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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Outsider«, erwiderte sie. »Warum kümmern Sie sich nicht um die Kranken in diesem Stadtteil?«
    Er musterte sie ungeniert. Sein durchdringender Blick glitt über ihre enge Kleidung, und sie fühlte die Blicke auf ihrer Haut. Ein angenehmer Schauder breitete sich aus.
    »Das folgt, sobald ich eine geeignete Basis gefunden habe. Ihre Wohnung ist genau das, was ich suche. Von einer Hinrichtung zurück?«
    Es gab noch eine Möglichkeit, die er nicht kannte. Langsam wich Crystal bis zur Wand zurück und schob den Stiefelabsatz über die verborgenen Kontakte. »Natürlich«, sagte sie. »Und es wird in Kürze die zweite Hinrichtung geben.«
    »Ich habe mich entschieden.« Jocelyn stand auf und drehte sich vollends herum, als der Absatz der jungen Frau die Kontakte berührte. Es dauerte nur Sekundenbruchteile, bis die Anlage reagierte.
    Ein hohles Sausen war zu hören. Gleichzeitig fiel die Intensität des Schutzschirms rapide ab. Sowohl der Specht als auch Crystal handelten in derselben Sekunde. Beide waren sie hoch trainiert.
    Jocelyn sprang schräg durch den Raum und gab drei kurze Feuerstöße auf Crystal ab. Die Entladungen durchbrachen den schwächer werdenden Schirm, dessen Energie von verborgenen Zapfstellen aufgezehrt wurde. Die Schüsse trafen den Schutzschirm der Frau, während sie das Bad verließ.
    Hinter ihr schlugen Thermostrahlen in Decke, Boden und Wände. Crystal zielte und feuerte aus der Mitte des Wohnraumes zurück, aber auch sie erzielte keinen Erfolg.
    »Hören Sie auf! Sie verwüsten meine Wohnung!«, schrie sie und rannte durch zurückweichende Sicherheitstüren hinaus auf die Terrasse. Neben ihrer Ferse fuhr ein Treffer in den Stein und ließ ihn aufkochend zerplatzen.
    »Es ist bereits meine Wohnung. Sie wissen es nur noch nicht«, rief der Specht und rannte im Zickzack durch den Raum, um ihren Schüssen zu entgehen. Der Bademantel flatterte um seine Schultern. Jocelyn trug nur eine Hose und leichte Slipper. Jetzt warf er sich nach vorn, rollte sich ab und kam hinter einer Betonkonstruktion voller Erde, Kies und Pflanzen langsam hoch. Wieder fauchte ein Schuss dicht über seinen Kopf hinweg.
    Im Innern des Raumes arbeiteten bereits die Reinigungsroboter. Sie versprühten Löschflüssigkeit und machten sich daran, die Schäden auszubessern.
    Auf der Terrasse, mehr als 150 Meter hoch über dem Grasboden des Parks, belauerten sich die beiden Außenseiter. Jocelyn robbte hinter der Betonwand entlang und kam zehn Meter weiter rechts wieder zum Vorschein. Offensichtlich besaß er seinen Schutzschirm nicht mehr. Seine Waffe schickte einen Feuerstrahl quer über die Pflanzen, die Bänke und das Wasser des Swimmingpools. Eine Schaukel glühte auf und verbrannte.
    »Eigentlich sind Sie zu hübsch, als dass ich Sie töten sollte!«, schrie Jocelyn. Seiner Stimme konnte Crystal nicht entnehmen, wie beteiligt er an der Jagd war. Erregte sie ihn, oder fasste auch er seine Handlungen als erlaubte Dienstleistung an der Gesellschaft auf?
    »Dann lassen Sie sich doch erschießen!«, gab sie zurück.
    Mehrere schwere Treffer hatten den Generator ihres Individualschirms geschädigt. Crystal verbarg sich auf der anderen Seite des Pools und wartete auf die Gelegenheit, die unweigerlich kommen würde. Jocelyn wollte hinter sie gelangen, und dabei musste er zwischen der Außenbar und dem Kamin vorbei. Crystal spannte ihre Muskeln.
    Schräg hinter sich hörte sie ein Geräusch. Sie warf sich herum, rollte auf Knien und Ellenbogen über den Steinboden und sah flüchtig einen Schatten hinter sich. Emotionslos gab sie zu, dass Jocelyn sie getäuscht hatte. Er war hervorragend und besaß seinen Ruf zu Recht.
    Erstmals spürte sie den Stich der kalten Angst. Sie wollte noch nicht sterben. Crystal feuerte vom Boden aus auf die Silhouette, sprang hoch und spurtete im hellen Morgenlicht zu dem kleinen Verschlag hinüber, hinter dem eine Antigravschale lag.
    Sekunden später hielt sie sich mit einer Hand an dem flachen Flugkörper fest, der schräg in den Himmel stieg. Fünfzig Meter unter ihr stand der Specht neben dem Schwimmbecken und jagte einen Schuss nach dem anderen hinter ihr her.
    »Und jetzt, Specht, werde ich dich von Ast zu Ast jagen!«, versprach Crystal grimmig. Sie zog sich über den Rand der Plattform, zielte bedächtig und feuerte in Abständen von einer halben Sekunde. Der erste Thermostrahl schlug neben Jocelyn ins Wasser und wirbelte eine Dampfsäule auf. Zugleich sprang eine dunkle Gestalt im flatternden

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