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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schlüssel aus dem Handschuh. Sie war völlig ruhig und dachte in den Bereichen ihrer eigenen kalten Logik. Die Jagd war vorbei, eine neue Jagd auf einen neuen Kranken konnte beginnen.
    Lautlos glitt die Tür zurück, und augenblicklich erkannte Crystal Talongh, dass etwas anders war. Sie handelte mit der tödlichen Präzision einer Giftschlange.
    Ihr Individualschutzschirm flammte auf, ein Impuls aktivierte verschiedene Vorrichtungen in der Wohnung, die Waffe glitt wie von selbst in ihre Hand. Jemand ist in meiner Wohnung!, hämmerte es hinter ihrer Stirn. Sie presste sich neben der zugleitenden Tür an die Wand.
    Der Geruch hatte sie gewarnt; bereits im Eingangsbereich hing das Aroma von Reinigungsschaum und Badezusatz in der Luft.
    Lautlos glitt Crystal durch den halbdunklen Korridor, an dessen Wänden nicht nur teure Reproduktionen hingen. Hoch empfindliche Alarmsysteme waren eingebaut. Hatten sie versagt? Die Frau hörte weder Geräusche noch Atemzüge. Wer brachte es fertig, in ihre Festung einzudringen?
    Ein Kranker …?
    Sie überlegte, während sie vorwärts huschte, ein geschmeidiger, tödlicher Schatten. Sie war keineswegs unruhig, nur schon wieder erregt.
    Nein! Ein Kranker würde niemals den Mut aufbringen, hier einzudringen.
    Wer sonst? Einer der Menschen, die ihrem Ende und der völligen Desozialisierung entgegendämmerten? Eine der Kreaturen, die sie nicht einmal mehr beachtete?
    Das war erst recht undenkbar.
    Crystal erreichte den offenen Durchgang und hob die Waffe in Schussposition. Sie wusste, dass derjenige, der in ihrer eigenen Wohnung auf sie wartete, genügend Macht besaß, sie auch zu töten.
    Also ein anderer Outsider! Es konnte nicht anders sein. Crystal drehte sich um den Pfosten herum, zielte mit der Waffe in die Richtung ihres luxuriösen Bades und sog die aromatisierte Luft ein. Ihr Herz schlug hart. Offensichtlich würde sie heute noch eine zweite Hinrichtung vollziehen. Oder sie wurde selbst getötet.
    Um ihren Körper spannte sich das starke Abwehrfeld. Der große Wohnraum war leer. Es gab kein Möbelstück in dem Hundert-Quadratmeter-Raum, hinter dem sich jemand verbergen konnte.
    Crystal glitt über den hochflorigen Teppich, an der Wand entlang und auf die nächste Tür zu. Immer intensiver hing der Geruch des Badezusatzes im Raum, in dem sich sonst nichts verändert hatte. Auch zeigte sich nicht der winzigste Schatten, keine Bewegung auf der Terrasse. Scheinbar war sie allein.
    Also doch das Bad? Das konnte unmöglich sein! Aus dem Bad entkommt niemand, sagte sie sich staunend, als sie mit drei schnellen Sätzen die Robotküche durchquerte, hinter der Bar aus der Deckung auftauchte und die schwere, undurchsichtige Glastür des Baderaumes mit einem gezielten Fußtritt aufstieß.
    Klickend rastete die Tür ein. Zwischen der riesigen, in den Boden eingelassenen Wanne und Crystal flirrte ein Energieschirm, der sich fast durch den Raum spannte und ihn halbierte.
    »Willkommen!«, sagte eine männliche Stimme hinter dem energetischen Vorhang.
    Eiskalt, ohne Angst oder Überraschung registrierte Crystal diesen neuen Umstand. Die Waffe in ihrer Hand zielte in einem Reflex auf die Stelle, von der die Stimme ausging. Dort war die Wanne und nicht nur die …
    »Was suchen Sie hier?«, stieß Crystal hervor und überzeugte sich mit einem kurzen Rundblick, dass der mittelgroße, sehnige Mann drei Meter vor ihr allein war. Er hielt ein Kontrollgerät in der linken und einen schweren Strahler in der rechten Hand und grinste unverschämt. Er sah verdammt gut aus, aber auch auf eine schwer zu beschreibende Art … tödlich.
    »Eine passende Heimat. Ich bin Jocelyn, der Specht, das sollten Sie wissen. Sie haben einen guten Ruf in der Gegend, Crystal.«
    Sie sagte kalt: »Scheren Sie sich hinaus! Ich richte ungern Outsider hin, also zwingen Sie mich nicht dazu. Meine Wohnung ist kein Hotel!«
    Wieder grinste der ›Specht‹, aber seine Augen lächelten nicht mit. Er saß am Rand der Wanne, trug einen aufreizend gelben Morgenmantel und ruderte mit einem Fuß im schaumbedeckten Wasser. »Sie werden mich nicht hinrichten, wenn ich es nicht gestatte«, sagte er ohne jede Regung. »Ich bin lediglich hier, um Ihren Bezirk zu übernehmen.«
    Crystals Gedanken überschlugen sich. Sie ahnte, dass ein Outsider, dem es gelang, ihre Verteidigungsanlagen zu durchbrechen – zudem ohne sichtbare Schäden und ohne die Meldesensoren auszulösen –, über die besseren Kenntnisse verfügte.
    »Wir beide sind

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