Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne
ausgemachte Sache zu sein, dass wir auf Goshmo's Castle bleiben würden.
»Ihre neue Heimat wurde nach Ihren Bedürfnissen eingerichtet«, fuhr unser Träger fort. »Sie werden nichts vermissen.«
»Die Arbeit war umsonst«, sagte Bull grimmig. »Wir haben keine Lust, hier oder an einer anderen Stelle auf diesem Planeten zu leben. Wir werden alles versuchen, um Goshmo's Castle wieder zu verlassen.«
»Aber Sie können nichts tun, wenn Zeus Sie nicht weglassen will.«
»Wie denken Sie darüber?«, fragte Bull den Cyborg.
»Ich habe dazu keine eigene Meinung. Ich führe nur Befehle aus.« Er schwebte durch den Bergeinschnitt in das Tal hinein. Am Ufer eines Flusses entdeckte ich mehrere Kuppelbauten. Ich machte Bull darauf aufmerksam.
»Ihre Unterkünfte«, meldete sich Fontain zu Wort. »Alle Posbis werden an Bord des Fragmentraumers bleiben. Die übrigen Besatzungsmitglieder werden im Tal leben. Damit Sie das Schiff in der Nähe haben, wird Zeus es in die Geröllebene vor dem Tal transportieren.«
»Das wird nicht möglich sein«, meinte Bull. »Das Schiff ist fluguntauglich. Wir werden Wochen brauchen, um es zu reparieren.«
Der Cyborg sagte: »Für Zeus gibt es keine Schwierigkeiten. Er wird das Schiff in die Geröllebene bringen. Dazu braucht er keine Triebwerke.«
Bull warf mir einen warnenden Blick zu. Dann schaltete er sein Armbandfunkgerät ein und rief BOX-7149. Goshmo-Khan meldete sich. Die Verbindung war schlecht, es gab zahlreiche Nebengeräusche. Trotzdem klappte die Verständigung einwandfrei.
»Wir haben von Plänen unserer Gegner gehört, den Standort der BOX zu ändern«, berichtete Bull.
Wir hörten Goshmo-Khan lachen. »Das wird sicher nicht möglich sein, solange die Triebwerke nicht funktionieren.«
»Das glauben wir auch«, stimmte Bull zu. »Aber Fontain ist der Ansicht, dass sein Herr das Fragmentschiff transportieren wird, ob es wiederhergestellt ist oder nicht. Wir fliegen im Augenblick in ein Tal, das von Zeus für uns präpariert wurde. Hier sollen wir von nun an leben.«
»Wir werden ihm schon klar machen, dass wir damit nicht einverstanden sind«, sagte der Wissenschaftler.
»Ich will, dass das Schiff ab sofort scharf bewacht wird«, antwortete Bull. »Man weiß nie, was im nächsten Augenblick geschehen kann. Die Lebensform, die uns Gottvater Zeus vorspielt, besitzt sicher noch andere Fähigkeiten als die bisher gezeigten.«
Inzwischen hatte Fontain die Kuppeln erreicht. Es waren insgesamt 17, kreisförmig um einen großen freien Platz angeordnet. In der Mitte des Platzes sah ich Zeus stehen. Er war nicht viel größer als Bull oder ich, aber sein Aussehen hatte er nicht geändert. Er winkte uns zu.
Fontain landete neben ihm. Bull und ich sprangen aus dem Schirm.
»Bevor Sie auf den törichten Gedanken kommen, mich anzugreifen, möchte ich Sie warnen«, begrüßte uns Zeus. Seine Augen leuchteten. Zweifellos hatte diese Gestalt etwas Übermenschliches an sich.
»Wenn das Ihr unbewusstes Bild von Zeus ist, haben Sie eine eindrucksvolle Erinnerung, Bull«, sagte ich. Er grinste müde und zuckte mit den Schultern. Was hätte er auch erwidern sollen? Schließlich kannte er die Zusammenhänge ebenso wenig wie ich.
»Ich habe von Ihren einfallsreichen Bemühungen gehört, meinen freundlichen Helfer auszuschalten«, sagte Zeus.
»Sie wissen, was wir von Ihren Plänen halten«, erwiderte Bull mit mühsam unterdrücktem Zorn. »Wenn Sie das hier vorbereitet haben, um uns ein Zuhause zu bieten, haben Sie Ihre Kräfte vergeudet. Unsere Heimat ist ein Planet, den wir Erde nennen, und wir werden dorthin zurückkehren. Sie sollten uns freiwillig ziehen lassen, da wir andernfalls mit allen Mitteln zu kämpfen bereit sind.«
»Ich sagte Ihnen bereits, dass Sie mir gefallen«, gab Zeus zurück. »Wir wollen jetzt nicht streiten. Sie werden mir doch gewiss nicht die Bitte versagen, zunächst einmal ein großes Fest mit mir zu feiern. Streiten können wir uns später immer noch.«
Zu meinem Erstaunen lenkte Bull ein. Unter den gegenwärtigen Umständen erschien es mir auch unklug, die direkte Konfrontation mit unserem seltsamen Gastgeber zu suchen. Wir mussten warten, bis Zeus eine Schwäche zeigte. Zeus nickte uns zu.
»Folgen Sie mir jetzt, ich will Ihnen die Unterkünfte zeigen. Hier wird übrigens auch das Fest stattfinden. Sollten Sie bestimmte Wünsche haben, wenden Sie sich am besten an Fontain.«
Er setzte sich in Bewegung. Ich hörte das Tappen seiner Füße. Bedeutete das
Weitere Kostenlose Bücher