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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an Bord genommen und nach Quinto-Center gebracht hatte. Dort hatte man den Greiko über die wirklichen Verhältnisse in der Galaxis aufgeklärt.
    Ronald Tekener, der in Abwesenheit Atlans den Oberbefehl auf Quinto-Center hatte, war mit Schulz und Kroiterfahrn an Bord des Schweren Kreuzers TILLHAVEN gegangen. Jetzt stand die TILLHAVEN im Ortungsschutz der Sonne Vecca, deren zweiter Planet die von Leticron ausgewählte Gefängniswelt Kelouq war. Eine Robotsonde der TILLHAVEN operierte in der Atmosphäre des Planeten Kelouq und übertrug die Bilder, die die Besatzung der TILLHAVEN gerade verfolgt hatte.
    »Ich habe bis zuletzt gezweifelt, dass Sie die Wahrheit sagen«, gestand Kroiterfahrn. »Sie gehören offensichtlich einem gewalttätigen Volk an, und das macht es mir besonders schwer, Ihren Angaben zu trauen.«
    Tekener wollte etwas sagen, doch Schulz bedeutete ihm zu schweigen.
    »Sie können nicht ermessen, was die Wahrheit für mich bedeutet«, fuhr Kroiterfahrn fort. »Ich kam in diese Galaxis, um den absoluten Frieden zu finden. Mein Vertrauen in die Arbeit des Konzils war unglaublich groß. Jetzt sehe ich, dass wir Greikos von den sechs anderen Mitgliedern betrogen werden. Sie nutzen unsere Fähigkeiten aus, um hinter unserem Rücken blutige Eroberungsfeldzüge zu führen.«
    Schulz glaubte, den Greiko inzwischen besser zu kennen als bei ihrer ersten Begegnung auf Tahun. Das Wesen, das jetzt in der Zentrale der TILLHAVEN stand, war nicht der richtige Kroiterfahrn. Sie hatten es mit einem Greiko zu tun, der sich nie wieder von dem Schock, den er erlitten hatte, erholen würde. Die Psyche des Greikos war zerstört worden. Die Zerstörung des Körpers musste folgen.
    »Was hier geschieht, ist schrecklich«, sagte Schulz. »Trotzdem muss das Volk der Greikos unterrichtet werden. Die Greikos dürfen nicht im Konzil bleiben.«
    Die großen Augen Kroiterfahrns richteten sich auf den USO-Spezialisten. Sie hatten jeden Glanz verloren. »Ich weiß, was Sie von mir erwarten«, sagte Kroiterfahrn. »Sie möchten, dass ich meinem Volk die Wahrheit berichte. Sie hoffen, von einer solchen Handlungsweise zu profitieren. Der Zerfall des Konzils wäre gleichbedeutend mit der Befreiung Ihrer Galaxis.«
    »Das ist es, was wir erstreben!«, rief Ronald Tekener.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte Kroiterfahrn. »Ich bin in einem SVE-Raumer in diese Galaxis gekommen. Keines Ihrer Schiffe hat die nötige Reichweite, um in meine Heimat fliegen zu können. Ich habe keine Möglichkeit, mit anderen Greikos Kontakt aufzunehmen. Auch wenn ich mich jetzt den Laren stelle, werden sie kaum so naiv sein und mich zurückbringen. Abgesehen davon würde ich den Flug kaum überleben. Ich kam als Kranker in diese Galaxis. Alles, was sich seit Schulz' Verhaftung auf Tahun zugetragen hat, verschlimmerte meine Krankheit. Inzwischen bin ich mir darüber im Klaren, dass der Schaden, den ich davongetragen habe, nicht mehr zu beheben ist. Ich werde sterben.«
    Die Gelassenheit, mit der Kroiterfahrn diese Worte vortrug, erschütterte Schulz. In gewisser Weise fühlte er sich mitverantwortlich für den Zustand des Fremden. Schließlich hatte er alles getan, um Kroiterfahrn auf die Situation in der Galaxis aufmerksam zu machen.
    In den letzten Tagen hatte Schulz begriffen, dass sie es mit einem Wesen zu tun hatten, das weder Feindschaft noch Lüge kannte. Selbst jetzt, nachdem Kroiterfahrn die Wahrheit kannte, kam kein Wort der Anklage aus seinem schnabelähnlichen Mund. In einer Umwelt, in der Gewalt und Hass regierten, konnte der Greiko nicht existieren. Er würde dahinsiechen und sterben.
    Tekener schaltete den Translator aus und wandte sich an Schulz. »Unser Schicksal scheint ihm ziemlich gleichgültig zu sein. Er jammert über das Verhalten des Konzils, ist aber offenbar nicht bereit, uns zu helfen.«
    »Sie verstehen ihn nicht«, sagte Schulz. »Für ihn sind Krieg und Gewalt schreckliche Dinge. Er hat Vorstellungen, die wir überhaupt nicht begreifen können. Wahrscheinlich müssten wir uns sehr lange um ihn kümmern, um zu begreifen, was in ihm vorgeht.« Er sah Tekener offen an. »Können wir uns überhaupt ein Wesen vorstellen, das so friedliebend ist wie dieser Greiko?«
    Tekener verzog das Gesicht. »Ich verstehe, dass Sie ihn bedauern. Trotzdem sollten wir die Dinge realistisch sehen.«
    Unwillkürlich fühlte Schulz sich in die Defensive gedrängt. Er erkannte, dass er bereits Partei war. Ohne es zu wollen, hatte er die Rolle des

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