Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
»Die Kranken sind keine Gegner, die weniger wissen oder weniger können als wir selbst. Aber weil sie krank sind, sind sie unberechenbar. Und wir können sie nicht einfach jagen wie Ratten.«
    »Richtig. Sie sind hartnäckig und schnell, und sie finden überall zueinander und bilden konspirative Gruppen.«
    Bull deutete auf einen hageren Mann mit hellen Augen und tiefen Falten im Gesicht. »Daargun, Sie sind der Fachmann für die Outsider und wissen mehr als wir. Halten Sie uns einen kurzen Vortrag!«
    Jeder der so genannten Kranken wäre vor der Kälte zurückgeschreckt, die von den Versammelten ausging. Sie waren nichts als menschliche Maschinen, die nur nach den Gesetzen der Logik und der optimalen Wirkungsweise handelten. Jede Regung war ihnen fremder als einem Maahk beispielsweise. Nur der Erfolg zählte, das Herbeiführen und Aufrechterhalten einer vordergründigen Ordnung auf dem Planeten Terra und seinem Mond.
    Daargun nickte. Er redete mit knarrender, heiserer Stimme. »Die Outsider sind wirksame Waffen gegen die Kranken. Wir sollten sie mit den Kopfjägern vergangener Zeiten vergleichen. Aber wenigstens sind sie gesund. Ihr Ehrgeiz ist es, schwer Erkrankte hinzurichten. Alle lieben den Luxus und die Abwechslung, doch als Jäger sind sie unübertrefflich. Jeder Versuch, sie in reguläre Sicherheitstruppen einzugliedern, würde fehlschlagen.« Daargun holte keuchend Luft, beugte sich vor und sagte beschwörend: »Wenn es überhaupt jemand schafft, die wichtigen Schlupfwinkel der Kranken zu finden, dann sind es die Outsider.«
    Die Nicht-Aphiliker predigten eine wirre Ideologie, die einer längst vergangenen Epoche angehörte. Nächstenliebe, Partnerliebe, Liebe zur Natur, zur Musik … die Geschichte zeigte, wohin das alles geführt hatte.
    »Da es diesen Verrückten leicht ist, unsere öffentlichen Aktionen zu erkennen und sich zu verbergen, brauchen wir Leute wie die Outsider«, sagte Bull. »Ich möchte, dass diese Jäger effektiver eingesetzt werden. Daargun, das ist Ihre Aufgabe. Bringen Sie mir einen Outsider!«
    Langsam schüttelte der Mann mit dem faltigen Gesicht den Kopf. »Das ist so gut wie unmöglich. Alles, was ich tun kann, ist, zu einem der Outsider zu gehen.«
    »Dann tun Sie das!«
    »Ich kenne einen besonders wertvollen Mann. Er nennt sich Jocelyn, der Specht. Er wird tun, was Sie wollen, aber nur gegen eine Prämie.«
    »Geld? In welcher Höhe?«, knurrte Bull. Vielleicht war dies ein schneller Weg, die Schlupfwinkel der Kranken aufzuspüren. Immune nannten sie sich selbst. Dann konnten die offiziellen Organe zuschlagen. Das wichtigste Ziel war Roi Danton oder Michael Rhodan, der die meisten Kranken um sich geschart hatte.
    »Ich empfehle tausend Solar für eine dokumentierte Hinrichtung«, meinte Daargun zwischen zwei keuchenden Atemzügen.
    »Genehmigt. Gehen Sie zu dem Specht! Warum hat er eigentlich diesen Beinamen?«
    Daargun trank einen Schluck lauwarmes Wasser, das er mit Medizin vermischt hatte, lehnte sich nach einem Hustenanfall zurück und sagte eindringlich: »Er klopft immer dann mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf Holz, sobald er kurz vor einer wichtigen Entscheidung steht. Oder bevor er einen Kranken hinrichtet. Habe ich schon erwähnt, dass die Outsider Einzelgänger sind?«
    Bull lachte kurz auf. »Ich kann mir das gut vorstellen: Irgendwo hört ein Kranker ein kurzes, hämmerndes Geräusch, schrickt auf und wird hingerichtet. Bestens. Gehen Sie zu diesem Mann! Kaufen Sie ihn! Und er soll über seine Kanäle weitergeben, dass ich eine Prämie für jeden wichtigen Kranken zahle. Sind diese Leute ehrlich, Daargun?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich kenne nur Jocelyn, aber wenn er ja sagt, dann meint er es auch so. Jocelyn ist achtunddreißig Jahre alt. Er kennt die Geschichte der Kranken ebenso gut wie wir. Eigentümlicherweise haben wir immer wieder feststellen müssen, dass die meisten Kranken gute Geschichtskenntnisse haben. Jocelyn presste alles aus den Kranken heraus. Er weiß viel über die Vergangenheit und über die Gründe, nach denen sie handeln. Deshalb ist er ein guter Jäger geworden.«
    Reginald Bull verstand. In seinen Überlegungen zeichnete sich schon jetzt ein deutliches Bild ab. Die Aktionen würden kaum zu einem schnellen Erfolg führen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er Roi Danton oder Homer G. Adams durch Zufall fand oder erledigen konnte, wurde größer. Was fehlte, war ein spektakuläres Ereignis, das man auf die Sender geben und der

Weitere Kostenlose Bücher