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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Meuterer. Wenn Sie uns keine Schiffe geben, mit denen wir zur Erde zurückkehren können, werden wir uns sie erkämpfen.«
    »Brille«, erklärte Germell mühsam beherrscht. »Wir haben Sorgen genug. An Bord befindet sich ein unbekanntes Objekt. Es gefährdet uns alle. Wir können uns Auseinandersetzungen an Bord nicht leisten. Sie könnten uns alle Kopf und Kragen kosten.«
    »Das sind Ihre Probleme, Danzien. Stellen Sie die Korvetten ab, und Sie vermeiden alle Unannehmlichkeiten.«
    Oberst Germell schaltete den Interkom ab. Der Bildschirm wurde milchig. Jasser Kanscho blieb stehen, wo er war. Auch ihn beunruhigte das unbekannte Wesen an Bord. Er wäre erleichtert gewesen, wenn er gewusst hätte, wo es war, bestand doch die Möglichkeit, dass es sich gerade an Bord eines jener Schiffe versteckt hielt, mit denen er und seine Männer und Frauen zur Erde fliegen wollten – denn nach dem Ergebnis der Abstimmung hatten sie ihre Forderung aufstocken müssen. Trotzdem war es ihnen nicht möglich, alle Rhodan-Treuen mitzunehmen. Er war sich darüber klar, dass sie ein offenbar gefährliches Fremdwesen nicht mit zur Erde nehmen durften. Ein derartiger Fehler konnte unabsehbare Folgen für die Menschheit haben.
    Kergijin Vasnotsch schrie vor Angst und Entsetzen, aber die schallschluckenden Wände sogen alle Laute in sich auf, sodass er sich selbst kaum hören konnte.
    Ein rundes, kopfgroßes Ding kam durch die Decke, ohne diese zu beschädigen. Es war mit violetten Borsten dicht besetzt. Dazwischen lagen zahlreiche augenähnliche Ovale. Daneben senkten sich vier weiße Zähne herab. Sie waren etwa einen Meter lang und kamen aus in vielen Farben schillernden Fortsätzen hervor. Das ganze Wesen blieb dem Kosmopsychologen jedoch verborgen, denn es verharrte über der Decke.
    Das, was Vasnotsch für Zähne hielt, machte kreisende Bewegungen über ihm, sodass er den Eindruck gewann, das fremde Wesen warte auf den Moment, in dem es am besten zubeißen könne. Der Kosmopsychologe lag flach auf dem Boden, die Arme und Beine gespreizt. Als einige Sekunden verstrichen waren, ohne dass der Fremde ihn getötet hatte, beruhigte er sich wieder. Er überlegte. Dies war die fremdartigste Entität, der er je begegnet war. Er hatte keinerlei Anhaltspunkte über Sozialverhalten, Psychologie und Kommunikationsstreben. Er wusste, dass er etwas tun musste, aber er wusste nicht, was.
    »Du hast Angst?«, fragte der Unheimliche.
    Vasnotsch richtete sich überrascht auf. Er wunderte sich, dass der Null-Schall-Effekt plötzlich aufgehoben war. »Ja«, antwortete er. »Bisher hast du alles getötet, was dir in den Weg gekommen ist.«
    »Das war nicht meine Absicht.«
    Kergijin Vasnotsch beruhigte sich innerhalb weniger Sekunden. Er begriff. »Du hast schon mehrmals versucht, dich mit uns zu verständigen?«
    »Das habe ich.«
    »Du darfst uns nicht berühren. Damit tötest du uns.«
    »Ich werde es nicht tun.«
    Vasnotsch atmete auf. Plötzlich erschien ihm das, was er von dem Fremden sehen konnte, nicht mehr so bedrohlich und gefährlich. Jetzt wünschte er, den ganzen Körper betrachten zu können.
    »Wer bist du?«, fragte er.
    »Ich verstehe nicht.« Die Stimme des blinden Passagiers klang schrill und quietschend. Sie war nicht leicht zu verstehen.
    »Woher kommst du?«
    »Das verstehst du nicht.«
    »Also gut, was willst du?«
    »Die Wesen an Bord des Sternengleiters suchen das Paradies?«
    »Allerdings«, antwortete Vasnotsch seufzend. »Sie bilden sich ein, dass es das gibt.«
    »Es gibt das Paradies. Und ich weiß, wo ihr es finden könnt.«
    Der Kosmopsychologe schluckte. Vor Überraschung wusste er nichts zu antworten.
    »Ich werde euch dorthin führen«, behauptete der Fremde. »Ich werde euch …«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Plötzlich verschwand er durch die Wand, so, wie er gekommen war. Verblüfft blickte Vasnotsch auf die unbeschädigte Wand. Er griff sich an den Kopf und massierte sich die Schläfen. Hatte er geträumt? Natürlich nicht!
    Er ging zum Interkom. Vier Minuten später öffnete sich das Schott. Pelpto Papp stand ihm gegenüber und lud ihn mit einer großzügigen Geste ein, die schallschluckende Kabine zu verlassen. Nur zu gern folgte der Kosmopsychologe dieser Aufforderung.
    »Ich habe den Fremden gesehen«, erklärte er erregt. »Und ich habe mit ihm gesprochen.«
    »So?«
    »Sie glauben mir nicht, Pelpto? Ich schwöre Ihnen, dass ich die Wahrheit sage. Er hat gesagt, dass er uns zu dem Paradies führen will,

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