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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu Boden – ein scheinbar schuldbewusster, niedergeschlagener Mann. In Wirklichkeit zauberte die Schwäche bunte Ringe vor seine Augen. Von Zeit zu Zeit musste er die Augen halb zusammenkneifen und sie dann rasch wieder öffnen, weil die Welt um ihn Karussell zu fahren drohte.
    »Ist es das wirklich, was Sie bedrückt?«, fragte Paratü Hoplong. Seine Stimme war gefährlich ruhig, fand Kantenberg.
    »Ich sage die Wahrheit«, antwortete er unwirsch.
    »Sie sind ein intelligenter Mann«, fuhr Hoplong fort. »Die Zusammenhänge sind Ihnen klar. Und trotzdem fürchten Sie sich?«
    »Ich fürchte mich«, bestätigte Kantenberg, ohne den Arzt anzusehen.
    »Ich glaube Ihnen nicht!«
    Das gab Kantenberg trotz seiner Müdigkeit einen Ruck. Er blickte auf. »Wie meinen Sie das?«, fragte er zornig.
    »Ich glaube, Sie haben zu dem Mutanten in Ihnen ein ernsthaft gestörtes Verhältnis.«
    Kantenberg schwieg trotzig.
    »Ich habe keinen der acht Altmutanten jemals persönlich kennen gelernt«, setzte Hoplong von neuem an. »Sie existierten als Menschen lange vor meiner Zeit. Aber ich habe viel über sie gelesen und weiß, dass sie Geschöpfe sind, die die Natur vor anderen ausgezeichnet hat, indem sie ihnen besondere Gaben verlieh, und dass sie diese Gaben niemals missbraucht haben. Ich muss die Altmutanten also für ehrenwerte Menschen halten. Sollte es wirklich der Fall sein, dass Sie im Widerstreit mit Tako Kakuta stehen, Kantenberg, dann muss ich annehmen, dass die Schuld bei Ihnen liegt.«
    Seine Stimme war zum Schluss ziemlich scharf geworden. Kantenberg witterte die Gefahr, die auf ihn zukam. Hatte der kleine Arzt ihn durchschaut? Er wollte sich zur Wehr setzen. Er wollte den Entrüsteten spielen und einen Wutausbruch vom Stapel lassen, der jedermann überzeugen musste. Aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu. Er fühlte sich wie ausgelaugt. Er brachte nur noch ein mattes Kopfschütteln zuwege, und dazu krächzte er: »Sie sind ganz und gar falsch beraten, Doktor. Ich fühle, dass ich wach bleiben muss. Im Schlaf droht mir Gefahr. Deswegen besorgte ich mir von Ihnen Medikamente. Sie gaben sie mir, aber gleichzeitig drohten Sie, dass ich …«
    Weiter kam er nicht. Die Mühe, die richtigen Worte zu finden, hielt ihn so beschäftigt, dass er keine Gelegenheit mehr hatte, an irgendetwas anderes zu denken. Auf diesen Augenblick hatte Tako Kakuta gewartet. Er stieß blitzschnell zu. Kantenbergs Bewusstsein leistete ihm kaum Widerstand. Der Mutant übernahm die Kontrolle. Sein Plan stand fest. Er wollte ins Lazarett der TALLAHASSEE teleportieren. Kantenbergs Körper musste so rasch wie möglich in einen Zustand gebracht werden, in dem er sich erstens erholen konnte und zweitens seinem eigentlichen Eigentümer keine Gelegenheit bot, die Kontrolle zurückzugewinnen. Kakuta wusste, dass es vorerst keinen Zweck hatte, zu den beiden Männern zu sprechen, die er vor sich hatte. Selbst wenn er die Wahrheit sagte, dass er, der Mutant, die Kontrolle über Kantenbergs Körper übernommen habe, würden sie doch nur glauben, dass Kantenberg sich einen neuen Trick ausgedacht habe, um sie zu täuschen. Er versprach sich mehr Erfolg davon, dass er plötzlich im Lazarett erschien und sich dort wie ein Tollwütiger gebärdete. Die Medo-Roboter würden ihn sofort einfangen und ihm eine Beruhigungsspritze verabreichen. Darauf wollte er hinaus. Solange Kantenberg bewusstlos war, konnte er die Kontrolle nicht zurückerobern.
    Der Mutant handelte. Jetzt, da er die Oberhand über Kantenberg gewonnen hatte, konnte er seine paraphysische Fähigkeit endlich zum Einsatz bringen. Er teleportierte.
    Es war nicht sein Verschulden, dass Kantenbergs Bewusstsein gerade in diesem Augenblick, in dem er sich auf den Vorgang der Teleportation konzentrieren musste, mit letzter Kraft aufbegehrte. Das Aufbegehren nützte ihm nichts. Vorläufig noch hatte Tako Kakuta die Kontrolle über den Körper des Verräters fest in der Hand. Aber der Mutant konnte es nicht verhindern, dass Kantenberg einen gefährlichen Gedanken in den mentalen Befehl der Teleportation injizierte. Dadurch wurden die Zieldaten des Sprungs drastisch verändert.
    Für Krohl und Hoplong vollzog sich der Prozess viel zu schnell, als dass sie anders als mit starrem Erstaunen darauf hätten reagieren können. Rings um Kantenberg hatte die Luft plötzlich geflimmert. Die Umrisse des hoch aufgeschossenen, hageren Körpers verschwammen, und im nächsten Augenblick war Kantenberg verschwunden. Die beiden

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