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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befunden hatte.
    Kalighan bat als erstes um eine Führung durch das Flaggschiff. Rhodan machte ihn darauf aufmerksam, daß ein solches Unterfangen mehrere Wochen in Anspruch nehmen könne, je nachdem, wie sorgfältig man dabei vorzugehen gedenke. Kalighan lächelte spöttisch und antwortete: »Nicht, wenn man genau weiß, woran man interessiert ist. Sie führen kleinere Beifahrzeuge an Bord?«
    »Gewiß.«
    »Die möchte ich sehen«, strahlte der Tekheter. »Nicht die allerkleinsten, sondern die mittleren bis größeren. Und vor allen Dingen, überlichtschnell müssen sie sein!«
    Perry Rhodan warf seiner Begleitung einen bezeichnenden Blick zu. Die Tekheter waren Raumfahrer. Das Fahrzeug, mit dem sie in der Nähe der MARCO POLO aufgetaucht waren, war ein kugelförmiges Gebilde von knapp fünfzig Metern Durchmesser. Sie schienen geschickte Astronauten zu sein, zumal sie dieselbe Begabung wie ihre Vettern, die Vincraner, besaßen, die energetischen Strömungen innerhalb der Dunkelwolke mittels paraphysischer Sinne auf weite Entfernungen hin zu ertasten. Aber an der Raumfahrttechnologie schien es bei ihnen zu hapern. Sie waren gekommen, um gegen ihr Hilfsangebot ein modernes Raumschiff einzuhandeln.
    Die Vermutung erwies sich als richtig. Kalighan und sein Begleiter, der übrigens kein Wort sprach, wurden durch eine Reihe von Außenhangars geführt. In der Hangarhalle der Leichten Kreuzer traf Kalighan seine Entscheidung.
    »Wie viele Leute braucht man, um ein solches Raumschiff zu führen?« erkundigte er sich.
    »Eine Minimalbesatzung von fünf Mann«, antwortete Rhodan wahrheitsgemäß.
    Kalighan wirbelte auf den Fersen herum. Sein Gesicht strahlte. »Ich bringe Sie, Ihr Raumschiff und Ihre Besatzung in Sicherheit. Wohin Sie wollen. Als Gegenleistung dafür verlange ich ein solches Raumschiff.« Mit ruckender Bewegung wies er auf einen der Leichten Kreuzer.
    »Sie sind teuer«, erwiderte Rhodan ernst.
    »Teuer, aber zuverlässig«, berichtigte Kalighan. »Wo wollen Sie hin?«
    »Nach Prov.«
    »Aaaah … ich hätte es mir denken können!« lachte Kalighan. »Da mein Freund Roctin-Par an Bord ist.« Von einer Sekunde zur andern wurde er wieder ernst. »Aber mit der Überlassung des Raumschiffs allein ist es nicht getan. Wir müssen in der Bedienung des Fahrzeugs geschult werden.«
    Perry Rhodan lächelte matt. »Noch bin ich auf den Handel nicht eingegangen«, gab er dem Tekheter zu bedenken.
    »Aber Sie müssen doch!« protestierte Kalighan und bekam dabei große Augen. »Ohne unsere Hilfe wären Sie rettungslos verloren!«
    »Sie würden uns wirklich im Stich lassen, wenn wir auf Ihre Forderung nicht eingingen?«
    Kalighan starrte ihn an, als wäre er gefragt worden, ob er bereit sei, kopfüber von einem hundert Meter hohen Felsen zu springen.
    »Selbstverständlich«, antwortete er im Brustton der Überzeugung. Und dann fügte er ein terranisches Sprichwort hinzu, das er, weiß der Himmel wo, aufgeschnappt haben mochte: »Eine Liebe ist schließlich der anderen wert, nicht wahr?«
    Rhodan nickte. »Ich bin bereit, auf Ihr Angebot einzugehen«, sagte er. »Ich habe wohl keine andere Wahl. Aber ich möchte Sie sagen hören, daß Sie das Raumschiff, das Sie von uns erhalten, lediglich für die Zwecke des Raumflugs und nicht für die der Kriegführung verwenden wollen.«
    »Zugestanden!« jauchzte Kalighan. »Mein Freund Roctin-Par hier ist Zeuge unseres Abkommens! Ich bringe Sie nach Prov, und Sie geben mir dafür eines dieser Raumschiffe hier, ausschließlich für den Zweck der überlichtschnellen Raumfahrt, nicht aber für den Zweck der Kriegführung!«
    Seine Begeisterung war ein wenig zu dick aufgetragen. Rhodan warf einen raschen Seitenblick auf seinen stummen Begleiter. Der kaum verhohlene Ausdruck des Hohns, der auf dessen Gesicht geschrieben stand, verriet ihm, daß sein Verdacht berechtigt war.
    Den Tekhetern ging es nicht allein um die Raumfahrt.
    Der Flug durch die Dunkelwolke dauerte weitere zwei ganze Tage. Erst am 4. Mai 3459 allgemeiner Zeitrechnung begannen die Staubwolken sich zu lichten, und auf der Panoramagalerie im Kommandostand wurde ein Sternenhimmel sichtbar, der wie eine Miniaturausgabe des Firmaments wirkte, das der Terraner in klaren Nächten über sich zu sehen gewohnt war.
    Zweiundzwanzig Sonnen enthielt das Innere der Dunkelwolke. Eine davon, ein Stern vom G0-Typ, war die Sonne Prov, Mutter von acht Planeten, von denen der dritte den Provconern als Heimat fern von zu Hause diente und

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