Silberband 078 - Suche nach der Erde
seines Flaggschiffs. Dort bestellte er Major Brester Tenhaven zu sich. Tenhaven meldete sich wenige Minuten später in der Zentrale. Atlan bot dem Major der USO-Raumflotte einen Platz an, bestellte zwei Becher Kaffee und setzte Tenhaven dann auseinander, worum es ging.
»Ich möchte Sie auch diesmal als Piloten einsetzen, Major«, sagte er abschließend. »Allerdings werden wir diesmal, angesichts unserer schlechten Erfahrungen auf Tockton, keine Space-Jet nehmen, sondern eine Korvette. Damit sollten wir allen eventuell auf Peschnath lauernden Gefahren begegnen können.« Er blickte Tenhaven fragend an. »Was halten Sie davon?«
Brester Tenhaven zögerte. Schließlich sagte er langsam: »Wir wissen natürlich nicht, welcher Art und Größe die Gefahren sind, die auf Peschnath lauern, Sir, aber ich denke ebenfalls, dass eine Korvette uns hinreichend Schutz bietet. Darf ich einen Vorschlag unterbreiten?«
»Bitte!«, sagte Atlan.
»Dann möchte ich vorschlagen, für die Expedition nach Peschnath die KIZZOG zu nehmen. Sie ist unser modernstes Beiboot, und ihre Besatzung ist ausgezeichnet aufeinander eingespielt.«
»Einverstanden«, erwiderte der Arkonide. »Bitte, veranlassen Sie, dass die KIZZOG startklar gemacht wird. Der Start soll …«, er blickte auf seinen Armband-Chronographen, »… in etwas mehr als elf Stunden, genau um 21.30.00 Uhr Standardzeit, erfolgen.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Noch etwas, Major! Wir werden die beiden maahkschen Wissenschaftler mitnehmen.«
»Sir?«, sagte Tenhaven, und die angedeutete Frage drückte Verwunderung aus.
Atlan lächelte. »Ich weiß, was Sie damit sagen wollten, Major. Die Maahks können weder uns noch ihrem Volk etwas nützen, weil sie noch immer paralysiert sind. Aber ich möchte sie während meiner Abwesenheit nicht auf der IMPERATOR VII lassen. Die Paralyse ist nicht verlässlich, wie wir gesehen haben, und der Einfluss der unsichtbaren Barriere um Gercksvira kann jederzeit wieder auf sie wirken. Die beiden Maahks stellen einen latenten Gefahrenherd dar, und die IMPERATOR VII ist zu wichtig, als dass ich diesen Gefahrenherd auf ihr zurücklassen möchte.«
»Ich werde veranlassen, dass die beiden Maahks sicher an Bord der KIZZOG untergebracht werden, Lordadmiral«, versicherte Brester Tenhaven mit unbewegtem Gesicht. Es war klar zu erkennen, dass er Atlans Entschluss missbilligte, aber da er nicht um seine Meinung gefragt wurde, behielt er sie für sich.
Captain Jerome Tecopah spielte gerade eine Partie Trivideo-Schach mit der Mathelogikerin Dr. Eigale Cybalzch, als sein Armbandvisiphon summte. Tecopah nahm die Finger von den Sensortasten, lächelte die Ptammaniterin entschuldigend an und nahm den Anruf an. Er winkelte den Arm an, damit er besser hören sowie den Anrufer sehen konnte.
Auf dem winzigen Schirm erschien das Symbolmuster der Hauptpositronik.
»Captain Tecopah hier!«, meldete er sich.
»Hier spricht die Sektion Einsatzplanung«, sagte die Positronik mit beinahe menschlicher Flüsterstimme. »Captain Tecopah, Sie werden ersucht, sich während der nächsten halben Stunde zwecks Einsatzbesprechung im Raum Delta-Grün-A-33719 einzufinden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ende.«
»Ende!«, antwortete Tecopah mechanisch. Als er den Kopf hob, sah er in Eigales fünf Augen, die ihn fragend anblickten. Er schaltete das kleine kubisch geformte Gerät ein, das neben ihm stand und mit dem herkömmlicher Schall in Ultraschall transferiert werden konnte – und umgekehrt.
Eigale Cybalzch war Ultraschall-Sprecherin, was eine Kommunikation ohne Hilfsmittel unmöglich machte, jedenfalls eine Kommunikation, die sich des Mittels der Lautsprache bediente.
»Es tut mir Leid«, sprach der Captain in das Mikrofon des Geräts. »Ich muss zu einer Einsatzbesprechung.«
Eigale Cybalzch bewegte den hornlippigen Mund, und aus dem Gerät ertönte ihre transferierte Stimme: »Wie lange werden Sie bleiben?«
Tecopah zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Vielleicht muss ich meinen Einsatz unmittelbar nach der Besprechung antreten, vielleicht finde ich auch noch Zeit, unsere Partie zu beenden.«
»Das wäre schön«, sagte die Ptammaniterin. »Ich bin sehr gern mit Ihnen zusammen.«
Captain Tecopah erhob sich. Er wirkte etwas linkisch und verlegen, als er sagte: »Ich finde Sie ebenfalls sympathisch. Wenn ich kann, komme ich gleich zurück, andernfalls …«
»Unterscheiden Sie die gelben von den grünen Karten!«, rief
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