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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach längerem Zögern eine geschlossene Tiefgarage für Mietgleiter. Es gab keine Besucher, die auf der Erde ankamen und Gleiter benötigten, wie das vor der Versetzung Terras in den Mahlstrom üblich gewesen war.
    In der Vorhalle der Garage standen die robotischen Berater und die Verteilersysteme. Sie waren ohne Energiezufuhr, ihre metallischen Hüllen schimmerten matt im spärlich von draußen hereinfallenden Licht. Hier hatte sich nichts verändert. Niemand kam mehr hierher – ganz so, als hätten die Aphiliker eine Scheu vor solchen Plätzen.
    Teer Nagel war froh, als er neben einem stillgelegten Antigravschacht eine Nottreppe entdeckte, über die er eine Etage tiefer gelangte. Durch zwei Oberlichter drang gerade so viel Helligkeit, dass er die Gleiter in den Boxen stehen sah. Er begab sich zu einer der Maschinen und öffnete sie, kletterte hinein und machte es sich auf dem Sitz bequem. Hier konnte er ungestört für einige Stunden ausruhen. Er dachte über seine Aufgabe nach, aber seine Gedanken verwirrten sich zunehmend, und schließlich schlief er ein.
    Als ein klickendes Geräusch ihn weckte, wusste er nicht, wie viel Zeit verstrichen war. Draußen war es dunkel geworden, durch die Oberlichter schimmerte die Straßenbeleuchtung. Teer Nagel hatte das unbestimmte Gefühl, dass ihn jemand ansah, und als er den Kopf zur Seite drehte, sah er einen Schatten vor der Luke stehen. Die Furcht vor dem so unverhofft aufgetauchten Fremden lähmte ihn, er verharrte starr im Sitz und wusste nicht, was er tun sollte. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Unwillkürlich hielt er den Atem an, weil er fürchtete, dass das kleinste Geräusch ihn verraten könnte. Diese Reaktion war geradezu lächerlich, denn der Fremde hatte ihn auf jeden Fall bereits entdeckt.
    Es klickte erneut und hörte sich an, als schlugen zwei Stahlkugeln gegeneinander. Jäh wurde teer Nagel in gleißendes Licht gebadet. Er schloss die Augen.
    »Ein Registrierter«, sagte eine raue Stimme. »Wer sonst hätte auf die Idee kommen können, sich in dieses Loch zu verkriechen?«
    Teer Nagel blickte auf. Er sah jetzt den Mann deutlicher, der vor dem Gleiter stand. Der Fremde war höchstens 1,70 Meter groß und ausgesprochen hager. Sein Gesicht war von Falten zerfurcht, die dunkelbraunen Augen erinnerten an Inseln inmitten einer unruhigen See. Dieses Gesicht wurde von hellblonden Haaren umrahmt.
    Der Mann trug eine Jacke, wie teer Nagel sie nie zuvor gesehen hatte: Tausende winziger ineinander greifender Ösen waren miteinander zu einem dicken Geflecht verbunden. Die Falten in seinem Gesicht gerieten in Bewegung, als er grinste. Dann fasste er mit einer Hand an seine Jacke. »Gehäkelt«, erklärte er. »Ich kenne jemanden, der häkeln kann und getrocknete Frösche verkauft.«
    »Sie sind ein Immuner«, stieß teer Nagel verblüfft hervor.
    Der Mann nickte. Um seinen Hals hing eine silberne Schnur, an deren Ende ein seltsames Gebilde baumelte. Es sah aus wie eine eingetrocknete Frucht, aber nach längerem Betrachten erkannte teer Nagel, dass es ein toter Frosch war.
    Die Selbstsicherheit dieses Immunen inmitten der aphilischen Umwelt wirkte erstaunlich. »Was machen Sie hier?«, fragte teer Nagel.
    »Ich bin ein Outsider«, sagte der Mann.
    Teer Nagel stieß hervor: »Alle Outsider sind aphilisch.«
    »Ich nicht«, behauptete der Mann mit dem Frosch. »Aber ich habe die beste Methode, um unter den Aphilikern zu überleben. Nach dem Gesetz bin ich ein Verbrecher, doch diese Gesellschaft akzeptiert eher einen Kriminellen als einen Immunen.«
    »Warum sagen Sie mir das?«
    »Weil Sie ebenfalls ein Immuner sind.« Er sah teer Nagel zusammenzucken und lächelte erneut. »Sie brauchen nicht zu erschrecken. Ich nehme an, dass Sie zur OGN gehören oder zu einer anderen Organisation?«
    »OGN«, hörte teer Nagel sich sagen.
    »Und Ihr Auftrag?«
    »Ich habe keinen bestimmten Auftrag«, erwiderte teer Nagel nervös und ausweichend.
    »Ich bin Crelty, der Frosch«, sagte der Outsider seufzend.
    Teer Nagel wusste, dass viele Outsider heimlich mit der Regierung zusammenarbeiteten. Gerüchte wollten wissen, dass Outsider vor allem für die Jagd nach Immunen eingesetzt wurden. Teer Nagel blieb misstrauisch. Er musste damit rechnen, dass Crelty ihn aushorchen und dann der Polizei übergeben würde. Teer Nagel kannte die Namen vieler Outsider, aber von Crelty hatte er noch nie gehört.
    »Sie sind nicht umsonst in der Nähe des Raumhafens«, sinnierte der Outsider. »Lassen Sie

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