Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erlernt hatten, hatte sich folgendes Bild ergeben: Vor fünfzig Jahrtausenden hatten sich zwei verschiedene politische Gruppen auf der Flucht befunden. Die radikalen Lemurer hatten dieses Paradies unter roter Sonne freiwillig verlassen und trotz zahlloser Warnungen Zuflucht auf dem Achterschleifen-Planeten gesucht, der sechs Jahre zu einer Umkreisung brauchte.
    Aber alle sechs Jahre, allerdings zu unberechenbarer Zeit vor und nach der Opposition der beiden Planeten, griffen die Wesen vom Planeten Pacaty an. Darauf warteten die Lemurer   … und auch die Terraner.
    »Es ist überhaupt so vieles in der letzten Zeit passiert«, sagte Carissa mit halber Leidenschaft. »Wir kamen nicht mehr dazu, die Transmittersteuerstation im Archi-Tritrans zu suchen. Wir wurden verdummt und hierhergeschleudert. Wir wissen nicht, warum es diese Planeten noch gibt, obwohl sie zumindest sehr nahe am Transmitterfeld vorbeiziehen. Und wir sind es schließlich, die den Lemurern Geschichtsunterricht erteilen.«
    Lerg sah eine Möglichkeit, eine spitze Formulierung anzubringen. »Die besten Gedanken sind immer diejenigen, die man vergißt. Man behält nur die zweitbesten Gedanken. Daraus erklärt sich der Zustand auch dieser Welt. Aber warum machen wir uns Gedanken über diesen Planeten?«
    »Genießen wir ihn lieber.« Sie stürzten sich lachend in die Wellen.
    Gerade als sie fünfhundert Meter vom Ufer entfernt waren, erreichten die ungewohnten Geräusche ihr Ohr. Die Schiffssirene heulte auf, ein kleines Geschütz feuerte Signalschüsse ab.
    »Was soll das? Die Feinde?« schrie Carissa und schnellte sich herum. Lerg begann bereits wie ein Wahnsinniger zu schwimmen.
    »Mit Sicherheit. Mein Minikom   …«
    Er lag am Ufer. Bange Minuten vergingen, während der Kommandant wie wild mit Armen und Beinen schlug. Er rannte den Strand hinauf, schaltete den Minikom ein und stieß schwer atmend hervor: »Mopron hier. Was ist los?«
    »Soeben haben sich gleichzeitig die Wache in der Ortungszentrale und der kaiserliche Palast gemeldet. Eine große Flotte von Raumschiffen ist im Anflug auf diesen Planeten.«
    »Ich komme!«
    Lerg wartete nicht, sondern rannte Carissa entgegen. Er packte ihre Hand und spurtete dann, sie hinter sich herziehend, auf das Schiff zu. Eintausendfünfhundert Meter rannten sie, während hinter den Bergen die ersten Raumer der Neu-Lemurer durch die Luft orgelten und sich immer höher schraubten. Sie eilten ins Schiff, und Minuten später schwang sich Lerg Mopron in der nassen Badehose in den Kommandantensessel.
    »Kommandant an alle!« kam es aus den Lautsprechern der Interkome. »Jede Abteilung meldet ihre Fehlzahlen. Wir warten nur noch exakt zehn Minuten!«
    Der Pilot stolperte herein. Er schwitzte und murmelte: »Gerade waren wir so schön im   … Ach, reden wir nicht mehr darüber. Ich komme aus der Stadt.«
    Die Plätze in der Zentrale füllten sich langsam. Schiffsmaschinen heulten auf. Die erste Abteilung meldete sich vollzählig. Andere waren vollkommen leer bis auf die Wache. Die Feuerleitzentralen wurden bemannt. Auch die Nachrichtenabteilung schaltete sich in die Verbindung mit dem Palast ein.
    Bentejac war vollkommen verstört und schrie immer wieder: »Helft uns gegen die Ungeheuer vom Pacaty! Helft uns! Ehe sie den Planeten verwüsten und unsere Raumschiffe vernichten! Warum startet ihr nicht?«
    Er fuchtelte verzweifelt mit den Armen, dann riß er sich zusammen und gab so etwas wie einen genauen Bericht. Die Flotte der Feinde war in diesem ›sechsten‹ Jahr laut Ortung der Sperrforts besonders stark. Noch sechs Minuten. Die Terraner sollten gnadenlos schießen, weil eine Invasion drohte, falls die Feinde siegen würden. Bisher wären sie noch niemals durchgebrochen. Der Kaiser im Hintergrund sprach mit seinen Gardisten, die einer nach dem anderen den Saal in großer Hast verließen.
    »Noch drei Minuten! Dann starten wir!« befahl Lerg und rannte rasend schnell in seine Kabine, um sich anzuziehen. Von allen Seiten strömten Besatzungsmitglieder auf den Explorer zu. Die Frauen und Männer kamen in Gleitern des Schiffes, mit flugfähigen Anzügen und in Fahrzeugen der Neu-Lemurer. Der Schock hatte blitzschnell gewirkt. Überall starteten weitere Schiffe der Planetarier. Die Luft war erfüllt vom Heulen der Triebwerke und von den weißen Streifen der Partikelströme. Wieder heulte die Sirene des Explorers auf.
    Lerg kam zurück und befestigte im Laufen die Knöpfe seiner Jacke. Immer mehr Meldungen trafen

Weitere Kostenlose Bücher