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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beschützers von Kroiterfahrn übernommen.
    Tekener beobachtete ihn aufmerksam. »Immerhin gehören die Greikos zum Hetos der Sieben«, sagte er. »Sie haben, unwissentlich oder nicht, dazu beigetragen, dass diese und andere Galaxien erobert und die Völker unterworfen wurden. Ihre Friedensliebe führte zur Verblendung. Wahrscheinlich wollten sie gar nicht begreifen, was bei diesen Friedensmissionen tatsächlich geschah. Sie selbst haben gesagt, dass Kroiterfahrn hochintelligent ist. Ich schätze, das trifft auch für andere Vertreter seines Volkes zu. Solche Wesen hätten zumindest einen Verdacht haben müssen.«
    »Sie sind eben anders«, sagte Schulz. »Uns, die wir seit Beginn unserer Evolution mit der Gewalt leben, hätte sich ein solcher Verdacht bestimmt schnell aufgedrängt. Aber die Greikos sind nun einmal friedlich, also werden sie auch niemanden verdächtigen.«
    »Sie wissen, dass ich Sie sehr schätze, Goethe!« Tekener lehnte sich weit in den Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. »Was Sie auf Tahun geleistet haben, verdient allerhöchste Bewunderung. Allerdings fürchte ich, dass Sie die Dinge jetzt zu sehr idealisieren.«
    Der Greiko rührte sich nicht. Es schien ihm nichts auszumachen, dass die beiden Männer sich in ihrer Sprache unterhielten, ohne den Translator zu benutzen. Schulz empfand es als unfair, Kroiterfahrn von diesem Gespräch auszuschließen, denn schließlich ging es um die Belange des Greikos.
    »Sie haben uns mit Ihrer Tat eine große Chance gegeben«, fuhr Tekener fort. »Ich glaube, dass Sie genau verstehen, was der Greiko für uns bedeutet. Er ist ein Ansatzpunkt, um Uneinigkeit und Auseinandersetzungen in das Konzil der Sieben zu tragen. Wir haben eine Waffe in den Händen, die, wenn wir sie richtig einsetzen, einen Umschwung herbeiführen kann.«
    Kroiterfahrn als Waffe!, dachte Schulz. Der Greiko würde eher sterben, als sich ausnutzen zu lassen.
    »Sie haben gerade gesehen, was sich auf Planeten wie Kelouq abspielt«, erinnerte Tekener rücksichtslos. »Glauben Sie, dass wir zur Befreiung der Menschen auf Leticrons Strafplaneten nicht alle verfügbaren Mittel einsetzen dürfen?«
    Schulz hatte dieses Argument unbewusst gefürchtet. Er wusste keine Antwort auf diese Frage.
    »Als Sie Kroiterfahrn von Tahun entführten, teilten Sie meine Überlegungen noch«, meinte Tekener. Er lächelte. »Erst das Zusammensein mit Kroiterfahrn hat Sie umgestimmt.«
    »Ja«, sagte Schulz einfach.
    Tekener schaltete den Translator wieder ein und wandte sich an den Greiko. »Das Konzil hat uns überfallen und uns unsere Freiheit geraubt«, sagte er. »Unsere Heimatwelt ist verschwunden; der Versuch, sie in Sicherheit zu bringen, ist womöglich gescheitert. Menschen und umweltangepasste Terraner müssen überall fliehen, denn sie werden von den Laren und den Söldnern des Ersten Hetrans gnadenlos gejagt. Leticrons Ziel ist die Ausrottung der Menschheit. Die Laren dulden seine Maßnahmen stillschweigend.«
    »Sie quälen ihn!«, rief Schulz dazwischen. »Er hat doch längst erkannt, was gespielt wird.«
    Tekeners Lippen wurden schmal. »Man muss ihn daran erinnern! Immer wieder! Dann fällt ihm vielleicht eine Möglichkeit ein, wie er uns helfen kann.«
    »Was haben Sie mit ihm vor?«, fragte Schulz.
    »Wir bringen ihn in die Provcon-Faust nach Gäa«, verkündete Tekener. »Dort können wir ihm vielleicht helfen. Atlan wurde inzwischen informiert und erwartet uns.«
    Schulz begriff, dass Tekener bereits feste Pläne hatte. »Ich möchte bei Kroiterfahrn bleiben«, sagte er. »Ich fühle mich für ihn verantwortlich, denn schließlich habe ich ihn in diese Lage gebracht.«
    »Sie werden bei ihm bleiben«, versicherte Tekener. »Sie werden es noch nicht gemerkt haben, aber dieses Wesen hat sich bereits an Sie gewöhnt. Ich glaube, wir würden seinen seelischen und körperlichen Zerfall beschleunigen, wenn wir Sie beide trennen würden.«
    »Sie wollen ihn nur so lange am Leben erhalten, bis er uns den Dienst erwiesen hat, den Sie von ihm erwarten«, meinte Schulz.
    Tekener nickte. »Ich bin kein großer Moralist«, sagte er. »Ich habe eine Aufgabe und versuche, sie zu lösen.«
    Damit, dachte Schulz, sind die Rollen verteilt. Tekener steht für die Menschheit ein – und ich für Kroiterfahrn.
    Der 15. Juli 3460 war der Tag, an dem die Laren den Entschluss fassten, dass Kroiterfahrn sterben musste. Der Mann, der die endgültige Entscheidung traf, war der Verkünder der

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