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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein. Nach der ersten Kontaktaufnahme wurde er rasch ein eifriges Mitglied der revolutionären Strömung …«
    »Gibt es Namen?«, wollte Danton wissen.
    »Sie nennen sich Söhne der reinen Vernunft. Die Vernunft ist überhaupt etwas, worauf sie bei jeder Gelegenheit pochen. Emotionen, sagt Pranther, gibt es bei ihnen nicht. Sie sind sehr straff organisiert, und von einem gewissen Niveau an aufwärts kennen die Mitglieder einander nicht mehr. Da sie alle Söhne desselben Götzen sind, den sie Vernunft nennen, betrachten sie sich untereinander als Brüder, und in der Führungsspitze, der Silas Pranther dank seines unermüdlichen Eifers angehört, sind die Rangstufen durch Nummern gekennzeichnet, die an die Anrede Bruder angehängt sind. Pranther zum Beispiel ist der Bruder-fünfzehn, und das Oberhaupt der Vereinigung ist der Bruder-eins. Pranther hat unlängst an einer Besprechung der Führungsgruppe teilgenommen, von der er nicht weiß, wo sie stattfand. Thema waren die letzten Vorbereitungen für die Übernahme der Macht in Terrania. Es wurde zwar nicht ausdrücklich gesagt, aber die Mentalität der Revolutionäre lässt befürchten, dass den Mitgliedern der ordentlichen Regierung der Tod droht, falls die Revolution Erfolg hat.«
    »Das hat Pranther gesagt … oder ist das Ihre Hypothese?«
    »… seine Aussage und vor allem das, was ihn verschreckt hat. Sehen Sie: Weitaus die Mehrzahl der Revolutionäre ist von dem besessen, dem ich hinterher bin. Die Flamme der Nächstenliebe in ihren Herzen ist erloschen. Sie werden beherrscht von dem, was sie die reine Logik nennen, und von ihren Urinstinkten. Pranther dagegen ist, abgesehen von seiner fast krankhaften Unzufriedenheit, bislang ein normaler Mensch geblieben. Die Gefühllosigkeit seiner Mitverschwörer stößt ihn endlich ab. Gott sei Dank ist es mir gelungen, mir in Terrania einen Namen zu machen. Pranther hat mich eines Nachts rein zufällig nach Hause gehen sehen und wusste daher, wo ich wohne. In seiner Gewissensnot wandte er sich an mich.«
    »Und … haben Sie ihm helfen können?«
    Ironside starrte vor sich hin und hob die breiten Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn an den verwiesen, der als Einziger helfen kann.«
    »Wohin ging Pranther nach dem Besuch bei Ihnen?«
    »Auch das weiß ich nicht. Wir sprachen ziemlich lange miteinander. Es war kurz vor vier Uhr, als er ging. Er schlug meine Begleitung aus, und ich brachte ihn nur bis zur Tür.«
    Ein eigenartiges Lächeln umfloss Roi Dantons Mundwinkel. »Sie führen eine erfrischend offene Sprache, Vater«, sagte er. »Trotzdem gibt es Dinge, die Sie nur umschreiben. Immer wieder beziehen Sie sich auf das, hinter dem Sie her sind. Was ist das?«
    »Nicht was, sondern wer«, korrigierte Ironside.
    »Gut. Dann also: Hinter wem sind Sie her?«
    »Hinter dem Teufel«, antwortete Vater Ironside eindringlich.
    »Ein Teufelsjäger?«, fragte Reginald Bull ungläubig. »Kann man ihn denn überhaupt ernst nehmen?«
    Galbraith Deighton wirkte betroffen, schwieg aber.
    »Ich mache mir Vorwürfe, dass ich den Mann abweisen ließ«, sagte Perry Rhodan. »Hätte ich ihn angehört, wüssten wir jetzt, was von der Sache zu halten ist.«
    »Es geht nicht darum, dass wir uns die Theorien dieses Mannes unbesehen zu Eigen machen sollen«, meldete sich Roi Danton zu Wort. »Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass er den Eindruck eines objektiven und klugen Beobachters machte. Dass im 36. Jahrhundert noch einer hinter dem Teufel her ist, mag uns verwundern. Aber Vater Ironside ist ein tiefgläubiger Mann, und da die Religion die Existenz des Satans nach wie vor nicht bestreitet, ist es sein Recht, die Entwicklung auf Terra so zu interpretieren. Für ihn hat hier der Teufel die Hand im Spiel.«
    Es war zwei Uhr morgens. Nach dem Gespräch mit Vater Ironside hatte Roi Danton umgehend eine Sondersitzung des Kleinen Exekutivkomitees anberaumt. Seine Eröffnung hatte wie eine Bombe eingeschlagen. Die Entwicklung der jüngsten Zeit hatte zwar die Zahl der Gesetzesübertretungen sprunghaft in die Höhe schnellen lassen, doch die Gefahr eines Anschlags auf die herrschende Ordnung war umso geringer erschienen, je mehr den Menschen die Fähigkeit abhanden gekommen war, sich für Ideen, Religionen und Philosophien zu begeistern.
    »Ich will mich über den Mann nicht weiter lustig machen.« Reginald Bull seufzte müde. »Andererseits bleibt uns nur, auf seine Information hin zu handeln. Dieser – wie heißt er? –

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