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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mochte, die solche Musik produzierten. Es waren Töne voller Aggressivität.
    Kroiterfahrn rollte sich von der Liege in das Bett. Er schien darin zu versinken. Callsa beugte sich über ihn. Sein Spitzbart wippte auf und nieder, als er ein paar Worte viel zu schnell hervorsprudelte.
    »Ich werde Ihnen jetzt die Funktionsweise des Zimmers erklären. Sie werden staunen, was es alles kann.« Seine Worte wirkten auf seine Mitarbeiter wie ein Signal. Sie begannen umherzulaufen und alle möglichen Dinge in Bewegung zu setzen.
    Entsetzlich!, dachte Kroiterfahrn. Sie haben mich in einen Roboter gelegt.
    Das Bewusstsein, dass seine Mission so gut wie gescheitert war, drohte Schulz zu lähmen. Er saß auf der Bank wie festgeschweißt. In Sekundenschnelle fasste er Entschlüsse, die er sogleich wieder verwarf.
    Als er schließlich aufstand, schlug sein Herz bis zum Hals. Es war zum ersten Mal in seinem Leben, dass eine gefährliche Situation ihn so in Erregung brachte. Sie wurde ausgelöst durch die Bedeutsamkeit seiner Entscheidungen. Unbewusst fühlte er, was in diesen Augenblicken alles von ihm abhing. Obwohl er längst nicht alle Zusammenhänge kannte, ahnte er, dass auf Tahun Dinge geschahen, die Auswirkungen auf kosmische Ereignisse haben konnten.
    Ohne es zu wissen, war er in den Sog dieser Ereignisse geraten. Er fühlte sich überfordert, und in seiner Einsamkeit entschied er sich dafür, in der USO den Schuldigen für seine prekäre Lage zu sehen. Die USO, das war eine anonyme Institution, die für seinen gegenwärtigen Zustand verantwortlich war.
    Ein gequältes Lächeln huschte über sein Gesicht. Seine Gedanken fanden in die Wirklichkeit zurück. Und das war gut so.
    Am Ende des Weges tauchten die beiden Männer auf, denen er vor ein paar Minuten begegnet war. Sie bewegten sich nicht wie erholungsbedürftige Patienten.
    Sie rannten.
    Stille!
    Kroiterfahrn nahm sie in sich auf und genoss sie. Er war dankbar, dass Dr. Callsa und seine Mitarbeiter endlich gegangen waren. Das Zimmer mit all seinen Einrichtungen war zur Ruhe gekommen. Die Ärzte hatten Kroiterfahrn gezeigt, wie er den Lärm abstellen konnte, den sie als Musik bezeichneten. Unmittelbar nachdem sie gegangen waren, hatte der Greiko von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
    Alles Neue war mit ungeheuerlicher Wucht auf ihn niedergeprasselt, ohne dass er auch nur einen Teil davon verstanden hätte. Bei seinem Aufbruch von der Rauminsel hatte er sich gegen solche Ereignisse nicht gewappnet. In blindem Vertrauen, von einer friedlichen und angenehmen Umgebung aufgenommen zu werden, war er unvorbereitet in diese Galaxis gekommen. Nun musste er erfahren, dass die Fremdartigkeit der hier lebenden Intelligenzen doch größer war, als er angenommen hatte.
    Frieden war offenbar nicht identisch mit allgemeinem Verständnis füreinander. Es war auch denkbar, dass die Verhältnisse auf Tahun sich von denen in der übrigen Galaxis unterschieden. Die Terraner, die hier lebten, schienen den Umgang mit Fremdintelligenzen gewohnt zu sein. Vielleicht erklärte das die Zurückhaltung und Kühle, mit denen sie ihm bisher begegnet waren.
    Wenn Callsa und sein fleißiges Team sich mit ihm beschäftigten, hatte er den Eindruck, ein Objekt zu sein, ein Instrument, das repariert werden musste. Callsa hatte eingehende Untersuchungen angekündigt. Dann erst wollte er mit seiner Therapie beginnen. Kroiterfahrn bezweifelte ernstlich, dass der Terraner die Probleme eines Greikos verstehen konnte.
    Außerdem war Kroiterfahrn nicht in diese Galaxis gekommen, um in Quarantäne abgeschlossen von der übrigen Bevölkerung zu leben. Das Konzil der Sieben hatte diese Galaxis in ein Paradies des Friedens verwandelt. Kroiterfahrn wollte dieses Paradies erleben.
    Er beschloss, vorläufig keine Forderungen zu stellen. Schließlich war er Gast dieser Wesen, und sie schienen bemüht, ihm zu helfen. Wenn sie intelligent waren, mussten sie früher oder später merken, worauf es ihm ankam. Erstaunlich, dass sie so wenig Einfühlungsvermögen besaßen, um nicht schon jetzt auf die richtige Idee zu kommen.
    Eigentlich hatten die Greikos nie ausführliche Berichte aus dieser Galaxis erhalten. Die Konzilsvölker, die hier tätig waren, in erster Linie die Laren, hatten lediglich von den Fortschritten bei den Friedensbemühungen berichtet.
    Kroiterfahrn verließ sein Bett und begab sich zum Fenster. Er blickte in den Park hinaus. Die verschiedenen Bäume und der gepflegte Rasen mit den vielen bunten Blüten

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