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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem paradiesischen Planeten auf, der uns ein sorgenfreies Leben erlaubt.
    Bis dahin werden wir ein Problem lösen, das uns erheblich beschäftigt. Es ist ein unbekanntes Objekt an Bord gekommen. Bis jetzt haben wir es noch nicht stellen können, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Ich weiß, dass wir mit dem Unbekannten leicht fertig werden können. Unser Programm wird deshalb nicht unterbrochen. Wir fliegen in zwei Stunden tiefer in diese Galaxis hinein, sodass wir weit genug vom Mahlstrom entfernt sind. Während des Flugs werden wir über den Beschluss, eine eigene Kolonie zu gründen, abstimmen. Ich weiß, dass eine klare Mehrheit sich für die Kolonie entscheiden wird. Ich danke Ihnen.«
    Germell schaltete ab und erhob sich. Er lächelte unergründlich, als er Kergijin Vasnotsch sah, der zusammen mit Pelpto Papp in die Zentrale kam. Der Astronom und Kosmopsychologe war flachsblond. Sein Äußeres wirkte vernachlässigt. Er bewegte sich ungelenk.
    »Papp hat Sie über Ihre Aufgaben unterrichtet?«, fragte der Oberst.
    »Er hat es versucht, Sir.«
    »Versucht?« Überrascht blickte der Kommandant Pelpto Papp an.
    »Kergijin Vasnotsch ist der Ansicht, dass seine Aufgabe einzig und allein darin liegt, Brille zu unterstützen.«
    »Wenn Sie damit Jasser Kanscho meinen, Sir, haben Sie Recht«, sagte Vasnotsch. »Wir haben genügend zu tun.« Er musterte Oberst Germell, als habe er ihn noch nie gesehen. »Außerdem nehme ich von Meuterern keine Anweisungen entgegen.«
    »Zeigen Sie ihm die Leichen, Pelpto!«, befahl der Kommandant ruhig. Er wartete, bis die beiden Männer die Zentrale verlassen hatten, dann gab er dem Piloten der MEBRECCO Anweisungen, einen Kurs zu berechnen, der das Schiff noch weiter von der Erde wegführen würde. Die Entfernung zu Terra würde dann annähernd anderthalb Millionen Lichtjahre betragen.
    »Das wird ausreichen«, sagte Danzien Germell kaum hörbar. »In ein oder zwei Generationen wird Rhodan vergessen sein.«
    Professor Dr. Dr. Ashmil Horindolly, von den Offizieren und Mannschaften der MEBRECCO allgemein nur respektlos Doc Holly genannt, drehte sich mit seinem schwenkbaren Sessel herum. Er blickte den Ersten Offizier mürrisch an. Das schlohweiße Haar reichte ihm bis auf die Schultern herab. Die buschigen, ebenfalls weißen Augenbrauen bildeten zwei mächtige Schwingen.
    »Die Stunde ist noch nicht um, Pelpto«, sagte er.
    »Das weiß ich, Doc. Ich möchte Vasnotsch nur die Leichen zeigen. Darf ich?«
    »Wenn's sein muss.«
    Der Erste Offizier verzichtete darauf, dem Mediziner Fragen über die bisherigen Ergebnisse seiner Arbeit zu stellen. Er wusste, dass Doc Holly nichts mehr hasste, als Zwischenberichte zu geben. Er führte den Kosmopsychologen in den Kühlraum, in dem die Leichen lagen. Während er am Eingangsschott stehen blieb, ging Vasnotsch bis zu den Kühlwannen weiter.
    Der Kosmopsychologe sah sich die Wunden der Toten genau an, drehte sich danach um und kehrte zu Papp zurück. Sein Gesicht zeigte keine Regung.
    »Nun?«, fragte der Erste Offizier.
    »Was – nun?«
    »Was sagen Sie dazu?«
    Vasnotsch zuckte mit den Schultern. Er schob die Hände in die Hosentaschen und ging an Papp vorbei in das Labor, in dem der Arzt mit seinen Mitarbeitern arbeitete. Papp folgte ihm und legte ihm die Hand an den Arm.
    »Ich möchte etwas von Ihnen hören«, sagte er energisch.
    »Sie werden enttäuscht sein«, entgegnete der Kosmopsychologe. »Ich arbeite nicht mit Ihnen zusammen.«
    »Dieses Ding könnte auch Sie erwischen.«
    »Dann habe ich Pech gehabt.«
    Der Offizier versteifte sich. Drohend verengten sich seine Augen. »Moment mal, Vasnotsch. Ob es Ihnen passt oder nicht, Sie unterstehen dem Kommandanten. Wenn er Ihnen einen Befehl erteilt, werden Sie ihn ausführen.«
    »Nein, das werde ich nicht tun.« Der Astronom lächelte harmlos. »Zwingen können Sie mich nicht.«
    »Der Kommandant wird entscheiden, was mit Ihnen geschieht.« Papp wandte sich an den Mediziner. Er versuchte, sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen, und lenkte sich durch eine Frage ab, die er normalerweise nicht gestellt hätte: »Haben Sie schon etwas herausgefunden, Doc?«
    Dr. Horindolly blickte von Papp zu Vasnotsch und von diesem wieder auf den Ersten Offizier. Er erkannte die angespannte Situation und überwand seinen Widerwillen gegen Zwischenergebnisse. Er nickte. »Allen Leichen ist sämtliches Acetylcholin entzogen worden«, antwortete er.
    »Damit kann ich nichts anfangen«, entgegnete Papp.

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