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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleichzeitig.
    »Feuer frei!« rief Lerg in das Dröhnen der harten Schläge hinein, die das Raumschiff erschütterten. Der HÜ-Schirm hielt den Beschuß noch mühelos aus. Dann liefen die Meiler wieder an, gleichzeitig lösten sich die Schüsse aus den Transformkanonen. Die Männer vor den Zielgeräten hatten nicht viel tun müssen, denn die Ziele befanden sich in geringer Entfernung. Zwölfmal schwang die Schiffszelle, rund um das Schiff flammten zwölf riesige weiße Sonnen auf. Die weitaus kleineren Schiffe wurden von furchtbaren Schlägen getroffen und umgeworfen. Die Landestützen brachen wie morsches Holz. Die Schiffe rollten und krachten nach allen Seiten davon. Einige letzte Schüsse gingen unschädlich in die Luft oder trafen in flachen Winkeln den Boden. Eine riesige, zylindrische Wand aus Rauch und Flammen und Feuer breitete sich aus und stieg hoch.
    »Start! Mit allem, was wir haben!« rief Lerg und schwang sich in seinen Sessel.
    Das Schiff hob ab. Sämtliche Triebwerke, die Antigraveinrichtungen und die hydraulischen Anlagen, von denen die Landestützen eingefahren wurden, begannen mit Vollast zu arbeiten. Ein ungeheures Tosen und Kreischen hallte über den gewaltigen Raumhafen. Die Flammenwand wurde nach allen Seiten auseinandergedrückt, riesige Schlieren und Schleier aus schwarzem Qualm bildeten sich.
    Draußen schien es, als würden sich hundert Gewitter gleichzeitig entladen. Die irrsinnigen Geräusche der Partikeltriebwerke hallten über das Land. Ein Sturm, der sein Zentrum in der Mitte des Raumhafens hatte, breitete sich aus. Er entwurzelte Tausende von Bäumen und wirbelte sie mitsamt dem Erdreich durch die Luft. Aus diesem Chaos aus Geräuschen und Feuer, aus Rauch und Flammen stieg die silberglänzende Kugel des Explorers auf, wurde schneller und bohrte sich wie ein Geschoß in die dünnen Wolken des dunklen Himmels.
    Zwanzig Minuten später kam sie wieder. Sie flog hundert Meter über dem Wasserspiegel des Meeres auf das Land zu, in dem sich die halb unterirdische Hauptstadt und der Sitz des Diktators befanden. Das riesige Schiff flog fünffache Schallgeschwindigkeit. Hinter dem Explorer wirbelte eine weiße, hundertfünfzig Meter hohe Spur aus dem Meer hoch. Das Wasser, das hochgerissen und zerstäubt wurde, strömte in das Vakuum hinter dem Schiff hinein und bildete einen gigantischen Wellenkamm, der zu zwei Dritteln aus Luft bestand.
    Dann erreichte das Schiff den Strand. Sand und Pflanzen mischten sich mit dem salzigen Nebel. Eine Flutwelle breitete sich aus und rollte heran. Das Schiff raste über den verwüsteten Raumhafen hinweg und feuerte mehrmals auf den Gegner, brannte eine glutflüssige Spur quer durch den Platz und zerschnitt ihn mit einer Rinne, die vierzig Meter tief war. Das Meerwasser strömte in diese Rinne hinein, von der Flutwelle geschoben und getrieben.
    Wieder wurde ein breiter Streifen Landschaft verwüstet. Der Wald löste sich in einer breiten Wolkenwand aus Erde, Holz und Trümmern aller Art auf. Das Wasser der Bäche und Flüsse verließ die Betten und mischte sich mit dem Staub zu dunkelbraunem Regen, der wuchtig herunterprasselte. Der Explorer hörte auf zu feuern und zog direkt über der Hauptstadt senkrecht in die Höhe. Erst als er verschwunden war, krachte der Überschallknall über die verwüstete Landschaft hinweg. Lerg ließ das Schiff in einen stabilen Orbit steuern, dann rief die Nachrichtenabteilung wieder den kaiserlichen Palast. Auch dort herrschte das Chaos.
    Bentejac hob beide Arme und schrie aufgeregt in die Mikrophone: »Ihr seid wahnsinnig! Ihr verwüstet unsere schöne Welt! Ihr habt die Schönheit zerstört! Wir werden uns nicht mehr wohl fühlen können.«
    Lerg war sehr ernst, als er entgegnete: »Ihr habt angefangen. Wir wollten eure Freundschaft, aber euer Diktator wollte unseren Tod. Merke dir, daß Terraner nicht so leicht zu töten sind. Ich wiederhole meine Bitte. Laßt uns landen und Freunde werden!«
    Die Kameras blendeten um. Gulyv-Tau hing gebrochen in seinem Sessel und hatte seinen Kopfputz verloren. Über sein Gesicht sickerten breite Spuren. Der Schweiß hatte die Schminke aufgelöst. Matt sagte er: »Ich will keinen Kampf mehr! Ich will nicht, daß meine Welt zerstört wird! Ihr könnt bleiben. Landet auf einem anderen Platz und bleibt, solange ihr wollt. Aber schießt nicht mehr! Wir wollen versuchen, euch zu verstehen. Wenn es auch schwerfallen wird, sehr schwer   …«
    Wieder schob sich Bentejac vor die Aufnahmegeräte.

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