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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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larischen Verwaltung.«
    Sorgol blickte zu Schulz hinüber. »Was hältst du davon, Goethe?«
    Der grauhaarige Mann mit den schweren Tränensäcken unter den wasserblauen Augen trug diesen Spitznamen aus zwei Gründen: wegen seines urdeutschen Namens und seiner Kenntnisse in klassischer Literatur.
    Schulz zuckte die Achseln. »Vielleicht sind sie zu der Überzeugung gelangt, dass sie sich alle Sicherheitsmaßnahmen sparen können.«
    »Was könnte sie dazu gebracht haben?«, forschte Sorgol weiter. Er war klein, hatte schütteres Haar und ein spitzes Gesicht. Er war der temperamentvollste der drei Männer – und der intelligenteste. Trotzdem besaß er nicht Schulz' Qualitäten eines echten Anführers.
    »Vielleicht die Verhältnisse in der Galaxis«, vermutete Schulz. »Wer wollte schon von Tahun fliehen, wenn er weiß, wie es in der übrigen Milchstraße aussieht?«
    »Vielleicht, vielleicht«, nörgelte Sorgol. »Du stellst deine eigenen Vermutungen immer wieder in Frage.«
    Schulz kratzte sich am Kinn. »Ich habe eben keine Ahnung!«
    »Die Kamera wechselt ihre Position!«, machte sie Mtaye aufmerksam.
    »Genug!«, ordnete Schulz an. »Hol das Ding zurück, Beltahun. Ich will nicht, dass wir uns durch Leichtsinn verraten. Unsere Beobachtungen der letzten Tage haben sich bestätigt.«
    Der schwere Afroterraner nickte. »Es ist wie auf einem Truppenübungsplatz vor der Besichtigung durch einen Kommandeur«, meinte er. »Alles wird auf Hochglanz gebracht, denn niemand möchte Unangenehm auffallen.«
    Schulz stieß einen Pfiff aus. »Daran habe ich noch nicht gedacht, Beltahun«, gab er zu.
    Sorgol machte eine ärgerliche Bewegung. »Was soll das, Goethe? Wen sollten die Laren und Leticrons Schergen schon erwarten? Was sie hier getan haben, geschah mit voller Übereinstimmung Leticrons und Hotrenor-Taaks.«
    »Vielleicht gibt es noch jemand«, meinte Schulz nachdenklich.
    »Vielleicht«, spottete Sorgol.
    »Wir wissen längst nicht alles über die Laren und das Konzil, Traxin«, erinnerte Schulz.
    Mtaye lenkte die Mikrokamera in das Versteck zurück. Damit sie nicht entdeckt wurde, ließ er sie langsam dicht über den Boden fliegen. So dauerte es fast zehn Minuten, bis die Kamera zurück war.
    Schulz atmete erleichtert auf, als er sah, dass Mtaye das wertvolle Gerät siganesischer Bauweise in der dafür vorgesehenen Magnetschatulle verbarg. Der Einsatz einer solchen Kamera stellte immer ein großes Risiko dar.
    »Die Laren haben von Anfang an versucht, die auf Tahun lebenden Menschen bei guter Laune zu halten«, sagte Schulz nachdenklich. »Wenn sie jetzt diese Bemühungen noch verstärken, dazu in solcher Eile, muss das einen besonderen Grund haben!«
    »Hör auf damit, Goethe!«, warnte ihn Sorgol. »Du machst nur deine Nerven fertig. Wenn du wissen willst, was wirklich gespielt wird, musst du zu den Laren gehen und sie nach der Ursache ihrer Bemühungen fragen. In ihrem derzeitigen Zustand wären sie vielleicht sogar bereit, einen USO-Spezialisten laufen zu lassen, der sie bisher bespitzelt hat.«
    Schulz schob sich einen Wasserdrops in den Mund und rollte sich auf den Rücken. Die Decke über ihm war mit einer dünnen Folie bespannt. Sie stellte einen zusätzlichen, sicheren Ortungsschutz dar.
    »Bisher haben die Laren auf Tahun für Ordnung gesorgt, weil sie der Ansicht waren, dass sie unsere Kliniken brauchen könnten«, sagte Mtaye. »Wenn sie ihre Anstrengungen jetzt verstärken, deutet das darauf hin, dass sie Tahun wirklich brauchen.«
    »Ein prominenter Lare, der schwer erkrankt ist«, schlug Sorgol vor.
    »Unsinn!«, rief Schulz. »Sie würden ihn in seine Heimatgalaxis bringen.«
    »Ein prominenter Mitarbeiter Leticrons oder vielleicht sogar Leticron selbst!« Sorgol wurde nicht müde, seine Idee zu verfolgen.
    »Die kennen sich alle aus. Ihretwegen müsste auf Tahun nichts verändert werden«, sagte Schulz. Er saugte die Dropshülle aus und spie sie aus. »Nein, es muss jemand sein, der krank, wichtig und nicht eingeweiht ist.«
    »Eine solche Person gibt es nicht«, sagte Mtaye schläfrig.
    »Du meinst, dass wir eine solche Person nicht kennen«, korrigierte ihn Schulz.
    »Ich habe irgendwo einmal gelesen, dass die Deutschen ein besonders gründliches Volk waren«, sagte Sorgol amüsiert. »Das bricht bei dir jetzt wieder durch, Goethe.«
    Schulz rieb sich die Augen. »Warum sehen wir nicht nach?«, fragte er seine beiden Freunde.
    Sie starrten ihn an, ihrem Temperament entsprechend mit

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