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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Was hat das zu bedeuten?«
    »Das weiß ich noch nicht. Acetylcholin ist ein Stoff, der an den Nervenendfasern elektrische Nervenimpulse in chemische umsetzt. Wo er fehlt, funktioniert nichts mehr. Aber das war nicht die Todesursache. Die Menschen sind durch die äußeren Verletzungen getötet worden. Dennoch muss ich vor einer Berührung dieses Wesens warnen. Es könnte sein, dass schon ein flüchtiger Körperkontakt zum Verlust dieses Gewebshormons führt. Das würde den sofortigen Tod bedeuten.«
    »Danke, Doc.«
    Pelpto Papp gab Vasnotsch einen befehlenden Wink und eilte mit ihm hinaus. Als sie wenig später die Hauptleitzentrale des Tenders betraten, saß Oberst Germell in seinem Sessel und verfolgte auf einem der Schirme den Verlauf der Abstimmung. Am Bildrand war eine Zeitangabe eingeblendet: In 58 Minuten würde sie zu Ende gehen.
    Germell bemerkte den Ersten Offizier und den Kosmospsychologen, die darauf gewartet hatten, dass er sich ihnen zuwenden würde. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Papp und der Astronom kamen zu ihm.
    »Nun, Vasnotsch, sind Sie zu einer Zusammenarbeit gegen das unbekannte Ding bereit?«
    »Nein.«
    Die Miene des Kommandanten verdüsterte sich. Er drehte sich um und kehrte zu seinem Sessel zurück. Über die Schulter hinweg befahl er: »Vasnotsch wird in der Schall-Null-Zelle Gelegenheit haben, über seine Entscheidung nachzudenken.«
    Der Kosmospsychologe erschrak. Er wollte protestieren, aber Papp und ein weiterer Offizier packten ihn bei den Armen und führten ihn aus der Zentrale.
    »In der Zelle befindet sich ein Interkom. Sie können ihn einschalten, wenn Sie es sich überlegt haben. Dann holen wir Sie heraus. Hoffentlich beeilen Sie sich«, sagte Pelpto Papp.
    Sie sanken in einem abwärts gepolten Antigravschacht zwei Decks nach unten. Dann öffnete sich ein Schott vor Vasnotsch. Die Offiziere schoben ihn hindurch. Das Schott schloss sich, und der Kosmopsychologe befand sich in einem Raum, in dem es keine Geräusche gab.
    Er klatschte in die Hände, aber es half nichts. In diesem Raum gab es keine Laute.
    »Mein Gott, das halte ich nicht aus«, sagte er. Unwillkürlich hob er den Kopf. Eine eigenartige Spirale schob sich durch die Decke herab. An ihrer Spitze saß so etwas wie ein Auge. Es starrte ihn durchdringend an.
    Kommandant Danzien Germell saß in seinem Sessel und verfolgte die Abstimmung. Pelpto Papp stand hinter ihm.
    Eine halbe Stunde nach Beginn der Aktion hatten sich 67 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine Meuterei gegen Rhodan ausgesprochen. 19 Prozent waren dagegen.
    »Das sieht nach einem klaren Sieg aus«, sagte der Erste Offizier. »Daran ändert sich nichts mehr.«
    »Ich habe es vorher gewusst, Pelpto. Geben Sie Order, das ermittelte Zielgebiet anzufliegen.«
    »Sie wollen das Ende der Abstimmung nicht abwarten?«
    »Bis jetzt sind über neuntausend Stimmen abgegeben worden. Das Ergebnis steht schon fest. Wir suchen uns unser Paradies.«
    Der Erste Offizier gab den Befehl an den Piloten weiter. Die Vorbereitungen für den Start begannen. Minuten später sprangen die Waringschen Konverter an. Die MEBRECCO nahm Fahrt auf und beschleunigte mit mittleren Werten. Pelpto Papp kehrte zum Kommandanten zurück.
    »Wie weit sind Sie mit Ihrer Untersuchungskommission?«, fragte Germell.
    »Ein Team von Positronikern arbeitet an einer Überwachsungsschaltung. Wir werden in Kürze 88 Prozent aller Räumlichkeiten an Bord überwachen können. Sobald sich das Ding irgendwo zeigt, schlägt die Positronik Alarm. Ich habe vorgeschlagen, unseren ungebetenen Gast mit Desintegratorstrahlern anzugreifen und aufzulösen.«
    »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie den blinden Passagier erwischt haben.« Germell erhob sich und ging auf das Ausgangsschott zu. In diesem Moment trat Jasser Kanscho ein. Er stellte sich dem Oberst in den Weg.
    »Weshalb nimmt die MEBRECCO Fahrt auf?«, fragte er erregt. »Noch hat sich die Mehrheit nicht für die Befehlsverweigerung entschlossen.«
    »Doch, das hat sie, Jasser«, erwiderte Germell gelassen. Er zeigte auf die Zwischenergebnisse. Zwölftausend Stimmen waren abgegeben worden. 68,5 Prozent waren für den Weg, den der Kommandant vorgeschlagen hatte. Nur 18,7 Prozent sprachen sich dagegen aus. »Daran ist nichts mehr zu rütteln. Die Entscheidung ist gefallen.«
    Kanscho wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er rückte seine Brille zurecht und blickte sich nervös in der Zentrale um. »Okay, Danzien. Dann habe ich wohl

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