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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Laren wahrscheinlich zu den alltäglichen Ereignissen gehörte. Vor ihm, etwa zwei Meter über dem Boden und in unmittelbarer Nähe des Tisches, an dem Haitikko saß, schwebte eine Kugel aus solidem Material, die in ihrem Innern ohne Zweifel eine Kamera, ein Mikrofon und einen kleinen Sender barg, so daß sie alles sehen, hören und übermitteln konnte, was in diesem Raum geschah. Dieselbe Kugel war vor wenigen Augenblicken noch ein hauchdünner Nebel gewesen, der die schwere Plastikmetallfüllung der Korridortür durchdrungen hatte.
    Er schüttelte das Staunen von sich ab. Er trat zu Haitikko und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Siehst du das?« fragte er sie und deutete auf die kleine Kugel, die inzwischen schräg über dem Tisch zum Stillstand gekommen war. »Das ist ein Spion, den Hotrenor-Taak, dein Herr und Meister, uns geschickt hat, um nachzusehen, was wir treiben. Ich habe ihm aber gesagt, daß ich seine Schnüffelei unter keinen Umständen ertragen kann. Und ich habe ihm klargemacht, daß sein nächster Spion eines unrühmlichen Todes sterben wird. Nun denn, so sei's!«
    Und während Haitikko, ohne zu verstehen, worum es ging, auf die mattschimmernde Kugel starrte, zog Perry Rhodan einen kleinen, handlichen Desintegrator aus der Tasche. Er bemerkte, wie die Kugel sich zu verflüchtigen begann. Ihre Umrisse verschwammen. Anscheinend hatte man dort, von wo aus das Gerät gesteuert wurde, die drohende Gefahr erkannt und versuchte, das Instrument zu retten.
    Aber Perry Rhodan war schneller. Aus dem Lauf des Desintegrators zuckte ein fahles, grünliches Leuchten. Dort, wo die Kugel schwebte, gab es einen grellen Blitz und einen gedämpften, puffenden Knall. Ein wenig Qualm entstand, der einen äußerst unangenehmen Geruch hatte. Die Kugel war verschwunden.
    Um Perry Rhodans Mund spielte ein zufriedenes Lächeln.
    Danach dauerte es zwei Tage, bevor Hotrenor-Taak sich wieder meldete. Inzwischen war Haitikko von Walter Rittman behandelt und zum Teil von ihrer Faszination für Perry Rhodan befreit worden. Die lodernde Flamme der Liebe verwandelte sich in die leise Wärme der Zuneigung. Es blieb genug übrig, um das Abenteuer jenes Abends plausibel erscheinen zu lassen; aber Haitikko stand nicht mehr unter dem Eindruck, daß sie ohne Perry Rhodan nicht leben könne.
    Als Hotrenor-Taak sich schließlich meldete, tat er es in seiner üblichen Art: kühl, zurückhaltend und sachlich.
    »Man muß Sie zu Ihrem Geschmack beglückwünschen«, sagte er. »Haitikko ist nach unseren Begriffen eine schöne Frau. Ich verstehe nicht, wie es Ihnen gelungen ist, sie für sich zu begeistern; aber Ihren Geschmack muß ich anerkennen.«
    »Für manche Frauen«, antwortete Rhodan lächelnd, »hat das Barbarische eine gewisse Anziehungskraft. Ich nehme an, daß Sie darauf hinauswollen …«
    »Nein, das will ich nicht«, unterbrach ihn der Verkünder der Hetosonen. »Ich spielte darauf an, daß mein Stab sich vor der Abreise von Hetossa dazu verpflichtet hat, während des Aufenthalts in dieser Milchstraße auf jegliches Privatleben zu verzichten. Unsere Aufgabe ist schwierig, unsere Zahl ist gering. Ich muß damit rechnen können, daß jeder meiner Mitarbeiter mir zu jeder denkbaren Zeit zur Verfügung steht. Haitikko hat ohne Zweifel gegen diese Verpflichtung verstoßen.« Jetzt erst wagte er ein knappes Lächeln. »Aber sie ist wie gesagt eine überaus schöne Frau. Ich denke, ich kann es vor mir verantworten, wenn ich ihr aus dieser Verfehlung keine Folgen erwachsen lasse.«
    Perry Rhodan nickte. »Und den Verlust Ihres mechanischen Spions werden Sie sicherlich auch schadlos verwinden können«, bemerkte er sarkastisch.
    »Ich verschwende keinen Gedanken mehr daran«, antwortete Hotrenor-Taak.
    Perry Rhodan wartete schweigend. Das Gespräch besaß bislang wenig Substanz. Hatte der Verkünder der Hetosonen ihn wirklich nur angerufen, um ihn bezüglich seines Geschmacks zu loben? Das widersprach seiner Art. Rhodan beschloß, den Laren herauszufordern.
    »Es war nett, mit Ihnen zu sprechen«, sagte er. »Aber jetzt ruft die Arbeit, und ich …«
    »Dachten Sie wirklich, ich hätte mich nur wegen Haitikko mit Ihnen in Verbindung gesetzt?« fiel ihm Hotrenor-Taak ins Wort.
    »Weswegen sonst?« erkundigte sich Perry Rhodan achselzuckend.
    »Ich wollte Sie über den jüngsten Erfolg meiner Truppen in Kenntnis setzen«, antwortete der Lare. »Es ist einem meiner Raumschiffe gelungen, das unbekannte Fahrzeug zu orten, das vor wenigen

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