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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Betriebsamkeit der vergangenen Tage. Soeben liefen die letzten Berichte aus Borneo ein. Die Aktion war abgeschlossen. Nach der siegreichen Schlacht gegen die entarteten Roboter aus der Arktis hatten die Landekommandos das Tal besetzt, in dem man die Null-A wusste.
    Es gab nur noch leere Zelte, zurückgelassene Ausrüstungen und vollautomatische Geschütze. In der Schlucht, in der sich die Kranken versteckt hatten, zeugte ein Krater von einer gewaltigen Explosion. Die Untersuchungsergebnisse der Spurensicherungskommandos ergaben, dass dort der Transmitter gestanden hatte.
    »Sie sind uns entwischt«, stellte Reginald Bull sachlich fest. »Wir waren unserem Ziel so nahe – nun müssen wir von vorn beginnen.«
    »Nicht alle sind entkommen«, widersprach ein Regierungsmitglied. »Ungefähr fünfzig von ihnen haben wir gefangen genommen. Und fast viermal so viele sind gefallen.«
    »Werten Sie das als Erfolg?«, fragte Bull. »Es war der Zweck der Aktion auf Borneo, die Entarteten auszurotten. Doch das ist nicht gelungen. Also war die Aktion ein Fehlschlag.«
    »Zugegeben, wir hatten auf Borneo nicht den erwarteten Erfolg«, wurde ihm erwidert, »aber immerhin haben wir der OGN die bisher größten Verluste beigebracht. Und wir haben diese Verrückten von Borneo vertrieben. Wahrscheinlich werden wir sie nun leichter aufspüren. In der Zivilisation, in den großen Städten, unter Menschen, werden sie sich nicht behaupten können.«
    »Versuchen Sie nicht, die Lage zu beschönigen«, widersprach Reginald Bull. »Wir hätten Danton und seine Bande auf Borneo vernichten müssen.«
    »Das wäre uns zweifellos gelungen, hätten die verrückten Roboter nicht eingegriffen.«
    Bull nickte. Das stimmte allerdings. »Wir haben das Problem unterschätzt«, sagte er. »Wir müssen uns besser absichern, damit es keine Wiederholung dieses Vorfalls geben kann. Jeder im Einsatz befindliche Roboter ist genauestens zu überprüfen. Nur so können wir sicher sein, dass uns von dieser Seite keine Gefahr mehr droht. Das ist im Moment alles.«
    Während die anderen Regierungsmitglieder die Zentrale verließen, blieb Reginald Bull an seinem Platz. Er war entschlossen, die neue Ordnung der Erde mit allen Mitteln zu verteidigen.

23.
    Es gibt keine schlechten Roboter,
    es gibt nur Roboter mit schlechten Aufgaben.
    T.Z. Chamock
    Chefkybernetiker bei Whistler
    2368 – 2371
    Breslauer führte den Schlag unverhofft von unten gegen Feinbergs Kinn, aber der Aphiliker machte eine instinktive Abwehrbewegung, sodass ihn Breslauers von Biomolplast überzogene Terkonitstahlfaust nur streifte. Trotzdem reichte die Wucht dieses Hiebes aus, Feinberg hinter den Schreibtisch zu schleudern. Er schüttelte benommen den Kopf und griff mit einer Hand nach der Schreibtischkante, um sich hochzuziehen. Mit der anderen Hand zog er ein Fach auf, in dem Reginald Bulls schwerer Desintegrator lag.
    Breslauer erkannte, dass er nicht mehr schnell genug um den Schreibtisch herumkommen würde, um den Sekretär des Regierungschefs am Schießen zu hindern, deshalb holte er aus und trat mit voller Wucht gegen die Front des Möbelstücks. Der Tisch zerbarst mit trockenem Knall, die aufspringende Tür traf Feinberg ins Gesicht und warf ihn zurück, ehe er die Waffe zu fassen bekam. Breslauer setzte über den zertrümmerten Tisch hinweg und warf sich auf Feinberg. Er hatte nicht die Absicht, den Mann zu töten, gleichwohl musste er ihn handlungsunfähig machen.
    Vor kurzer Zeit hatte Breslauer die Funkimpulse der immunen Roboter empfangen, die über Borneo eine erbitterte, aber aussichtslose Schlacht gegen die aphilischen Roboter geführt hatten. Für ihn stand damit fest, dass er handeln musste, wenn er überhaupt noch eine Chance haben wollte. Vielleicht hatte er schon zu lange gezögert.
    Er kniete auf dem Aphiliker und starrte ihn an.
    »Bist du verrückt?«, keuchte Feinberg halb erstickt. »Lass mich sofort los! Ich befehle dir, sofort aufzustehen!«
    »Ich muss Ihre Befehle nicht befolgen, Sir«, sagte Breslauer höflich. »Die drei Asimovschen Gesetze in meiner Positronik wurden schon lange gelöscht. Ich akzeptiere nur Befehle Reginald Bulls. In diesem Augenblick handele ich allerdings aus eigenem Antrieb.«
    Feinberg lag auf dem Rücken und spürte das Gewicht des Roboters auf der Brust. All die Jahre, die er für Bull gearbeitet hatte, war ihm nie bewusst geworden, dass Breslauer eigentlich ein Roboter war.
    Breslauer war ein hochgewachsener ›Mann‹ mit weißen

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