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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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könnten ihre Kultur eingehend studieren.
    Tschubai rief mich in die bittere Wirklichkeit zurück, als er sagte: »Hier sehen wir nichts von Bedeutung, Tatcher. Ich denke, wir werden uns einen erhöhten Platz suchen müssen, um die Gegend inspizieren zu können. Nehmen Sie wieder meine Hand!«
    Ich gehorchte, und im nächsten Augenblick standen wir auf dem Dach beziehungsweise der Kuppe des königlichen Palasts. Die Wolken hatten sich aufgelöst, so dass unser Blick weit über die fremdartige Landschaft reichte. Wieder einmal fiel mir auf, wie monoton sie trotz ihrer Fremdartigkeit war. Die Ploohns hatten sowohl Gebäude als auch Pflanzungen ganz nach dem Prinzip der größten Zweckmäßigkeit angelegt. Hier gab es nichts Verschönerndes für das menschliche Auge. Aber je länger ich dieses Bild betrachtete, desto stärker wurde mir bewusst, dass wir es nicht von unserem, dem menschlichen Standpunkt aus beurteilen durften. Wenn die Ploohns dem Prinzip der totalen Zweckmäßigkeit huldigten, dann empfanden ihre Sinne die Verwirklichung dieses Prinzips zweifellos als schön.
    Und noch etwas ging mir auf. Intelligenzen, die ihre fremdartigen Ideale so total wie nur möglich zu verwirklichen trachteten, waren trotz ihrer Fremdartigkeit grundsätzlich nicht besser und nicht schlechter als Menschen. Was einem oberflächlichen Betrachter als böse erscheinen musste oder konnte, war lediglich anders. Nicht viel anders musste es den Ploohns gehen, wenn sie unsere Verhaltensweisen einzustufen versuchten, ohne sich in unsere evolutionsbedingten Prinzipien, Tabus und unsere Mentalität zu versetzen.
    Während ich noch die Gegend betrachtete, vernahm ich ein langsam anschwellendes Surren. Ich blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und sah das Untier, in das sich Dalaimoc Rorvic verwandelt hatte. Das Wesen flog auf uns zu, als wollte es uns rammen, doch dann zog es dicht vor uns hoch und verschwand in eine Richtung, die ich als Norden definierte.
    »Es wird Zeit, dass wir Rorvics Amulett finden, Tschubai«, sagte ich. »Er selbst war offenbar nicht in der Lage dazu.«
    »Oder er hat herausbekommen, wo sich das Amulett zur Zeit befindet«, meinte der Teleporter. »Sobald wir das Fluchtschiff der Königin gefunden haben, werden wir Rorvic folgen.« Ras Tschubai wanderte langsam über die Kuppe des Palasts und trat hin und wieder kräftig mit dem Fuß auf.
    »Ich nehme an, vom Versteck des Fluchtschiffs führt ein Startschacht direkt bis zur Kuppe des Palasts«, erklärte er dabei. »Wenn wir die verdeckte Schachtmündung finden, können wir nach unten teleportieren.«
    »Ja, wenn!«, sagte ich. »Es sieht aber nicht so aus, als würde man uns die Zeit dafür lassen.«
    Ich deutete nach Westen. Drei Fluggleiter der Ploohns näherten sich von dort in enger Formation. Sie flogen in unsere Richtung, und wenn ihre Besatzungen uns bis jetzt noch nicht entdeckt hatten, so würde das sicher sehr bald geschehen.
    Als Ras die Gleiter erblickte, ergriff er meine Hand und teleportierte erneut. Diesmal rematerialisierten wir in einer hohen Halle, deren Wände wabenförmig unterteilt waren – und in den Waben befanden sich zahllose Ploohn-Eier, die im Licht von Infrarotlampen rötlich schimmerten.
    Im nächsten Moment wurden wir von Ploohn-Kriegern angegriffen. Unser Glück war, dass die Ploohns keine Energiewaffen verwendeten, wohl mit Rücksicht auf die Eier, die in den Waben ausgebrütet wurden. Sie trugen lediglich Lanzen. Da sie sich allerdings mit Hilfe von Flugaggregaten bewegten, kamen sie sehr schnell näher und hatten uns eingekreist, bevor wir reagieren konnten.
    Für einen Teleporter war das jedoch kein Problem. Da Tschubai noch immer meine Hand hielt, brauchte er sich nur einen neuen Zielort vorzustellen und sich auf die Ausübung seiner parapsychischen Fähigkeiten zu konzentrieren. Wir rematerialisierten außerhalb des Palasts zwischen zwei Pflanzungen. Aber unser Auftauchen in der Bruthalle hatte Alarm ausgelöst. Überall in dem Palast hatten sich Öffnungen gebildet, aus denen gepanzerte Gleiter und Ploohns in Kampfanzügen schossen. Es konnte nicht lange dauern, bis die Insektenwesen uns aufgespürt hatten. Nur schnelle Flucht vermochte uns zu retten.
    Ras Tschubai teleportierte abermals. Als wir dieses Mal rematerialisierten, befanden wir uns am Südrand einer uralten, verwilderten Pflanzung. Nördlich von uns erhob sich die Ruine eines Kuppelbaus aus dem Dschungel – und in größerer Entfernung entdeckten

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