hätte, wäre eine dreiwöchige Frist, um die Vorbereitungen zu treffen, die ein hundertprozentiges Gelingen des Experiments garantiert hätten. Aber da wir nicht so lange warten können, müssen wir ein gewisses Risiko in Kauf nehmen.«

26.
    Es war der 5. Juli, 12 Uhr Mittag, Standard-Zeit.
    Professor Waringers Leute hatten Unmögliches vollbracht. Der Haupt-Gezeitenwandler, bisher nur mehr oder weniger theoretisch einsatzbereit, konnte in Betrieb benommen werden. Der Countdown war angelaufen. Noch zweiundsiebzig Minuten, dann sollte das Sonnensystem zum zweitenmal in der Geschichte der Menschheit in die Zukunft versetzt werden.
    Technisch gesehen waren die gleichen Voraussetzungen gegeben wie vor neunundzwanzig Jahren. Und doch war es diesmal ganz anders. Im Jahre 3430 hätte man es auf einen Kampf ankommen lassen können. Diesmal jedoch wäre ein waffentechnisches Kräftemessen nicht zugunsten der Menschheit ausgefallen. Diesbezüglich gab sich niemand Illusionen hin.
    Und die Terraner waren diesmal noch in einem anderen Punkt im Nachteil: Im Gegensatz zum Jahr 3430 blieb diesmal nicht die Zeit, umfangreiche Vorbereitungen zu treffen. Die notwendigen Maßnahmen mußten schnell, um nicht zu sagen überstürzt, getroffen werden. Über den Terranern schwebte das Damoklesschwert der SVE-Raumer. Wenn überhaupt, so gab es diesmal nur einen einzigen Vorteil, der aber nur rein psychologischer Natur war und nicht wirklich ins Gewicht fiel: Die Bewohner des Solsystems waren auf den Zeitsprung in die Relativzukunft vorbereitet.
    »X minus sechzig Minuten!« verkündete die Robotstimme in der Hauptschaltzentrale des Planeten Merkur.
    Rhodan war bereits vor einer halben Stunde eingetroffen. Er konnte Waringer nicht unterstützen, aber er wollte zumindest hiersein und die Bedienungsmannschaft womöglich durch seine Anwesenheit moralisch aufrüsten.
    Seiner Ankunft auf Merkur waren jedoch eine Reihe turbulenter Ereignisse vorausgegangen. Rhodans erste Maßnahme war gewesen, durch den Pressesprecher von Imperium-Alpha eine Meldung verbreiten zu lassen. Darin versprach Rhodan, um 13.12 Uhr via Television zu den Vorfällen auf Olymp Stellung zu nehmen. Das war nämlich der Zeitpunkt, zu dem der Zeitsprung in die Relativzukunft stattfinden sollte. Rhodan hoffte, die Laren dadurch neugierig zu machen und sie zum Abwarten zu verleiten. Dieser Schachzug schien Erfolg zu haben, denn bisher war noch kein einziges SVE-Schiff im Raumsektor Sol gesichtet worden.
    Danach ließ Rhodan an alle inner- und außerhalb des Solsystems stationierten Einheiten der Solaren Flotte geheime Einsatzbefehle ausgeben. Solarmarschall Julian Tifflor befehligte die fünfzehntausend Einheiten innerhalb des Solsystems persönlich. Die Raumschiffe verließen ihre Basen und verteilten sich an strategisch wichtigen Positionen im Raum zwischen der Sonne und den Trümmerstücken des ehemaligen

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