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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Halt. Schulz griff mit einer Hand unter den Umhang des Laren und zog die Strahlwaffe aus dem Futteral, das Fersten-Gengor trug. Er richtete die Waffe auf den Laren und wollte abdrücken, als er sich plötzlich der Gegenwart Kroiterfahrns bewusst wurde. Er stieß einen Fluch aus, wirbelte die Waffe herum und schmetterte sie gegen Fersten-Gengors Kopf. Der Lare verlor erneut das Bewusstsein, und diesmal hatte Schulz berechtigte Hoffnungen, dass die Ohnmacht länger anhalten würde.
    Solange er die Richtung auf Amrhun-Stadt beibehielt, brauchte er nicht zu fürchten, dass ihm etwas geschehen würde. Aber er musste dennoch die Richtung ändern. Nun, da er begonnen hatte, seine einmalige Chance zu nutzen, gab es kein Zurück mehr. Mit seinem Angriff auf Fersten-Gengor hatte er seine Karten ausgespielt.
    Schulz war entschlossen, die Flucht von Tahun zu riskieren. Er war sicher, dass der Gleiter beobachtet wurde, aber mit einem Angriff auf den larischen Piloten rechnete auf Tahun bestimmt niemand.
    Direkt über Amrhun-Stadt würde Schulz den Gleiter beschleunigen und versuchen, in den Weltraum zu entkommen. Die Maschine besaß ein kleines Lineartriebwerk. Alles hing davon ab, ob Schulz in den Linearraum vordringen konnte, bevor die ersten SVE-Raumer auf Schussnähe heran waren. Ein weiterer Trumpf für Schulz war die Anwesenheit Kroiterfahrns an Bord, denn es war nicht so sicher, ob die Laren auf einen Flugkörper schießen würden, an dessen Bord sich ein Greiko aufhielt.
    Schulz schob Fersten-Gengor vom Sitz. Er nahm das Halteband des Translators und fesselte Füße und Hände des Laren zusammen. Dann ließ er sich in den Pilotensitz sinken. Er überprüfte den Translator und stellte fest, dass das Gerät noch funktionierte.
    »Ich erkläre Ihnen alles später!«, sagte er zu Kroiterfahrn. »Ich versichere Ihnen jedoch, dass ich kein Sportler und die Laren keine friedliebenden Wesen sind.«
    Er erhielt keine Antwort. Kroiterfahrn schien unter der Schockeinwirkung der letzten Ereignisse zu stehen. Schulz blickte aus der Kanzel und sah schräg unter sich die ersten Gebäude von Amrhun-Stadt auftauchen. Er schaltete den Autopiloten aus und ergriff die Steuerung. Wahrscheinlich erwarteten die Beobachter jetzt, dass Fersten-Gengor über der Stadt kreisen würde.
    Sie werden eine böse Überraschung erleben!, dachte Schulz grimmig. Er schaltete auf volle Beschleunigung und raste himmelwärts. Sekunden später dröhnte eine larische Stimme, offensichtlich die von Hotrenor-Taak, aus dem Lautsprecher. Sie rief Befehle. Schulz grinste breit und schaltete das Gerät aus.
    Er fühlte sich wie befreit. Er hatte alles riskiert. Jetzt hing es von der Reaktionsfähigkeit der Laren ab, wie seine Flucht ausgehen würde.
    Er schaltete den Translator ein. Dann wandte er sich zu Kroiterfahrn um. »Sie glaubten, in ein Paradies zu kommen«, sagte er zu dem Greiko. »Ich werde Ihnen jedoch beweisen, dass es eine Hölle ist.«

16.
    Die Straße zum Sonnenhügel war einhundert Meter breit und führte quer durch den Dschungel von Kelouq. Beiderseits der Straße befanden sich meterhohe Energiemauern. Die Straße war etwa fünfzehn Meilen lang. Sie führte vom Lager zum Sonnenhügel und endete dort. Der Sonnenhügel war ein künstlicher Berg, an den Flanken geglättet und mit einem besonderen Material beschichtet. Dieses Material reflektierte das Licht der Sonne in einer Weise, dass jeder, der sich länger als zehn Minuten auf dem Sonnenhügel aufhielt, schwere Verbrennungen davontrug.
    Etwa um die dreitausend Terraner schleppten sich an diesem Mittag von den Lagern zum Sonnenhügel. Über der langen Kolonne schwebten Gleiter mit Wächtern. Jedes Mal, wenn unten auf der Straße jemand stehen blieb, schossen die Wächter.
    Braunter Schulz schaltete die Übertragung ab und wandte sich an das Wesen, das neben ihm stand. »Das ist der Strafplanet Kelouq«, sagte er. »Es gibt etwa dreitausend Welten, auf denen es ähnlich zugeht.«
    Der Greiko bewegte sich nicht. »Schalten Sie wieder ein«, bat er.
    Schulz schüttelte den Kopf. »Ich will Sie nicht quälen. Aber Sie mussten eine dieser Welten sehen, um richtig begreifen zu können, was sich in dieser Galaxis abspielt.«
    »Ich werde es nicht begreifen.«
    Er hatte seine Arme mit den dünnen Flughäuten wieder wie schützend um den Oberkörper geschlungen. Vor vier Tagen waren Schulz und Kroiterfahrn von Tahun geflohen. Es war Schulz gelungen, Funkkontakt mit einem Schiff der USO herzustellen, das sie

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