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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Überschwere aus der Truppe Leticrons.
    Seit einiger Zeit hatte der Überschwere sein Domizil auf meinem Planeten aufgeschlagen, um den anderen Völkern der Galaxis seine Machtfülle zu demonstrieren. Normalerweise hätte meine Flotte ihn längst vertrieben, aber dieser skrupellose Emporkömmling stand unter dem besonderen Schutz der Laren, und die SVE-Raumer, die Olymp umkreisten beziehungsweise dort gelandet waren, ließen es nicht ratsam erscheinen, sich ihnen zu widersetzen. Jeder offene Widerstand war bisher von den Laren brutal gebrochen worden. Sie hatten sogar vor längerer Zeit ganze Raumflotten der Blues grundlos zusammengeschossen, um uns ihre Überlegenheit zu zeigen.
    Und in der Tat waren sie uns überlegen, sowohl was die wissenschaftlichen Erkenntnisse anging als auch in technischer und militärischer Hinsicht. Moralisch allerdings standen sie keinesfalls über uns, denn auch sie setzten sich mit Gewalt durch, wo subtile Mittel versagten.
    Das allein war schon schlimm genug. Leider hatten die Laren in der Person Leticrons zu allem Überfluß noch einen galaktischen Statthalter gefunden, der die ihm übertragene Macht noch rücksichtsloser zu seinem persönlichen Vorteil mißbrauchte und keine Rücksicht auf die Belange der galaktischen Völkerschaften nahm. Er war mit einem Teil seiner Flotte auf Olymp gelandet, hatte die Container-Transmitterstraße blockiert und sich mit seinen Leuten breitgemacht. Alles das war unter dem Schutz und mit Billigung der Laren geschehen.
    Ich mußte unwillkürlich lächeln. Die Laren und Leticron wußten viel, aber sie wußten noch längst nicht alles. Ich dachte und fühlte zwar ähnlich wie ein Mensch, aber ich war eben kein Mensch. Mir konnte man mein geheimes Wissen nicht entreißen, schon gar nicht das Wissen über meine Geheimzentrale, die nur mir allein bekannt war.
    Und es gab noch mehr Geheimnisse auf Olymp, von denen weder die Laren noch ihr Vasall etwas ahnten!
    Als mein Armband-Visiphon summte, winkelte ich den Arm an und schaltete das Gerät ein. »Argyris!« meldete ich mich.
    Auf einer winzigen Bildfläche erschien das Abbild meines Sekretärs. »Majestät!« sagte er würdevoll. »Seine Exzellenz, der Erste Hetran der Milchstraße, wünscht Euer Majestät seine Aufwartung zu machen.«
    »Richten Sie Seiner Exzellenz aus, daß er im Empfangssaal auf mich warten möchte!« antwortete ich.
    »Sehr wohl, Majestät!« bestätigte mein Sekretär. Er spielte eine Rolle, genau wie ich eine Rolle spielte.
    Ich schaltete das Armbandgerät ab und sagte: »Sperre abschalten!«
    Von einem Augenblick zum anderen wurde die Terrasse in weißgelbe Helligkeit getaucht. Das Licht kam aus einer strahlenden Kugel, die auf einer dreißig Meter hohen blauen Energiefontäne über einem Seerosenteich tanzte. Hinter dem Teich erhob sich ein großes, grün und gelb geflecktes Tier, das einer Kreuzung zwischen Tiger und Braunbär glich und so groß war wie beide zusammen. Es war mein Maorghy. Er blickte aus bernsteingelben Augen zu mir herüber, dann stieß er ein dumpfes Grollen aus und schlenderte dem getarnten Eingang seiner Behausung zu.
    Ich winkte dem Tier nach, dann ging ich zu der Nachbildung eines altterranischen Tempels, der   – neben anderen technischen Vorrichtungen   – die Doppelmündung eines Antigravschachts barg, dessen gepolte Kraftfelder zusammen mit den Staubteilchen der Luft ein mattes Flimmern erzeugten. Ich trat in den abwärts gepolten Schacht hinein und sank langsam nach unten. Dabei schloß ich den Magnetsaum meines enganliegenden Synthohemdes und überprüfte den Kombilader, den ich an der rechten Hüfte trug. Ich stellte zufrieden fest, daß mir die Waffe bei der Auslösebewegung gleich einem lebenden Wesen in die geöffnete Rechte ›sprang‹ .
    Unten angelangt, umfuhr ich die Arbeitsräume auf dem Transportband eines Seitenkorridors. Danach betrat ich durch ein prunkvolles Tor den großen, luxuriös ausgestatteten Empfangssaal.
    Mitten in dem Saal stand ein breitschultriger schwarzhaariger Mann und sah mir ausdruckslos entgegen.
    Natürlich war Leticron nicht allein gekommen. Männer aus seiner Leibgarde standen schwer bewaffnet und taktisch klug verteilt im Saal. Ich ignorierte sie, denn ich wußte, daß sie nur zum Schutz des Ersten Hetrans mitgekommen waren.
    Fünf Schritte vor Leticron blieb ich stehen und sagte: »Exzellenz?«
    Wenn Leticron über diesen frostigen Empfang verärgert war, so zeigte er es nicht. Auch hinsichtlich seiner

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