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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir andere verfallene Bauwerke.
    »Seltsam!«, sagte Tschubai. »Die Ploohns haben jeden Quadratzentimeter ihres Planeten für die Anlegung von Pflanzungen und den Bau von Gebäuden ausgenutzt – und hier lassen sie ein großes Gebiet einfach verkommen.«
    »Vielleicht ist es für sie tabu«, scherzte ich.
    Der Teleporter blickte mich nachdenklich an. »Sie haben da versehentlich etwas gesagt, was der Wahrheit nahe kommen könnte«, meinte er. »Jedenfalls ziehen wir uns erst einmal in diese tote Zone zurück.«
    »Zu Fuß?«, fragte ich.
    Tschubai lächelte. »Nein, ich verspüre ebenfalls keine Lust, zu Fuß durch einen fremden Dschungel zu gehen. Wir teleportieren zu der Ruine, Tatcher.«
    Kaum waren wir materialisiert, als ich auch schon das riesige Insekt sah, das aus einer Öffnung der Ruine kroch. Im ersten Moment dachte ich, es wäre das Untier, in das sich Dalaimoc Rorvic verwandelt hatte, doch dann fielen mir die starken Unterschiede auf.
    Das war kein Vertreter der Urform der Ploohns, sondern eine Königin von der gleichen Größe wie Jaymadahr Conzentryn. Doch es handelte sich zweifellos auch nicht um Jaymadahr Conzentryn, denn diese Insektenkönigin, die aus einem Loch der Ruine gekrochen kam, war merkwürdig verunstaltet. Ein Fühler war abgebrochen, zwei Beine waren nur noch als Stummel vorhanden, und die Augen waren so glanzlos, dass ich wusste, wir hatten es mit einem blinden Wesen zu tun.
    Ras Tschubai hatte das Wesen ebenfalls gesehen. Er blickte ihm entgegen, eine Hand auf dem Kolben des Impulsstrahlers. Aber das Insekt traf keine Anstalten, uns anzugreifen. Es bewegte sich ruckartig vorwärts, richtete seine Fühler auf uns und blieb wenige Schritte vor uns zitternd stehen.
    »Schade, dass wir keinen Translator mehr besitzen«, sagte Tschubai bedauernd. »Wir könnten uns mit diesem Wesen bestimmt verständigen. Es scheint sich um eine ausgestoßene Königin zu handeln, die sicher nicht gut auf Jaymadahr Conzentryn zu sprechen ist.«
    Ich nickte. »Vielleicht können wir uns auf andere Weise mit ihr verständigen«, meinte ich und ging langsam auf das Rieseninsekt zu. Ich empfand weder Abscheu noch Furcht, sondern eher Mitgefühl. Das blinde, verkrüppelte Wesen tat mir Leid, und ich fühlte das Bedürfnis, ihm zu helfen.
    »Seien Sie vorsichtig, Tatcher!«, mahnte der Teleporter.
    Ich blieb dicht vor dem Insekt stehen und kauerte mich nieder. Als das Wesen einen Fühler in meine Richtung streckte, schaltete ich den IV-Schirm meines Kampfanzugs aus und berührte den Fühler sacht mit der Hand. Der Fühler traf meine Handfläche, zuckte leicht zurück und streckte sich abermals vor. Diesmal schreckte er nicht zurück, sondern strich leicht über meine Hand. Ich spürte die Berührung trotz meiner Handschuhe, da die Sensorrezeptoren alle Berührungsreize direkt auf meine Sinnesnerven übertrugen. Behutsam strich ich über das äußere Ende des Fühlers, dann näherte ich meine Hand dem großen Schädel mit der dreieckigen hornigen Mundöffnung.
    Das Insekt streckte einen feuchten Saugrüssel aus und fuhr damit über meine Hand, glitt den Arm hinauf und tastete suchend an der Außenfläche meines Helms herum. Einem emotionellen Impuls gehorchend, klappte ich meinen Helm zurück, obwohl Ras Tschubai mir eine Warnung zuflüsterte. Dann beugte ich mich nach vorn.
    Der Saugrüssel glitt über den Halswulst des Kampfanzugs, tastete sich zum Kinn vor, berührte sanft meine Lippen und fuhr leicht über die Konturen meines Gesichts. Ich ließ meine Fingerspitzen sacht über das Gesicht des Insekts gleiten, sah, wie die hornigen Mundränder sich bewegten, und vernahm einige der typischen Laute der Ploohn-Sprache. Zweifellos wollte das Wesen sich mit uns verständigen, nur fehlte die gemeinsame Sprache, um die Verständigung über ein Mindestmaß hinausgehen zu lassen.
    Während ich noch grübelte, wie eine differenzierte Verständigung mit dem Insektenwesen möglich sei, rief mir Tschubai abermals eine Warnung zu. Diesmal rief er laut. Ich erschrak und fuhr in dem Moment herum, in dem ich das Surren von Insektenflügeln hörte.
    Im nächsten Augenblick senkte sich ein fliegender Ploohn auf mich herab, stieß mich beiseite und berührte mit seinen Fühlern die Fühler des blinden Insektenwesens.
    »Rorvic!«, sagte ich. »Sir, können Sie mich verstehen?«
    Aber das Untier, in das der Tibeter sich verwandelt hatte, schob mich mit seinem Körper einfach fort. Ich stürzte. Zu allem Überfluss tauchten im

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