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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich alles wirklich zugetragen hatte.
    Kroiterfahrn machte erst gar nicht den Versuch, diesen Vorgang zu begreifen, er wusste nur, dass all seine unausgesprochenen Befürchtungen und Ängste mit einem Schlag Wirklichkeit geworden waren. Der Greiko hatte niemals zuvor einen Akt der Gewalt erlebt, aber er wusste aus Erzählungen, dass sich solche Dinge in Galaxien ereigneten, in denen das Konzil der Sieben den Frieden noch nicht zu einer ständigen Einrichtung gemacht hatte. Doch dass sich solche Dinge in einer Galaxis ereigneten, die vom Konzil befriedet worden war, hätte Kroiterfahrn für unmöglich gehalten.
    Mit einer unvorstellbaren Willensanstrengung wandte Kroiterfahrn sich vom Fenster ab. Draußen gab es nichts mehr zu sehen. Der Gleiter war verschwunden und würde auch nicht wiederkommen. Kroiterfahrn erkannte seine eigene Stimme nicht mehr, als er losschrie: »Dr. Callsa! Dr. Callsa!«
    Draußen im Gang wurden Schritte hörbar. Kroiterfahrn wurde von einem Zittern befallen und brach vor seinem Bett zusammen. Die Tür sprang auf, und Dr. Callsa stürmte an der Spitze seines Teams in die Station des Greikos.
    Der Gefangene saß auf einem Stuhl. Seine Hand- und Fußgelenke waren mit Energiefesseln gehalten. Der Mann, dachte Hotrenor-Taak beim Eintreten, sah harmlos aus. Ein Durchschnittsterraner.
    Leticrons Männer schienen anders darüber zu denken, denn obwohl der Gefangene zum größten Teil noch immer paralysiert und zusätzlich an den Stuhl gefesselt war, hielten sie ihre Waffen schussbereit in den Händen.
    Man hatte den Mann in ein Verwaltungsgebäude von Amrhun-Stadt geflogen. Hier war das Hauptquartier von Leticrons Truppen auf Tahun.
    Ein Überschwerer, offensichtlich ein Offizier aus Leticrons Armee, kam auf Hotrenor-Taak zu und fragte ärgerlich: »Warum durften wir noch nicht mit dem Verhör beginnen?«
    »Weil ich nicht wollte, dass Sie ihn umbringen«, antwortete der Lare. Fersten-Gengor saß scheinbar unbeteiligt in einer Ecke. Auf einen Befehl Hotrenor-Taaks hin hatte er sich sofort ins Hauptquartier Leticrons begeben, um zu verhindern, dass der Gefangene gefoltert oder sogar getötet wurde.
    Hotrenor-Taak sah, dass Leticron noch nicht eingetroffen war. Aber der Erste Hetran war hierher unterwegs. Der Verkünder der Hetosonen hatte in Zusammenhang mit diesem Besuch mit Aufregungen und Krisen gerechnet, aber er hatte nicht gedacht, dass sie so schnell beginnen würden.
    »Wer war dabei, als er festgenommen wurde?«, fragte Hotrenor-Taak. Ein Mann meldete sich.
    »Berichten Sie!«, befahl der Lare knapp. Er wollte möglichst schnell herausfinden, was hier gespielt wurde, denn er musste seine Gegenmaßnahmen treffen.
    »Kreisor und ich patrouillierten als Patienten verkleidet im Park, als er uns zum ersten Mal begegnete«, berichtete der Mann. »Er wirkte unauffällig und ruhig. Trotzdem beschlossen wir, ihn beobachten zu lassen. Wenig später wurde eine Überprüfung angeordnet. Wir fanden ihn auf einer Bank, aber er floh, als wir ihn festnehmen wollten. Er wandte sich in Richtung zur Hauptklinik, das kostete uns Zeit, denn wir hatten mit einer Flucht in den Park gerechnet. Einer der von uns alarmierten Wachgleiter traf nur wenige Sekunden später ein, aber es gelang dem Mann, zwei Mikrobomben zur Explosion zu bringen, bevor wir ihn endgültig überwältigen konnten.«
    »Hm!«, machte Hotrenor-Taak. »Das beweist eigentlich nur, dass unsere Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichen.«
    »Inzwischen wurden alle Patrouillen verstärkt«, meldete sich Fersten-Gengor. »Ich bin sicher, dass jetzt niemand mehr bis zu den Kliniken vordringen kann.«
    »Können Sie sich vorstellen, was geschehen wäre, wenn dieser Mann in das Gebäude eingedrungen wäre, in dem wir den Greiko untergebracht haben?« Hotrenor-Taak starrte den anderen Laren an. »Es wäre dazu …«
    Er unterbrach sich, denn in diesem Augenblick kam Leticron herein. Er schien vom Landeplatz bis in dieses Zimmer gerannt zu sein, denn auf seiner Stirn standen Schweißperlen. Der Erste Hetran stampfte quer durch den Raum und blieb vor dem Gefesselten stehen. Dann holte er aus und schlug ihm mit der flachen Hand in das Gesicht. Der Kopf des Mannes flog zurück, seine Unterlippe platzte auf. Leticron holte erneut aus, aber Hotrenor-Taak trat dazwischen und hinderte ihn an einem zweiten Schlag.
    »Lassen Sie mich!«, grollte Leticron. »Ich werde in zwei Minuten wissen, wer er ist und wer ihn geschickt hat.«
    »Die Ermittlungen laufen«,

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