Silberband 081 - Aphilie
konnten den Transport daher nicht anmessen.«
»Ich habe auch gar nicht daran gedacht, dass uns die Aphiliker orten könnten«, erwiderte Sylvia Demmister. »Aber sie werden den gesamten Erdball nach uns absuchen und im Zuge ihrer Nachforschungen zwangsläufig alle lemurischen Stützpunkte überprüfen.«
Roi Danton lächelte. »Sie können nur die lemurischen Festungen überprüfen, die ihnen bekannt sind«, erklärte er.
Bis auf die wenigen Eingeweihten blickten ihn alle erstaunt an. Es war schließlich Sergio Percellar, der die schon greifbare Frage aussprach: »Soll das heißen, dass diese lemurische Station nicht bekannt ist? Dass nicht einmal Reginald Bull von ihrer Existenz weiß?«
»Genau das meine ich«, bestätigte Danton. Da ihn die Umstehenden immer noch fragend anschauten, fuhr er fort: »Mir scheint, ich komme um eine Erklärung nicht herum. Na schön. Ein gewisser Alberto Pato, nach dem dieser Stützpunkt benannt wurde, stieß kurz vor der Flucht von Erde und Mond aus dem Solsystem auf die versunkene lemurische Stadt und in weiterer Folge auf die tadellos erhaltenen Festungsanlagen. Es gelang ihm, in einen der acht kreisförmig angeordneten Bunker einzudringen, und er stellte fest, dass sogar noch atembare Luft vorhanden war. Aber das nur nebenbei … Alberto Pato erstattete seinerzeit Perry Rhodan persönlich Bericht. Da ich zufällig dabei war, erfuhr ich die Koordinaten des Stützpunkts. Sie wurden streng geheim gehalten und später ad acta gelegt, weil es Wichtigeres zu tun gab, als sich um die Überreste der lemurischen Zivilisation zu kümmern. Jedenfalls behielten mein Vater und ich das Geheimnis für uns, weil auch in späteren Jahren keine Veranlassung bestand, die Tiefseeanlagen zu erforschen. Erst nach Ausbruch der Aphilie erkannte ich, dass diese Festung ein ideales Hauptquartier der OGN wäre. Nun – und jetzt sind wir hier. Ihr könnt also beruhigt sein, dieser Stützpunkt ist den Aphilikern unbekannt.«
»Das ist schön und gut«, warf Sylvia Demmister ein. »Aber selbst wenn die Station noch unbekannt ist, kann sie wegen ihrer Größe und Ausdehnung gefunden werden. Wenn die Wahrscheinlichkeit auch nicht groß ist, wir müssen damit rechnen.«
»Der weibliche Teil unseres lebenden Buches will es wieder einmal genau wissen«, seufzte Danton. »Natürlich wurde für den Fall vorgesorgt, dass unser Versteck entdeckt wird. Ich sagte schon, dass die lemurischen Festungen intakt sind und alle Einrichtungen funktionieren. Dazu gehören auch die Verteidigungseinrichtungen. Diese haben ein solches Vernichtungspotential, dass wir damit die Erde aus den Angeln heben könnten. Und darauf werden es nicht einmal die Aphiliker ankommen lassen. Deshalb sind wir vor ihnen sicher, selbst wenn sie unser neues Hauptquartier aufspüren.«
Sylvia Demmister nickte zögernd.
»Hat Roi dich endlich überzeugt?«, erkundigte sich Sergio Percellar mit leichtem Spott.
»Ja« sagte Sylvia. »Ich glaube nun auch, dass es für uns kein besseres Versteck als Porta Pato geben kann.«
»Nachdem alle Bedenken zerstreut sind, können wir darangehen, uns häuslich einzurichten«, sagte Roi Danton. »Wir haben hier alles, was wir benötigen, um selbst einer jahrzehntelangen Belagerung trotzen zu können. Ich möchte aber alle dringend ersuchen, sich nur in den speziell gekennzeichneten Gängen und Räumen aufzuhalten. Der weitaus größte Teil der Festung ist unerforscht, und es ist damit zu rechnen, dass eine Menge Überraschungen auf uns warten …«
Langsam gewöhnten sich die Männer und Frauen an den Gedanken, dass die lemurischen Anlagen für eine unbestimmte Zeit ihre neue Heimat sein würden. Niemand konnte sagen, für wie lange. Alle hatten den festen Willen, weiterhin mit ungebrochener Kraft gegen die Aphilie zu kämpfen, bis die terranische Menschheit von dieser Geißel befreit war.
Seit es Non-A 787 gelungen war, mit zwei seiner null-aphilischen Artgenossen aus der Schaltstation zu entkommen, hatte er sich ständig auf der Flucht vor seinen Jägern befunden. Nun war er allein. Die anderen, von denen er sich aus Sicherheitsgründen schnell getrennt hatte, waren von den Aphilikern gestellt worden. Er hatte ihre letzten Funkimpulse vor der Vernichtung aufgefangen. Er wusste nicht, ob noch weitere Non-A die Vernichtungswelle überstanden hatten. Vielleicht schirmten sie sich nur besser ab.
Jedenfalls schien das Ende der Rebellion der nicht-aphilischen Roboter gekommen zu sein. Dennoch konnte Non-A
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