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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Nun wisst ihr, wem wir das Massaker zu verdanken haben«, sagte er in das bedrückende Schweigen hinein. »Aber will einer von euch, dass wir Borvek richten?« Niemand gab Antwort. »Damit wäre der Fall erledigt – und auch Laptirs Unschuld hinlänglich bewiesen. Nicht wahr, Wargor Kenson?«
    Kenson nickte widerwillig. Als er jedoch Laptirs triumphierenden Blick sah, konnte er sich eine Bemerkung nicht verkneifen. »Er mag kein Verräter sein, aber ein erbärmlicher Feigling ist er auf jeden Fall. Er hat nicht nur Borvek schmählich im Stich gelassen, sondern auch den Tod einer Frau verschuldet, um sich selbst durch den Transmitter zu retten.«
    Am Abend war Borvek tot. Er hatte sich selbst das Leben genommen.
    »Thorg Evargher will euch sehen«, sagte der Mittelsmann, der Wargor Kenson und Quevamar Ablonth aus der Wohnung des Ersteren abholte.
    »Warum hat Evargher so lange nichts von sich hören lassen?«, wollte Kenson wissen. »Wir warten schon seit zwei Tagen auf eine Nachricht von ihm.«
    »Die turbulenten Ereignisse der letzten Tage haben ihn zur Vorsicht gemahnt«, erklärte der Mittelsmann. »Evargher ist untergetaucht. Aber jetzt ist es so weit. Das Großprojekt kann gestartet werden.«
    »Handelt es sich um das Projekt, das Evargher zur Sprache bringen wollte, bevor die PEI unsere Niederlassung überfiel?«, fragte Ablonth.
    »Genau. Was weißt du darüber?«
    »Nichts«, antwortete Kenson an Stelle seines Freundes. »Aber du wirst uns hoffentlich mehr verraten.«
    »An Ort und Stelle«, sagte der Mittelsmann knapp. »Einstweilen nur so viel: Wir wollen eine Pyramide knacken.«
    Die beiden Freunde sahen einander an. Schweigend, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend, folgten sie dem Mittelsmann. Die Fahrt ging mit der Rohrbahn quer durch die Stadt und in südlicher Richtung aus der City hinaus.
    Auf Ertrus waren insgesamt drei Pyramiden der dritten Konzilsmacht stationiert, alle drei auf dem Hauptkontinent Peyter und dort rund um Baretus. Jene Pyramide, die in den westlichen Vororten gelandet war, hatte Wargor Kenson mit seiner Einsatzgruppe beobachtet. Und dort hatte er auch das Desaster erlebt.
    Die zweite Pyramide war im östlichen Bezirk Geyffa niedergegangen. Aber da sie in südliche Richtung fuhren, war klar, dass sich das EBK die Pyramide im Bezirk Chorzin zum Ziel ihres Unternehmens gemacht hatte.
    »Wir werden eine Pyramide knacken!«, hatte der Mittelsmann verraten. Nun zerbrach sich Kenson den Kopf darüber, wie Thorg Evargher sich das vorstellte. Man kam an ein ›Monument der Macht‹ einfach nicht näher als fünfhundert Meter heran, weil man sonst vom Albinoring gebleicht wurde. Und schon vorher machte einem die Panikstrahlung zu schaffen. Kenson und Ablonth hatten es am eigenen Leib verspürt – das heißt, eigentlich im Geist. Man wurde fast wahnsinnig vor Angst, die einem die Panikstrahlung suggerierte. Die Panikstrahlung hatte Kensons Leute letztlich auch dazu getrieben, sich in den Albinoring zu flüchten.
    »Wir werden verfolgt«, stellte Ablonth fest, als sie die Rohrbahn verließen und den Weg durch den Vorort Chorzin zu Fuß fortsetzten. Es waren nur wenige Passanten unterwegs. Zwar war es unter den furchtlosen Ertrusern zur Mode geworden, sich in der Nähe von Pyramiden einzumieten, um das gewaltige Schauspiel des ›Auftankens‹ aus nächster Nähe zu betrachten. Doch waren die Straßen in diesen Vierteln wie ausgestorben. Überschwere und Laren ließen sich hier ebenfalls kaum sehen. Sie saßen in ihren geheimen Kontrollstationen und verfolgten von dort die Vorgänge rund um die Sperrgebiete.
    Als Kenson sich nach einer Weile nach ihrem Verfolger umsah, erblickte er ihn deshalb sofort. Es handelte sich um einen Ertruser, der durch den Kapuzenmantel auffiel, mit dem er sich anscheinend zu tarnen versuchte.
    »Soll ich ihn mir vorknöpfen?«, bot Kenson sich an.
    »Lass das!«, befahl der Mittelsmann. »Wir haben die von Evargher gemietete Villa gleich erreicht. Die Wachtposten werden sich um den Verfolger kümmern.«
    Die Straße wurde breiter und beiderseits von den für Ertrus typischen Kriechbäumen umsäumt, deren knorrige Äste von der Schwerkraft tief zum Boden hinuntergezogen wurden.
    »Wir sind da!«
    Sie kamen zu einem schweren Tor in einer wuchtigen Kunststoffmauer. Der Mittelsmann flüsterte ein Kodewort, kurz darauf sprang das Tor auf. Gerade als sich Kenson in Bewegung setzen wollte, vernahm er hinter sich einen unartikulierten Aufschrei. Er wirbelte herum

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