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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war Maylpancers Blick nicht entgangen. »Sie gehört Leticron«, erklärte er. »Ich darf sie Ihnen nicht geben.«
    »Suchen Sie eine andere aus!«, sagte Maylpancer schroff. »Eine gute.«
    Skarthom deutete auf die obere Ablage. »Es gibt keine bessere«, sagte er verklärt. »Jedes Mal, wenn Leticron mit dieser Lanze antrat, verließ er den Turnierplatz als Sieger.«
    »Er wird gegen mich kämpfen!«, eröffnete der Obskoner dem Waffenmeister.
    »Es ist keine Schande, gegen Leticron zu verlieren.«
    »Diesmal geht es um Leben und Tod!«, sagte Maylpancer.
    Die Roboter hatten Ertyn Grammlond getötet. Leticron entnahm Tako Kakutas Gedanken, dass der Bewusstseinsinhalt von Betty Toufry vor Eintritt des Todes in den Körper von Kertan Tigentor geflohen war, der nun zwei Mutanten in sich beherbergte. Kakutas Verbitterung über Grammlonds Tod war deutlich zu spüren, aber Leticron ignorierte diese Gefühle. Er spürte keinerlei Skrupel und hätte genauso kaltblütig gehandelt, wenn das Opfer kein Cyborg, sondern ein Mensch gewesen wäre.
    Während die Roboter Grammlonds Körper öffneten, wandte Leticron sich an die überlebenden Gefangenen. »Das Labor ist mit doppelten Energieschirmen abgesichert«, sagte er. »Die Bewusstseinsinhalte können nicht fliehen.«
    »Warum tun Sie das?«, fragte Vross Barratill. »Was nutzt es Ihnen, wenn Sie das PEW-Metall aus Grammlonds Körper holen?«
    Leticron verspürte zwar Lust, den Gefangenen von seinen Plänen zu berichten, aber dazu war es noch zu früh. Bevor er in die nächste Phase seiner Entwicklung eintreten würde, wollte er den Laren noch einmal beweisen, dass er als Erster Hetran von keinem Mitglied seines eigenen Volkes besiegt werden konnte – auch von Maylpancer nicht. Der Gedanke an den bevorstehenden Kampf mit dem jungen Überschweren lenkte Leticron ab. Er konzentrierte sich wieder auf die Vorgänge im Labor.
    Inzwischen hatten die Roboter mit ihren Peilgeräten jene Körperpartien des Multi-Cyborgs lokalisiert, in denen sich das synthetische PEW-Metall befand. Leticron wusste genau, warum die Cyborg-Körper damit angereichert worden waren. Auf diese Weise konnten sich die Bewusstseinsinhalte für fast unbegrenzte Zeit in diesen Körpern aufhalten. Das Problem, PEW-Metall in einem menschlichen Körper einzulagern, hatten die Terraner offenbar noch nicht gelöst. Wahrscheinlich schreckten sie davor zurück, derart lebensgefährliche Experimente mit ihren eigenen Artgenossen anzustellen.
    Nachdem das PEW-Metall geborgen war, ließ Leticron Grammlonds Leiche in einen Konverter werfen. Er hatte das Gesuchte gefunden.
    Der erste Schritt zur Verwirklichung seiner Pläne war getan.
    Tekener war vorübergehend eingeschlafen und erwachte vom Gefühl zunehmender Hitze. Er fuhr von seinem Lager hoch und blickte sich um. Zu seiner Überraschung sah er an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand einen hellen, sich schnell vergrößernden Fleck. Die stählerne Wand schmolz an dieser Stelle.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Kam jemand, um ihn zu befreien? Er konnte sich das nicht vorstellen.
    Geschmolzenes Metall tropfte auf den Boden. Eine Öffnung entstand.
    War es denkbar, dass Leticron sich eines besonders schmutzigen Tricks bediente, um Tekener zu töten?
    Das Loch wurde größer. Auf der anderen Seite stand ein Lare. Ungläubig starrte der USO-Spezialist den Fremden an. Warum wählte der Lare diesen Weg? Er hätte jederzeit durch den Eingang kommen können.
    Nachdem die Wand einmal aufgeschmolzen war, vergrößerte sich das Loch schnell. Der Lare streckte den Kopf in den Gefängnisraum und fixierte Tekener.
    »Kalteen Marquanteur?«
    »Ja.« Tekener glaubte, der Frage entnehmen zu können, dass Leticron die Laren keineswegs über das unterrichtet hatte, was für ihn längst kein Geheimnis mehr war.
    »Sie sind frei!«, sagte der Lare.
    Tekener blinzelte. »Aber …«, setzte er an.
    Der Lare unterbrach ihn sofort: »Sagen wir, dass es zu unseren innenpolitischen Maßnahmen gehört, Leticron zu verwirren. Mehr müssen Sie nicht wissen. Fliehen Sie, die Wächter haben aufgehört, diesen Raum zu beobachten. Früher oder später werden die Überschweren jedoch feststellen, dass Sie nicht mehr im Gefängnis sind.«
    »Wohin soll ich mich wenden?«, fragte Tekener. »Ich habe kein Interesse daran, mich in Streitigkeiten verwickeln zu lassen.«
    Der Lare gab keine Antwort. Er drehte sich um und war Augenblicke später verschwunden. Als Tekener durch das Loch in der Wand

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