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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirklich das Ende? Hatte er einen Lebensweg von mehr als fünfzehnhundert Jahren zurückgelegt, um in den wirbelnden Staubmassen einer heimtückischen Dunkelwolke zu verbrennen? Hatte das Schicksal wirklich keinen würdigeren Abgang für ihn vorbereitet?
    Er wandte sich dem Arkoniden zu. Das Flackern der Feldschirme war nun fast unerträglich hell. Die Außenbordkameras begannen Schutzfilter vorzufahren.
    »Es ist an der Zeit …«, begann Perry Rhodan mit halberstickter Stimme.
    »L minus zehn«, fuhr Mentro Kosum ihm dazwischen.
    Atlan nickte. Er vermied es, den Freund anzusehen. »Wenn wir heil herauskommen …«, fing er an.
    Da stand plötzlich ein gellender, triumphierender Schrei im Raum: »Ortung! Ortung! Ein Fahrzeug …!«
    »L-Sprung löschen!« schrie Rhodan blitzschnell reagierend.
    »L-Sprung gelöscht!« kam Mentro Kosums Antwort.
    Die Gefahr war alles andere als gebannt. In wenigen Augenblicken würden die Feldschirme endgültig zusammenbrechen. Alles kam darauf an, ob das fremde Fahrzeug der MARCO POLO überhaupt zu helfen vermochte, und wenn ja, ob seine Besatzung dazu gewillt war. Es konnte sich nicht um ein vincranisches Raumschiff handeln, denn die Vincraner besaßen, wie Roctin-Par bestätigte, keine Raumfahrzeuge. In aller Eile traf Rhodan Anstalten, den Fremden über Hyperfunk anzurufen. Bevor er jedoch dazu kam, meldete sich das unbekannte Fahrzeug von selbst. Auf dem Bildschirm der Kommandokonsole erschien das hagere Gesicht eines jungen Mannes mit weit vorgewölbter Stirn. Perry Rhodan war überrascht. Sollte Roctin-Pars Information falsch sein? Besaßen die Vincraner doch Raumschiffe?
    »Sie scheinen entsetzt«, sagte der Mann auf dem Bildschirm in hartem, kehligem Interkosmo. »Ist es Ihnen nicht recht, daß wir hier sind? Wir beobachten Ihr Fahrzeug seit geraumer Zeit und kamen zu dem Schluß, daß Sie sich hier nicht auskennen.«
    Perry Rhodan schüttelte hastig den Kopf. »Uns ist jeder mehr als willkommen, der uns helfen kann und will«, beeilte er sich zu versichern. »Sind Sie Vincraner?«
    »O nein!« antwortete der Hagere mit der vorgewölbten Stirn emphatisch. »Wir gehören biologisch zum selben Volk, aber in anderer Hinsicht unterscheiden wir uns weltenweit von den Vincranern. Wir nennen uns Tekheter, nach unserer Heimat des gleichen Namens.«
    »Tekheter!« rief Roctin-Par im Hintergrund. »Wir sind gerettet! Sie beherrschen die Raumfahrt durch die Dunkelwolke wie sonst niemand!«
    Der Hagere sah auf. »Ich höre eine bekannte Stimme«, bemerkte er. »Befindet sich mein Freund Roctin-Par an Bord Ihres Fahrzeugs?«
    Der Provconer erschien vor dem Aufnahmegerät. Das Gesicht des Tekheters leuchtete auf. »Tatsächlich …«
    Roctin-Par ließ ihn nicht ausreden. »Die Lage ist kritisch!« sprach er auf den Hageren ein. »Unsere Schutzschirme halten nur noch wenige Sekunden. Wir …«
    »Halten Sie auf uns zu!« unterbrach ihn der Tekheter. »Sie befinden sich in einer Zone schlimmster Turbulenz. Kommen Sie bis auf drei Lichtsekunden an mein Fahrzeug heran. Hier ist es ruhiger. Dann können wir weiterverhandeln.«
    »Weiterverhandeln?« fragte Rhodan erstaunt. »Worüber?«
    Der Hagere lächelte ein wenig spöttisch. »Sie glauben doch nicht, daß wir Rettungsaktionen fliegen, nur weil wir so nächstenliebend veranlagt sind, oder? Es muß bei der Sache etwas für uns herausspringen, und so, wie ich Ihr Fahrzeug betrachte, haben Sie genug an Bord, womit Sie uns zufriedenstellen können.«
    Plötzlich empfand Perry Rhodan nur noch die Hälfte der ursprünglichen Sympathie für den Tekheter. Aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er mußte der Aufforderung des Hageren folgen, sonst war die MARCO POLO verloren. Er mußte, wenn es darauf ankam, sich sogar der Erpressung beugen.
    Das kleine Fahrzeug der Tekheter hatte eine Besatzung von fünf Mann. Zwei davon kamen per Transmitter an Bord der MARCO POLO, dabei der Anführer der kleinen Gruppe, der sich Kalighan nannte und mit dem Rhodan bereits über Hyperkom verhandelt hatte. Der Flug bis zur angegebenen Position hatte vierzehn Minuten gedauert und wegen Überbelastung der Feldschirme zwei Kraftwerkstationen der MARCO POLO ausfallen lassen. Die Schutzschirme wurden zur Zeit nur noch mit fünfzig Prozent Kapazität gefahren. Aber die Vorhersage des Tekheters erwies sich als richtig: In der Nähe des tekhetischen Raumschiffs war die energetische Aktivität der Dunkelwolke weitaus geringer als dort, wo sich die MARCO POLO bislang

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