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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warte darauf. Auseinandersetzung liegt förmlich in der Luft.«
    Worden hob den Kopf und starrte die Panoramagalerie an, als erwarte er von dort Antwort auf ihre vielen Fragen.
    Aus den abgehörten Funksprüchen hatten die Terraner schnell und ohne viel Mühe herausgefunden, daß es trotz der diktatorischen Staatsführung hier rivalisierende politische Gruppen gab. Im Augenblick herrschten zwei Meinungen vor, wie die Nachrichten schilderten. Einerseits wollte man die Fremden als Freunde empfangen, andererseits sollten sie nach dem Willen des Kaisers gefangengenommen und getötet werden.
    Es dauerte einige Sekunden, bis Lerg darauf aufmerksam wurde, daß der Bildschirm wieder aktiviert worden war. Bentejac wollte ihn sprechen. Langsam ging Lerg bis zu dem Platz vor den Linsen und blieb stehen. Der Raum, von dem aus Bentejac nun sprach, hatte sich verändert. Die Besatzungsmitglieder des Explorers blickten in einen prunkvoll eingerichteten Raum, der eindeutig aus der alten lemurischen Kultur stammte.
    »Ich rufe den Kommandanten des fremden Raumschiffes!« begann Bentejac. Im Hintergrund stand eine Reihe schweigender Männer. Sie waren groß, im Gegensatz zum Sprecher nicht haarlos und machten einen grimmigen, kriegerischen Eindruck.
    »Ich bin hier!« sagte Lerg. »Hat sich die Meinung von Gulyv-Tau inzwischen zu seinen Gunsten geändert?«
    Bentejac fuhr auf und schrie: »Zu seinen Gunsten? Wenn überhaupt, dann zu euren Gunsten! Ein Wink von seinem Finger, und ihr seid zu glühender Asche zerblasen!«
    Lerg verschränkte die Arme auf der Brust. Sie hatten genau gesehen, daß sowohl die zwölf Raumschiffe auf dem Landeplatz als auch die Umgebung von Waffen starrten.
    Mit erzwungener Ruhe sagte der terranische Kommandant: »Höre gut zu, Bentejac! Wir sind in Frieden gekommen und werden auch in Frieden wieder gehen. Wir bitten euch um eure Freundschaft, und wir haben uns nicht einmal gewehrt, obwohl wir eure lächerlichen Schiffe in ganz kurzer Zeit in Stücke hätten schießen können. Sei versichert, daß wir in dem Augenblick, da wir ernsthaft angegriffen werden, zurückschlagen. Hart und ohne viel Erbarmen. Wir haben schwere Geschütze und Nuklearbomben, mit denen wir euren Planeten zerstören können. Dies ist eine Erklärung, keine Drohung!«
    »Ihr habt gedroht, ohne uns erst einmal zu Wort kommen zu lassen!«
    Das Bild schwankte. Die Linsen glitten von Bentejac weg und richteten sich, gleichzeitig vergrößernd, auf den Sitz im Hintergrund des Saales. Dort saß eine erstaunliche Gestalt. Sie schien menschlich zu sein, war aber fast unkenntlich unter der Menge von zeremoniellem Schmuck. Ein riesiger, tonnenförmiger Kopfputz hing über einem Gesicht, das so geschminkt oder bemalt war, daß es tatsächlich einem astronomischen Foto des Sonnentransmitters glich   – dem Transmitter in Tätigkeit. Die Stimme war künstlich verändert worden, denn sie klang hohl und gleichzeitig posaunenhaft laut.
    »Ich, der Gottkaiser dieses Planeten, sage euch Fremden: Ihr seid Abgesandte einer fremden Macht!«
    Lerg nickte kurz. »Das ist richtig. Aber wir haben nicht die Aufgabe, uns Feinde zu schaffen, sondern das Bedürfnis, Freunde zu finden.«
    Der Diktator sprach weiter und ließ nicht erkennen, ob er Lergs Einwurf verstanden hatte. »Abgesandte einer fremden, furchtbaren Macht, sage ich, denen es gelungen ist, den Gulver-Gott zu überlisten. Ihr seid aus seinem Mittelpunkt gekommen. Ihr habt seine Göttlichkeit gelästert und besudelt.«
    »Wir haben eine Einrichtung benutzt!« schrie Lerg wütend. »Die beiden Sonnen sind nichts als ein Werkzeug deiner eigenen Ahnen! Ihr habt alles vergessen!«
    Der Herrscher fragte ruhig und, wie es schien, ein wenig verwundert zurück: »Was haben wir vergessen?«
    »Das Erbe eurer Ahnen. Ihr betet einen Sonnentransmitter an!«
    Der Diktator sprang aus seinem Sitz und deutete auf die Reihe der Krieger. Er schrie mit schriller, kreischender Stimme, die sich immer wieder überschlug: »Sie haben den Gott gelästert und seine Würde beschmutzt! Tötet sie! Greift das Schiff an! Bringt sie um!«
    Lerg holte Luft und schrie zurück: »Greift uns an, und wir werden euren Planeten mit tiefen Kratern bedecken!«
    »Ausschalten!«
    Der scharfe Befehl kam von Worden. Augenblicklich erlosch der Schirm. Die Offiziere verließen fluchtartig die Zentrale. Lerg rannte hinüber zu seinem Platz und gab eine Reihe von Anordnungen durch. Die Schiffe rund um den Explorer feuerten fast

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