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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zur schnellen Gestaltumwandlung. Nur das Funktionsprinzip unterschied sich von dem, das er selbst anwandte.
    Poorch geriet in Panik, als er merkte, daß er an einen unüberwindbaren Gegner geraten war. Doch die Panik hielt nicht lange an.
    Als das fremde Lebewesen nur noch eine Körpergröße von fünf Zentimetern hatte, endete der Schrumpfungsprozeß. Aber praktisch endete damit auch das Leben dieses Wesens. Alle Funktionen erloschen   – und damit auch die Möglichkeit, den Schrumpfungsprozeß rückgängig zu machen.
    Das gab Poorch seine ruhige Überlegung zurück. Er sah eine Möglichkeit, das fremde Lebewesen doch noch zu imitieren, denn da es so winzig war, würde er es verstecken können, damit niemand es fand und dadurch erkannte, daß es dieses Wesen zweimal gab.
    Poorch kondensierte zu einer Emulsion, die an der Luft zu einer Masse zähen Schleims erstarrte und allmählich die Körperform des Lebewesens annahm, das zusammengeschrumpft vor ihm hockte. Als der Prozeß beendet war, glich Poorch der Normalform dieses Wesens bis aufs letzte Molekül   – und sein Nervensystem funktionierte genauso, wie das des Originals in Normalform funktioniert hätte.
    Nur ein Teil der Erinnerungen fehlte, weil der Geist des Fremden abwesend war und die Zeit von seiner Rückkehr bis zum Einsetzen des Schrumpfungsprozesses nicht ausgereicht hatte, um alles zu übernehmen. Aber das beunruhigte Poorch nicht sonderlich. Kleine Erinnerungslücken ließen sich mit Geschick überspielen und nach und nach auffüllen.
    Er nahm den leblosen Fremden, der einer Miniaturfigur mit untergeschlagenen Beinen und vor der Brust gekreuzten Armen glich, und versteckte ihn im Wandtresor der Unterkunft. Danach brauchte er nur noch den Schrank zu öffnen und sich eine Reservekombination des Fremden anzuziehen. Normalerweise hätte er mit seiner Körpermasse auch die Kleidung eines Opfers imitiert, doch dieses Opfer hatte eine zu große Körpermasse besessen, so daß seine eigene Masse gerade ausgereicht hatte, um sie nachzubilden. Dadurch war nichts übriggeblieben.
    Anschließend betrachtete Poorch das, in was er sich verwandelt hatte, im Feldspiegel. Er sah, daß er mit seiner Arbeit zufrieden sein durfte.
    Bericht Anson Argyris:
    Ich stand mit vor der Brust verschränkten Armen auf der westlichen Hochterrasse meines Palastes und beobachtete den Sonnenuntergang. Boscyks Stern hing gleich einem von dunklen Nervenfasern durchsetzten blutroten Dottersack eines Scalderiy über dem Horizont. Blaugraue faserige Wolkenschichten drifteten langsam von Norden heran und verhängten allmählich den trübroten Sonnenball.
    Es war ein Bild, wie ich es schon oft beobachtet hatte   – in guten und in schlechten Zeiten.
    Ein Hayhondor segelte unter mir dicht an den Mauern des Palastes empor, wurde weiter oben vom Ostwind erfaßt und abgetrieben. Sein schnabelbewehrter Kopf ruckte zu mir herum, und die gelbleuchtenden Augen musterten mich durchdringend. Ich winkte zu dem einsamen Tier hinauf. Es hatte die Einsamkeit mit mir gemein, denn obwohl ich von vielen Menschen umgeben war, blieb ich doch stets allein.
    Ich war eben kein Mensch, sondern nur ein Roboter. Allerdings ein besonderer, bislang einmaliger Roboter vom Typ Vario-500. Wenn ich nicht meine Anson-Argyris-Maske oder eine andere meiner insgesamt 48 Kokonmasken trug, war ich eine glatte, eiförmige Konstruktion aus Atronital-Compositum, mit einer Höhe von fünfzig Zentimetern und einem größten Körperdurchmesser von zwanzig Zentimetern. In diesem relativ kleinen Gebilde hatten siganesische Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker eine Unmenge hochwertiger Kompaktaggregate untergebracht.
    Das wichtigste war sicherlich mein halb positronisches, halb biologisches Gehirn, das eine Funktionseinheit darstellte. Noch vor tausend Jahren hätte die positronische Gehirnkomponente das Volumen eines hundertstöckigen Hochhauses beansprucht, und die biologische Komponente bestand aus hochkomprimiertem, superaktiviertem Zellplasma, das von der Hundertsonnenwelt importiert und von terranischen Wissenschaftlern speziell für meine Zwecke behandelt worden war.
    Mein Gesicht verfinsterte sich, als ich in der Ferne die Positionslichter von zwei Raumschiffen sah, deren Walzenform sich schattenhaft erkennen ließ. Zwar waren Starts und Landungen von Walzenschiffen auf Olymp seit langer Zeit alltäglich, aber diesmal saßen in den beiden Schiffen keine Springer, die friedlichen Handel treiben wollten, sondern

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