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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zahlreichen Robotern gegenüber, die ihre Waffen auf ihn richteten. Unwillkürlich hob er die Arme. Die Männer, die er vierzig Jahre lang befehligt hatte, waren nun seine Gegner. Sie hielten ihn für geisteskrank. Er durfte nicht damit rechnen, dass sie jemals begreifen würden, dass sie selbst die Kranken waren. Mehrheiten bestimmen in der Regel, was richtig und normal ist.
    »Liebe Freunde«, sagte Bull spöttisch, »macht keinen Staatsakt aus dieser Festnahme.«
    Sie besaßen eine gewisse Scheu vor ihm. Nicht, weil er als verrückt galt, sondern weil sie sich nur langsam mit dem Gedanken vertraut machen konnten, dass er nicht mehr Regierungschef war.
    Einer der Männer trat vor. »Was machen wir mit seinem Roboter?«
    »Er muss kurzgeschlossen oder vernichtet werden«, sagte ein anderer.
    Schließlich schlug jemand vor, Gatholtiden zu befragen. Sie setzten sich mit dem Stellvertretenden SolAb-Chef in Verbindung.
    »Der Roboter interessiert mich nicht«, hörte Bull Gatholtiden sagen. »Macht ihn unschädlich und bringt Bull in die Zentrale.«
    »Du hast hier nichts mehr verloren, Breslauer«, sagte Bull leise.
    Der Spezialroboter setzte sich in Bewegung. Zunächst sah es so aus, als wollte er auf die Männer zugehen und sich ergeben, dann warf er sich herum und sprang in den Kontrollraum zurück. Zwei Strahlschüsse der Kampfroboter streiften ihn. Breslauers Schutzschirm flammte auf, dann war der Whistler- Robot hinter dem zugleitenden Schott dem direkten Zugriff entzogen.
    Bull rührte sich nicht. Er konnte Breslauer ohnehin nicht helfen.
    Zwei Männer traten auf ihn zu und packten ihn an den Armen. »Kommen Sie!«, sagte einer barsch. »Wir gehen.«
    Am Ende des Korridors blickte Bull noch einmal zurück. Er sah, dass die Kampfroboter im Begriff waren, die Tür aufzubrennen. Vorläufig war Breslauer entkommen, aber Gatholtiden würde die Jagd auf ihn fortsetzen.

27.
    Der Junge wandte sich abrupt um und rannte davon. Die Polizisten machten sich gar nicht erst die Mühe, ihn zu verfolgen.
    »Er und zwei andere wollten mich überfallen«, hörte teer Nagel sich sagen. »Dabei habe ich ihn niedergeschlagen und wollte ihn jetzt in einen der Büsche zerren.« Er wunderte sich über seine Geistesgegenwart, bezweifelte jedoch, dass sie ihm weiterhalf. Den Berichten, die Mitglieder der OGN in die Stützpunkte geschickt hatten, war zu entnehmen gewesen, dass es in Terrania viele Kinderbanden gab. Teer Nagel hatte sich instinktiv daran erinnert.
    Einer der Beamten sah ihn nachdenklich an. Offenbar waren beide unschlüssig, was sie mit ihm anfangen sollten. »Sie sollten längst in einem Stummhaus sein«, sagte der größere der beiden Männer schließlich. »Gehören Sie zu den Registrierten?«
    Teer Nagel zog die Karte heraus, die er vor kurzem gekauft hatte. »Ich bin versichert!«
    »Sie wollen sich also eher erschießen lassen, als in ein Stummhaus zu gehen?«
    »Was?«, fragte teer Nagel unwillkürlich.
    »Darauf läuft es bei diesen Versicherungen letzten Endes hinaus«, fuhr der Mann fort. Er gab teer Nagel die Karte zurück. »Aber das ist schließlich Ihr Problem.«
    »Vermutlich«, sagte teer Nagel fassungslos.
    Die Beamten verständigten sich mit Blicken. Sie schienen dabei zu einem Entschluss zu kommen, denn einer wandte sich erneut an den Alten und sagte: »Wir lassen Sie gehen. Machen Sie, was Sie wollen.«
    Teer Nagel unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Für die Polizisten schien die Angelegenheit erledigt zu sein, sie wandten sich zum Gehen. Teer Nagel wunderte sich, dass sie seine Unsicherheit nicht bemerkt hatten. Er beglückwünschte sich nachträglich zu dem Entschluss, genau diese Maske gewählt zu haben. Trotzdem hätten sie spüren müssen, dass mit dem alten Mann etwas nicht in Ordnung war. Vielleicht waren die Beamten nur Schwierigkeiten aus dem Weg gegangen.
    Teer Nagel durchquerte den Park. Gegen Abend erreichte er die Umgebung des Raumhafens. Im Vergleich zu früher war es in diesem Gebiet ungewöhnlich still. Die aphilische Regierung hatte Flüge in den Mahlstrom hinaus weitgehend eingestellt. Die Aphiliker mieden den Kontakt mit Außerirdischen. Unterschwellig schienen sie zu ahnen, dass man sie als Außenseiter behandeln würde.
    Der alte Mann bewegte sich parallel zum Raumhafen, ohne auf eine Sperre zu stoßen. Die Eingänge des Landefelds und der Verwaltungssektoren jedoch wurden bewacht.
    Teer Nagel machte sich auf die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht und wählte

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