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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wie die gesamte Dunkelwolke den Namen Provcon-Faust erhalten hatte. Die MARCO POLO steuerte ihn auf dem kürzesten Weg an. Schon in den Randbezirken hatte sie zu einer letzten Linearflugetappe angesetzt, die sie innerhalb weniger Minuten bis auf wenige Astronomische Einheiten an das Ziel heranbrachte.
    Die Tekheter hatten das riesige Flaggschiff auf dieselbe Weise gesteuert wie die beiden Vincraner. Ihr Raumschiff war an Bord genommen worden. Die beiden Tekheter hatten im Kommandostand Platz genommen und dem diensthabenden Emotionauten die Kursangaben zugerufen. Es stand damit eindeutig fest, daß die Tekheter den Vincranern, was die paraphysische Fähigkeit des Spurtastens anging, in nichts nachstanden. Über die genaue Bezeichnung dieser mutierten Begabung war man sich noch nicht einig. Spurtaster, Vakutaster, Paralauscher waren Namen, mit denen die Tekheter und Vincraner synonym belegt wurden. Gucky hatte seine eigene Version: Er nannte die Leute, die solche Fähigkeiten besaßen, Gassenspürer.
    In der kurzen Zeit, die zwischen dem Verlassen der Dunkelwolke und dem Landeanflug auf die Stützpunktwelt der Provconer verstrich, hatte Perry Rhodan Gelegenheit, sich mit Kalighan zu unterhalten. Dessen Begleiter allerdings wollte immer noch kein Wort sagen. Kalighan war längst nicht so zurückhaltend wie Tastir. Er war ein umgänglicher Mann, auch wenn Rhodan die Rücksichtslosigkeit, mit der er die Notlage eines anderen ausnützte, abstoßend fand. Er beschrieb die Geschichte des vincranischen Volkes in großen Zügen. Infolge der furchtbaren Erlebnisse, die sie im Zusammenhang mit dem Haluter-Krieg durchgemacht hatten, war im Volksbewußtsein der Vincraner eine Art Komplex entstanden, der verlangte, daß die Vincraner sich für alle Ewigkeit von der Umwelt abschlossen und niemals mehr etwas mit dem Rest des Universums zu tun haben sollten. Im Laufe der Jahrtausende wurde der Komplex religiös verbrämt und die Forderung nach Abgeschlossenheit zu einem Glaubensbekenntnis erhoben.
    Vor rund eintausend Standardjahren hatte eine abseits lebende Gruppe der Vincraner zu erkennen geglaubt, daß diese Einstellung auf die Dauer schädlich für die geistige Gesundheit des gesamten Volkes sein müsse. Sie hatte sich für Kontakte mit der Außenwelt eingesetzt. Sie hatte begonnen, Raumschiffe zu bauen. Die Kenntnis der Technologie der Vorfahren war noch vorhanden. Nur die Praxis fehlte. Die Mehrzahl der Vincraner hatte die Thesen der Splittergruppe strikt abgelehnt. Es war sogar zu Verfolgungen gekommen. Aber da die Vincraner keine Raumschiffe besaßen und auch in diesem Notfall das Gebot der absoluten Abstinenz von der Astronautik nicht übertreten wollten, brauchten die Tekheter nur die Transmitterausgänge zu verstopfen, um sich die Verfolger vom Leib zu halten.
    Im Laufe der Zeit hatte sich die Lage normalisiert. Die Tekheter bewegten sich mit ihren kleinen, immer noch recht unbeholfenen Fahrzeugen annähernd frei durch den Innenraum der Dunkelwolke, aber oft auch durch die Wolkenhülle selbst. Es kam hin und wieder zu Begegnungen zwischen Tekhetern und Vincranern, die im allgemeinen friedlich verliefen. Aber gerächt hatten sich die Vincraner an den Tekhetern doch! Sie behaupteten, der ›Rückfall‹ in die Raumfahrt sei der Ausdruck einer niederen Gesinnung, und versäumten keine Gelegenheit, zu betonen, daß sie die Tekheter für eine Art Untermenschen hielten, sozusagen für die Parias des vincranischen Volkes.
    Kalighan war davon nicht beeindruckt. »Wir wissen es, und wir haben jahrhundertelang damit gelebt«, sagte er wegwerfend. »Was wir sind, das entscheiden wir allein. Und die Zeit scheint zu nahen, da wir diese Entscheidung nicht nur treffen, sondern sie auch aller Welt kundtun können.«
    Plötzlich war in seinen Augen ein gefährliches Glitzern. Er hatte sich rasch wieder unter Kontrolle und zeigte dieselbe halb gelangweilte, halb müde Miene wie zuvor. Und doch wußte Perry Rhodan, daß er mit seinen Vorsichtsmaßnahmen genau das Richtige getroffen hatte.
    Prov III war eine paradiesische Welt. So etwa mußte die Erde um Christi Geburt herum ausgesehen haben, als die Landschaft noch nicht zersiedelt war, als die Zahl der Menschen noch so gering war, daß sie sich nicht um jeden Quadratmeter nutzbaren Landes zu raufen brauchten.
    Der Planet war um ein Winziges größer als die Erde. Seinem Äquatorialdurchmesser fehlten an dreizehntausend Kilometern nur vierzehn. Er besaß sechs Kontinente und nahezu dieselben

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