Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zu lassen. Genug geredet. Jetzt wird gehandelt. Der Ausfall der Scheinwerfer ist das Zeichen für den Angriff. Gleichzeitig mit dem Lichtausfall werden im Palast Fluorophorbomben gezündet. Schießt auf alle Personen, von denen ein fluoreszierendes Leuchten ausgeht.«
    Es dauerte nicht mehr lange, dann fielen die Scheinwerfer mit einem lauten Knall aus, und der Administratorpalast lag plötzlich im Dunkeln da. Von überall setzten die Männer des EBK zum Sturm auf das Gebäude an. Die Wachen wurden einfach niedergerannt.
    Als Kenson durch ein offenes Fenster in das Gebäude sprang, eröffnete er sofort das Feuer aus seinem Paralysator auf die kopflos durcheinander laufenden leuchtenden Gestalten. Er konnte es leichten Gewissens tun, weil er wusste, dass die Betroffenen durch die Lähmung keine bleibenden Schäden davontragen würden. Dank ihrer besonderen körperlichen Konstitution hielten die Ertruser einiges mehr aus als normale Menschen.
    Die Vergeltungsaktion war schnell abgeschlossen. Keine zehn Minuten nach dem Sturm auf das Gebäude konnten sich die Mitglieder des EBK wieder zurückziehen. Diesmal nahmen sie jedoch nicht den Weg über die Kanalisation, sondern bedienten sich einfach der auf dem Landeplatz abgestellten Gleiter und Schweber. Die Energieblasen der Laren und die Patrouillengleiter der Überschweren, die den Luftraum von Baretus beherrschten, kümmerten sich nicht um die Flüchtenden.
    Zwei Tage später erlebte Wargor Kenson eine schwere Niederlage. Er hatte Nachforschungen angestellt und weitere Indizien gesammelt, die für Laptirs Schuld sprachen. Wie es Kenson nicht anders erwartet hatte, war Laptir bei dem Angriff der PEI mit dem Leben davongekommen. Jetzt sah Kenson den Zeitpunkt gekommen, ihn des Verrats an ihrer Organisation anzuklagen. Er ließ die Bombe bei einer Besprechung platzen, an der auch Laptir teilnahm.
    Er stand unvermittelt auf und sagte: »Laptir ist ein Verräter.« Er hielt den Stofffetzen hoch, den er in den Fingern der toten Frau gefunden hatte. »Dieses Stück Stoff stammt aus einem seiner Kleidungsstücke. Ich habe es untersuchen lassen!«
    »Was beweist das schon?«, rief Laptir.
    »Alles«, sagte Kenson, und dann schilderte er, wie er sich Laptirs Verrat vorstellte: »Du hast gewusst, dass eine wichtige Konferenz anstand, an der auch Evargher teilnehmen würde. Du hast die PEI informiert! Wieso hast du dich sonst so sehr dagegen gewehrt, dass Evargher die Konferenz vorzeitig abbrach? Als du das vorzeitige Ende nicht verhindern konntest, hast du dich in dein Büro geschlichen und den Fluchttransmitter vorbereitet – und dabei überraschte dich die Frau!«
    »Das ist eine verdammte Lüge!«, schrie Laptir mit sich überschlagender Stimme. »Eine hundsgemeine Intrige von Kenson!«
    »Du hast wohl nicht damit gerechnet, dass in den Trümmern noch jemand nach Beweisen gegen dich suchen könnte, Laptir, was?«, fragte Kenson spöttisch.
    Laptir machte Anstalten, sich auf ihn zu stürzen.
    Da schritt Evargher ein. »Ich weiß nicht, was in Laptirs Büro vorgefallen ist«, sagte der Führer des EBK. »Aber an die PEI hat er uns ganz bestimmt nicht verraten.«
    Er gab einem seiner Leibwächter einen Wink. Dieser ging zu einer Tür und öffnete sie.
    »Borvek!«, entfuhr es Laptir überrascht, als der totgeglaubte Blinde, von zwei Kameraden gestützt, in den Raum kam. »Du lebst?«
    Borveks Kopf reckte sich in alle Richtungen, die geblendeten Augen erschreckend weit aufgerissen, als könne er auf diese Weise zumindest einen Teil seiner Sehkraft zurückbekommen. »Sitzt ihr hier über mich zu Gericht?«, fragte er unsicher. »Das dürft ihr nicht. Ich bin unschuldig. Ich habe nicht in böser Absicht gehandelt.«
    »Daran zweifelt niemand, Borvek«, sagte Thorg Evargher. »Erzähl uns noch einmal, wie alles gekommen ist, damit alle es erfahren. Fang damit an, wie Laptir dich im Stich gelassen hat …«
    »Ich habe ihn nicht im Stich gelassen!«, brüllte Laptir. Evargher brachte ihn mit einem Wink zum Schweigen, und in die gespannte Stille hinein erzählte Borvek seine Geschichte. Wie er von der Terroristengruppe, die angeblich auf der Seite des EBK stand, aufgenommen wurde, dass man ihm versprach, ihn zu der wichtigen Versammlung zu bringen, und wie er daraufhin vertrauensselig den Ort der Zusammenkunft genannt hatte.
    »Ich konnte doch nicht ahnen, dass ich der PEI in die Hände gefallen war«, schloss er. Es brach ihm die Stimme.
    Evargher ließ ihn wieder hinausführen.

Weitere Kostenlose Bücher