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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Minuten kam mir dann die eigentliche Erleuchtung. Kantenberg wusste von meinen Fähigkeiten. Er hatte Angst, sich in ein Gespräch einzulassen, aus dessen Wortzusammenhängen ich auf sein Geheimnis schließen konnte. Deshalb versuchte er mich loszuwerden. Es ist völlig plausibel, dass ein Mann sich für eine Frau interessiert. Kantenberg glaubte, dass die Gefahr, sich zu verraten, am geringsten sei, wenn er sich so plump wie möglich anstellte. Deswegen wählte er diesen Ausweg.«
    »Sie kommen zu spät«, sagte Krohl. »Kantenberg ist uns entwischt …«
    »Entwischt …?«
    »Ja, vor unseren Augen verschwunden. Ich fürchte, er hat sich den Mutanten Untertan gemacht. Denn hätte Kakuta Kantenberg bezwungen, dann sähe die Lage jetzt wohl anders aus.«
    Der Erste Offizier trat heran. »Sir, die Sonden sind ausgeschleust«, meldete er. »Jeweils acht und elf Lichtstunden von uns entfernt befinden sich zwei unbekannte Fahrzeuge, nach der Intensität der Streustrahlung zu urteilen, ziemlich dicke Brummer. Die Struktur der Strahlung wird gegenwärtig analysiert. Ich tippe auf pariczanische Walzenschiffe.«
    »Sonst nichts?«
    »Etwa drei Lichttage entfernt steht ein Verband von wenigstens 18 Einheiten, Sir. Zunächst noch unidentifiziert. Aber ich glaube nicht, dass es eine freundliche Macht in diesen Tagen wagen würde, mit einer derartigen Massierung von Fahrzeugen im Zentrum der Milchstraße aufzukreuzen.«
    »Da haben Sie Recht. Die beiden Walzen … kommen wir zwischen ihnen hindurch?«
    »Wenn wir die Triebwerke bis an die Belastungsgrenzen ausreizen, ja, Sir.«
    »Holen Sie sich die entsprechende Erlaubnis vom Kommandanten«, trug Krohl ihm auf. »Wir müssen so schnell wie möglich von hier weg!«
    Der Erste Offizier entfernte sich und kehrte wenige Minuten später wieder zurück.
    »Alles vorbereitet, Sir. Der Kommandant hat keine Bedenken. Wir können jede Sekunde starten. Übrigens: Die Durchsuchung des Schiffs verlief negativ. Kantenberg befindet sich nicht an Bord.«
    »Ich dachte es mir«, brummte Krohl. »Wahrscheinlich hat er sich bei seinen Freunden an Bord eines der Walzenschiffe in Sicherheit gebracht. Signalisieren Sie Startbereitschaft! In zehn Minuten möchte ich von hier weg sein!«
    Krohls Einsatzgruppe suchte ihre Quartiere auf. Bittere Niedergeschlagenheit herrschte unter den Männern und Frauen des Kommandos. Sie hatten ihr Leben eingesetzt, um die acht Altmutanten zu retten. Aber für einen war all ihre Mühe umsonst gewesen.
    Lediglich Krohl selbst war im Kommandostand zurückgeblieben. Die Lage war ungewiss, sogar gefährlich. Er selbst war für die Sicherheit der befreiten Mutanten verantwortlich. In einem Fall, so sagte er sich bitter, hatte er bereits versagt. Er wollte an Ort und Stelle, in unmittelbarer Nähe des Geschehens sein, wenn es darum ging, die übrigen sieben in Sicherheit zu bringen.
    Von T-200, zweihundert Sekunden vor dem Zeitpunkt des Starts an, liefen alle weiteren Vorbereitungen automatisch. Der Blitzstart eines derart komplizierten Fahrzeugs, das aus dem Stand heraus mit nahezu achtzigtausend Gravos beschleunigte, war ein so komplexes Unterfangen, dass es von Menschen mit ihrem notorisch langsamen Reaktionsvermögen unmöglich kontrolliert werden konnte. Die Positronik hatte die Kontrolle über die TALLAHASSEE übernommen. Gegen T-50 liefen die Triebwerksaggregate an. Von diesem Zeitpunkt an gab die Triebwerkszelle einen hohen Betrag hyperenergetischer Streustrahlung ab, die von den Ortergeräten des Gegners ohne Zweifel wahrgenommen werden würde. Fünfzig Sekunden vor dem Start also wussten die Pariczaner bereits, dass sich auf Wabe 1000 etwas tat. Die brennende Frage war, wie sie darauf reagieren würden.
    »Beide Feindeinheiten wechseln den Kurs!«, rief der Erste Offizier gegen T-20. »Sie kommen auf uns zu!«
    Um T-5 erwachten die Feldtriebwerke, die die erste Phase der Beschleunigungsperiode bewältigen würden, zum Leben. Von diesem Augenblick an wusste der Gegner, dass auf dem Asteroiden der Start eines Raumschiffs unmittelbar bevorstand. Und dann kam der Augenblick, in dem die TALLAHASSEE wie von einem Katapult gefeuert in die Schwärze des Alls hineinsprang und mit einer irrsinnigen Beschleunigung auf den Punkt zuraste, an dem sie in den Linearraum eintreten würde.
    Im Kommandoraum war dumpf das Dröhnen des Triebwerksystems zu hören. Der Optikschirm hatte Wabe 1000 aus der Sicht verloren. Er war in der Finsternis des Weltraums verschwunden. Und selbst

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