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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem er Ling Temvaughn mühelos unter hypnotischen Druck hatte setzen können. Am meisten Aufsehen erregte jedoch eine genaue Beschreibung der Kabelverläufe innerhalb der MARCO POLO, die Purkher als geübten Systemanalytiker sofort erkennen ließ, an welcher Stelle am vorteilhaftesten eine Verzweigung der Kommunikationsprozessor-Zuleitung zu einer Konsole des Kontrollraums hergestellt werden konnte. Die Laren kannten das Innere des Flaggschiffs der Solaren Flotte also ebenso gut wie die zuständigen terranischen Techniker.
    Auch in anderer Hinsicht hatte Hotrenor-Taak seinen neugebackenen Hetos-Inspektor vorzüglich ausgestattet. Und in einem hypnotischen Schnellkurs waren ihm offenbar die Fähigkeiten und das Wissen vermittelt worden, deren er zusätzlich bedurfte, um seinen Auftrag zur Zufriedenheit des Auftraggebers auszuführen. So zumindest mußte sich der Sachverhalt Lemmin Purkher dargeboten haben. Was er nicht wußte, war, daß die Laren die Gelegenheit benutzt hatten, außer den zusätzlichen Kenntnissen auch noch eine Art Sicherung in sein Bewußtsein zu pflanzen. Wurde er ertappt, ergab sich die Möglichkeit, daß er ins Verhör genommen und ihm die Wahrheit über seinen Auftraggeber und seinen Auftrag, mit welchen Mitteln auch immer, entlockt wurde – dann sollte diese Sicherung ansprechen. Lemmin Purkher wußte nicht, daß er eine scharfe Bombe in seinem Gehirn mit sich herumtrug. Und doch hätte er sich denken können, daß Hotrenor-Taak nicht das Risiko einging, der Bespitzelung des Ersten Hetrans der Milchstraße überführt zu werden. Er hätte sich sagen können, daß der Verkünder der Hetosonen Vorsichtsmaßnahmen für den Fall getroffen hatte, daß sein Spion auf frischer Tat ertappt wurde.
    Inzwischen war der hypnotische Bann, der Ling Temvaughn stundenlang gefangengehalten hatte, zerflossen. Ling war wieder Herr seiner selbst. Er besaß jedoch keinerlei Erinnerung an die vergangenen fünf Tage. Vor allen Dingen hatte er keine Ahnung, daß man ihn eine Zeitlang im Verdacht gehabt hatte, ein Verräter zu sein. Die Gedächtnislücke wurde auf schonende Weise gefüllt. Ling Temvaughn bekam zu verstehen, daß er das Opfer einer larischen Intrige geworden war.
    In Perry Rhodan aber brannte der Zorn. Er hatte keine Beweise für das, was Hotrenor-Taak veranlaßt hatte. Es gab keinen Hinweis, der Lemmin Purkhers verräterische Tätigkeit eindeutig mit dem Verkünder der Hetosonen in Zusammenhang brachte. Aber er wußte von Purkhers Auftrag, und Hotrenor-Taak wußte davon, und wenn die MARCO POLO zur Erde zurückkehrte, dann würde er sich den Laren vornehmen.
    Inzwischen waren im Kommandostand der MARCO POLO die letzten Vorbereitungen für den Abflug in die Dunkelwolke getroffen worden. Keiner der verantwortlichen Offiziere gab sich Illusionen darüber hin, daß es trotz des Beistands der beiden vincranischen Piloten ein äußerst gewagtes Unternehmen sein würde. Tastir und Testur hatten zu verstehen gegeben, daß ihre Anweisungen im schlimmsten Fall binnen einer Zehntelsekunde befolgt werden müßten. Allein daraus ergab sich von selbst die Notwendigkeit, daß einer der Emotionauten als Pilot fungieren müsse, denn niemand sonst war in der Lage, die komplizierte Maschinerie des riesigen Raumschiffs in so kurzer Zeit zu manipulieren.
    Um acht Uhr fünfunddreißig am 30. April 3459 allgemeiner Zeitrechnung nahm die MARCO POLO von neuem Fahrt auf. Ihr Kursvektor wies geradewegs auf die drohende Wand der Dunkelwolke zu. Ein kurzer Linearsprung brachte das mächtige Fahrzeug in die Randzone der wirbelnden, mahlenden Staubmassen. Im Kommandostand befanden sich nur die Leute, die unbedingt gebraucht wurden. Jede überflüssige Funktion, wie zum Beispiel die des Mannes, der Verbindung mit dem Kommunikationszentrum hielt, war eliminiert worden.
    Es kam jetzt nur noch darauf an, daß die beiden Vincraner in ihrem Bemühen, sich auf die Energieströme der Dunkelwolke zu konzentrieren, nicht gestört wurden.
    Mentro Kosum auf der einen, Tastir und Testur auf der anderen Seite hatten einen Kode miteinander vereinbart, der den Umfang der notwendigen Kommunikation auf ein Mindestmaß herabsetzte. Was die Vincraner dem Piloten lieferten, war ein dreidimensionaler Beschleunigungsvektor – oder anders ausgedrückt: eine Zahlengröße und drei Richtungskosinusse. Der Kode war so ausgeprägt, daß für jedes der vier Bestimmungsstücke nur eine einziffrige Zahl angegeben zu werden brauchte. Vier Zahlen ließen sich,

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