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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergegenwärtigte. Aber völlig unbehelligt steuerte er die Jet zwischen drei Schiffen hindurch und setzte die Geschwindigkeit herauf, als er auf direktem Kurs lag.
    »Steuern Sie bitte auf einen Punkt, der im ersten Nachmittagslicht liegt«, sagte Rhodan.
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Die Königin hatte sich in der Enge der durchsichtigen Kuppel teilweise zu Boden sinken lassen und stand jetzt auf vier ihrer Gliedmaßen. Ihre ausdruckslosen Augen hefteten sich auf das Bild des halb ausgeleuchteten Planeten, das sich von Sekunde zu Sekunde vergrößerte. Die Insektenkönigin schwieg.
    Rhodan eröffnete den zweiten Teil des Psychoduells. »Sie haben mir versprochen, bis zu unserer Demonstration nichts zu versuchen. Aber ich weiß definitiv, dass alle Ihre Arbeiter auf Gragh-Schanath nach meinen Waffen suchen.«
    Mit drohendem Klicken bewegte die Königin ihre hornigen Kiefer. Dann sagte sie abfällig: »Nach Ihrer Drohung geht es um das Leben meines Volkes. Erwarten Sie ernsthaft, dass ich mich an lächerliche Konventionen halte?«
    Rhodan lachte sarkastisch auf. »Sie erschweren unsere Verhandlungen, Jaymadahr Conzentryn. Sie können allerdings so lange suchen lassen, wie sie wollen – unsere Waffen werden Sie nicht finden.«
    Er wusste, dass auf Gragh-Schanath jetzt die Panik unter den Ploohns ausgebrochen sein musste. Tausende und Abertausende der Insektenabkömmlinge, verstärkt und unterstützt von Robotern und Instrumenten aller Art, würden jetzt nach den Bomben suchen. Und nach dem, dessen Funkgespräch angemessen worden war. Gucky und Cam Naulath waren in höchster Gefahr.
    Während Rhodan sprach, schob der Pilot unbemerkt einen Kristall mit einer vorbereiteten Botschaft in das Funkgerät. Auf einen Wink Rhodans würde er den Kristall aktivieren. Er lief genau vierzig Minuten.
    »Es war einen Versuch wert. Schließlich kann ich Ihnen glauben oder nicht«, sagte die Königin.
    Obwohl Rhodan noch immer nicht mehr Sicherheit hatte, obwohl er nicht wusste, ob die Anti-Molkexbomben wirken würden, blieb er ruhig und erwiderte scharf: »Sie sollten besser glauben. Was haben Sie davon, wenn wir Ihr Teymer vernichten?«
    »Selbstverständlich einen schweren Schaden. Aber wir sind ein Volk, das allen Drohungen gegenüber sehr misstrauisch ist. Außerdem besitzen wir drei wichtige Pfänder. Ihnen bedeutet das Leben Ihrer Terraner viel.«
    »Ihnen bedeutet Leben nichts?«
    »Stirbt einer, tritt ein anderer schnell an seine Stelle.«
    »Ich verstehe.«
    Die Jet raste auf den Planeten zu. Das Brummen der Maschinen war augenblicklich das einzige Geräusch. Der Vertragsbruch der Königin war von Rhodan einkalkuliert worden. Er starrte das Bild der Wolkenstrukturen über dem erleuchteten Teil Gragh-Schanaths an und dachte an die Gefahren, in denen Cam und der Ilt schwebten.
    Dann wandte er sich in einem letzten Versuch an Jaymadahr: »Ihr Abgesandter wollte sein Leben beenden, weil er uns unwissentlich zu dem Planeten geführt hat – was nicht richtig war. Ich zögere ernsthaft, diesen Versuch zu starten. Ich will das Leben Ihres Volkes nicht aufs Spiel setzen. Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie dies wollen.«
    »Ihr Zögern zeigt mir, dass Ihre Waffe stumpf ist oder dass Sie bluffen!«
    Rhodan hatte gewusst, dass sein Argument kaum wirksam sein würde. »Ich bluffe nicht. In rund fünfzig Minuten wird Ihr Teymer vernichtet sein. Es war die letzte Chance, die ich Ihnen gab.«
    »Ich glaube es noch immer nicht«, lautete die Antwort.
    Rhodan nickte Janner Daiana zu. Der Pilot drückte einen Schalter, und das Funkgerät erwachte zum Leben. Die Frequenz war präzise auf die Empfänger in den Raumanzügen Naulaths und Guckys abgestimmt. Die Zeit lief. In vierzig Minuten mussten die Bomben gezündet werden. Die erste Zündung würde von Cam Naulath durchgeführt werden, die zweite dann aus der KALKUTTA, wenn die beiden zurück waren.
    Noch waren sie in trügerischer Sicherheit. Sie standen zwischen dem verformten Molkex und sahen zu, wie nach ihnen gesucht wurde. Die Wolken trieben noch immer über die Ebene. Dort unten entlud sich ein furchtbares Gewitter. Ringsherum war die Luft in Bewegung. Blitze zuckten, der Donner krachte in der Entfernung. Schwere Regenfälle schlugen in das Land ein und überschwemmten es.
    »Wenn wir wieder zu den Bomben springen, Gucky, dann werden wir nichts mehr sehen können. Die Spalten sind sicher überflutet!«, stieß Cam hervor.
    Der Mann mit den geschickten Fingern und dem Verstand

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