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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingeblendet an den Rändern der erregenden Bilder. Es war so, wie es die ersten, von aufkommender Panik diktierten Vorstellungen vermuten ließen: Erde und Mond befanden sich in einer offensichtlich schlauchförmigen Flut von unidentifizierter Energie. Diese Energie war sehr mächtig. Sie zerrte das System mit sich.
    Die gewaltige kosmische Energie dieses unbekannten Raumsektors schien ebenfalls die Sterne in gewisser Weise zu manipulieren. Sie wirkte wie ein System von gekippten und bewegten Linsen, die zudem die Farbe veränderten.
    »Wir sind ins Inferno geraten!«, sagte Rhodan. »Und ich warte nur auf die ersten Meldungen, dass sich die Erdachse verschiebt. Schon zehn Meter sind zu viel!«
    Er hatte für einige Sekunden eine Vision, jetzt, in der zwölften Minute seit dem Transmitterdurchgang: Unsichtbare Kräfte, denen man nichts entgegenzusetzen hatte, zerrten an Mond und Erde. Sie schleuderten beide Himmelskörper auseinander und hinaus in diesen Mahlstrom des sicheren Verderbens. Verschiedene Schwerkraftverhältnisse griffen an und verwandelten binnen Minuten die Erde in ein Schlachtfeld, auf dem ein Krieg kosmischer Gewalten tobte. Die Erde! Die Heimat des Menschengeschlechts. Der Mond! Der Begleiter der Erde seit Jahrmillionen!
    Milliarden von Menschen starben, wenn sich die dünne Kruste des Planeten bewegte. Der ganze Katalog der Schrecken tauchte auf: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen, Stürme und entfesselte Naturgewalten aller Arten. Was geschah mit der Erde, mit dem Planeten, der der einzige Bezugspunkt für die Menschen war? Mit dem Planeten, der gerettet werden sollte und der jetzt vielleicht in einer weitaus größeren Gefahr schwebte?
    Ein Summer riss Rhodan aus den chaotischen Gedanken.
    »Erdbebenwarnung. Sämtliche klassischen Erdbebenzentren melden Erschütterungen des Bodens. Von den neun aktiven Vulkanen sind sieben neu ausgebrochen.«
    »Flutwellen dehnen sich aus. Einige Küstenstreifen in Gefahr!«
    »Ein Blizzard über Terrania!«
    »Achtung! Wir senden die ersten Bilder. Massenflucht aus den Uferzonen.«
    Rhodan sah sich hilflos und Rat suchend um. Sie konnten nichts unternehmen. Die Männer und Frauen in den zahlreichen Steuerzentren brauchten keinen Hinweis mehr, und eine Drohung würde auch nichts nützen – sie taten ihr Äußerstes.
    Und dann der letzte, entscheidende Schlag: »Quetroppa ruft … Chaos in den Lagerbunkern … erbitten schnellstens und dringend Hil… Quetroppa … die Vorräte an Howalgoni… – Hilfe … mehrere Verletzte … Ausfall …«
    Bull stöhnte auf wie ein verwundetes Tier. »Auch das noch! Eine verstümmelte Botschaft aus dem Bunker! Aktiviert die Mutanten und ein Einsatzkommando. Das ist mein Job!«
    Er sprang auf, froh darüber, dass er etwas tun konnte.
    ***
    Remba N'getha spuckte den Zigarettenrest aus dem offenen Fenster und fluchte. Die Katastrophenmeldungen verstummten, als seine Hand auf den Empfänger krachte. Der schwere Gleiter war vor wenigen Minuten mitten vom Naturschutzgebiet aus gestartet und befand sich auf dem routinemäßigen Patrouillenflug.
    »Routinemäßig! Dass ich nicht lache!«, sagte Remba laut und deutlich. Sein Begleiter nickte; David M'komo sagte selten mehr als nötig.
    »Offensichtlich ist etwas passiert!«, murmelte nach einer Weile der Pilot des schweren Geräts. »Und nicht gerade wenig!«
    Unter ihnen lag im Licht der künstlichen Sonnen des Pulks die Landschaft. Noch vor fünfzehnhundert Jahren war hier eine eintönige Wüste gewesen. Inzwischen gab es davon nur noch den Namen: Kalahari. Wertvolles Gelände war aus diesem Streifen geworden. Ferienzentren, unterirdische Fabriken, Weiden und Wälder. Und einige Gleiterpisten.
    Remba glaubte nicht nur an sich, sondern daran, dass die Menschen das zäheste und widerspenstigste Sternenvolk waren, das es gab. Er kannte die Risiken, die mit dem Transmittersprung verbunden waren. Aber er sagte sich, dass Rhodan und seine Regierung erst recht daran interessiert waren, diesen Vorgang ohne Opfer und Zerstörungen durchzuführen. Aus diesem Grund beunruhigte ihn der milchig glänzende Himmel nicht sehr, deswegen sagte er sich, dass die Katastrophenmeldungen übertrieben sein mussten. Außerdem lebte Remba, wie auch sein Partner David, seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der täglichen Gefahr. Das stumpfte einerseits ab, andererseits machte es hellhörig für die Trennung von Fiktion und Wirklichkeit.
    Endlich, nach zehn Minuten oder mehr, sagte M'komo etwas. »Was

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