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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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keine Ahnung hatte. Wie sonst ließ es sich erklären, daß er erst so spät mit seinem Generalangriff begann, nur wenige Tage vor dem Zeitpunkt, zu dem Erde und Mond sich abzusetzen gedachten?
    Wie dem auch immer sein mochte: Jetzt, in diesem Augenblick, konnte es im Lager des Feindes keine Ungewißheit über unsere Absichten mehr geben. Wenn man dort in der Tat keine Ahnung von unserem Vorhaben gehabt hatte, dann mußte die Erkenntnis, daß Erde und Mond sich nicht mehr am gewohnten Ort befanden, wie ein Blitz eingeschlagen haben. Nach menschlichem Ermessen kam sie für die Zwecke der Laren zu spät. Die terranische Heimatflotte hatte immer und immer wieder bewiesen, daß sie den Angriffen des Gegners gewachsen war, solange dieser nicht weit überlegene Kräfte ins Feld führen konnte. Es würde der Flotte gelingen, die Angreifer auch diesmal entweder zurückzuweisen oder doch wenigstens in Schranken zu halten, bis die Erde außer Gefahr war.
    Unsere sorgfältige Planung trug in diesen Stunden ihre ersten Früchte. 88.000 Großkampfschiffe modernster Bauart befanden sich im Innern des ATG-Feldes. Hinzu kamen achttausend Posbi-Raumer, über deren Verwendbarkeit wir allerdings im Augenblick noch nicht sicher waren. Beim ersten Auftauchen des Feindes hatten zwanzigtausend schwere Einheiten der Solaren Flotte begonnen, einen Abwehrgürtel über der Erde zu bilden. Das war eine solide Wand aus mörderischer Feuerkraft, der die Angreifer, wie schon nach wenigen Minuten feststand, sorgsam aus dem Wege gingen. Fünftausend weitere Einheiten patrouillierten im Merkur-Sektor, um den Gezeitenwandler zu schützen. Der Rest der Heimatflotte war, in Flottillen, Geschwader und Gruppen aufgeteilt, über das ganze Solsystem verteilt.
    Die SISTINA hatte die Erde vor vierzig Minuten verlassen, da formte sich aus den verstreut einlaufenden Funkmeldungen allmählich ein begreifbares Bild. Bislang war es nur sporadisch zum Kontakt mit dem Gegner gekommen. Jetzt jedoch wurde offenbar, daß die Angreifer sich auf der Höhe der Venus-Bahn zu massieren begannen. Die stärkste Konzentration gegnerischer Einheiten entstand an dem Punkt, an dem das Erde-Mond-System vor einiger Zeit die Bahn der Venus gekreuzt hatte. Ich fragte mich, ob das bedeutete, daß als nächstes ein direkter Angriff gegen die Erde auf dem Fahrplan stand. Die Zahl der eingedrungenen Einheiten wurde mittlerweile mit 12.000 angegeben. Das ATG-Feld hatte sich stabilisiert, und der Gegner schien keinen weiteren Zustrom zu erfahren. Unter diesen Bedingungen hatte er bei einem Direktvorstoß gegen die Erde so gut wie keine Aussicht auf Erfolg.
    Diese und ähnliche Gedanken schossen mir mehr oder weniger wahllos durch den Sinn, während ich darauf wartete, daß sich aus der Entwicklung der Geschehnisse ein Hinweis ergab, der mir besagte, wohin ich mich wenden sollte. Da stieß Efrem Marabor plötzlich einen halblauten Ruf der Überraschung aus. Ich sah auf. Marabor starrte mit großen Augen auf einen kleinen Orterschirm, der über seiner Konsole angebracht war.
    »Da ist der Kerl wieder!« knurrte er.
    »Welcher Kerl?«
    »Myrianad, mit seinem ortungsgeschützten Raumschiff!«
    Wir aktivierten eine der großen Bildflächen, um einen besseren Überblick zu haben. Das Orterfeld wimmelte von gleißenden, beweglichen Reflexpunkten. Man mußte schon ziemlich scharf hinsehen, um den schwachen, verwaschenen Fleck zu erkennen, der sich da geradlinig mitten durch das Gewimmel feindlicher und eigener Einheiten bewegte und genau zu wissen schien, wohin er wollte.
    Natürlich war es möglich, daß die Pariczaner in der Zwischenzeit auch andere ihrer Einheiten mit einem Ortungsschutz ausgestattet hatten   – einem Schutz, der wahrscheinlich nicht von ihnen selbst, sondern von den Laren oder einer anderen Völkerschaft aus dem Konzil der Sieben entwickelt worden war. Aber mir drängte sich intuitiv der Verdacht auf, daß ich es hier von neuem mit jenem Walzenraumschiff zu tun hatte, das Myrianad, der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte, befehligte.
    »Auswertung!« verlangte ich von Marabor. »Aber rasch!«
    Er machte sich hastig an die Arbeit. Es ging darum zu erfahren, wie weit wir von dem undeutlichen Fleck entfernt waren und auf welchem Kurs er sich bewegte. Er blieb ständig schwach, gleich verwaschen, was darauf hindeutete, daß er relativ zu uns seine Distanz kaum veränderte. Es wäre an dieser Stelle wahrscheinlich angebracht, ein paar Worte über die verschiedenen Methoden der

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