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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blickte, konnte er den Fremden nicht mehr sehen.
    Der Raum auf der anderen Seite war verlassen. War das alles eine groß angelegte Falle?
    Was sollte er tun? Lange durfte Tekener mit seiner Entscheidung nicht warten. Die Worte des Laren deuteten darauf hin, dass es zwischen dem Konzil und seinem Ersten Hetran erhebliche Differenzen gab. Die Gerüchte, dass Leticron durch einen anderen Mann ersetzt werden sollte, entsprachen offenbar der Wahrheit. Wollten die Laren den Wechsel beschleunigen? Aber warum setzten sie Leticron nicht einfach ab oder töteten ihn?
    Es war sicher unmöglich, die genauen Beweggründe zu verstehen, dachte Tekener. Er musste aber unter allen Umständen vermeiden, dass er zwischen die Fronten geriet und dabei zerrieben wurde.
    Was erwarteten die Laren von ihm?
    Er zwängte sich durch die noch nachglühende Öffnung in den anderen Raum. Wurde er beobachtet? Der Gedanke, für Unbekannte die Marionette zu spielen, missfiel ihm, doch im Augenblick hatte er keine andere Chance, als sich im Interesse der eigenen Sicherheit von dem Raum zu entfernen, in dem er bisher gefangen gewesen war.
    Tekener kannte sich in der Stahlfestung Titan nicht aus, er war sich nur darüber im Klaren, dass er überall und jederzeit auf Überschwere treffen konnte. Wenn er nur gewusst hätte, was die Laren planten. Er durchquerte den Raum und stieß auf ein leicht zu öffnendes Tor. Vor ihm lag ein beleuchteter Korridor. Von irgendwoher erklang Stimmengewirr. Tekener zuckte zurück.
    Er entdeckte einen Seitengang und legte die wenigen Meter bis dort mit langen Sätzen zurück. Dann umfing ihn Düsternis.
    Er hörte einen Mann dröhnend lachen. Vielleicht war es jemand in der Wachstation.
    Das Lachen brach plötzlich ab und wich dem Schrillen einer Alarmanlage. Sekundenlang stand Tekener wie versteinert. Der Lärm der Sirenen dröhnte in seinen Ohren. Endlich warf er sich herum und rannte tiefer in den dunklen Gang hinein.
    Die Nachricht von Tekeners Flucht erreichte Leticron, als er das PEW-Metall von einem Roboter in den Hof der Sieben Säulen transportieren lassen wollte. Er schickte den Roboter ins Labor zurück, stellte eine Verbindung zum Hangar her und verlangte Hotrenor-Taak zu sprechen. »Sie sollten besser auf Ihre Lieblinge aufpassen!«, sagte er wütend, als der Lare in der Bildwiedergabe erschien.
    »Wovon reden Sie?«, fragte Hotrenor-Taak gelassen.
    »Von Maylpancer! Er hat einem Gefangenen zur Flucht verholfen. Aber ich versichere Ihnen, dass der Flüchtling nicht weit kommen wird.«
    Hotrenor-Taak schien nachzudenken. »Woher wollen Sie wissen, dass es Maylpancer war?«, fragte er schließlich.
    Leticron spürte, dass er die Kontrolle über sich zu verlieren drohte. Er musste sich beherrschen, um nicht loszuschreien. »Wer sonst sollte das getan haben?«, stieß er hervor.
    Hotrenor-Taak breitete die Arme aus. »Vielleicht hat er sich aus eigener Hilfe befreit!«
    »Das ist völlig unmöglich. Sie wissen das so gut wie ich.« Ein unglaublicher Verdacht stieg in Leticron auf, so absurd, dass er das alles sofort wieder verdrängen wollte, doch die Zweifel hielten sich hartnäckig. Er schaute den Laren betroffen an. »Haben Sie … den Gefangenen befreit?«
    »Nein«, sagte der Lare ironisch.
    Leticron erkannte, dass der Verkünder der Hetosonen log. Er wurde blass vor Zorn, seine schwere Faust drosch auf die Schaltanlage des Interkoms. Leticron rang nach Atem, als das Bild des Laren verblasste. Er fühlte sich in niederträchtigster Weise hintergangen. Das hatte er nicht verdient.
    Die Laren entfesselten einen Nervenkrieg, um ihn völlig zu verunsichern. Sie wollten sicher sein, dass er im entscheidenden Kampf gegen Maylpancer unterlag. Dabei war ihnen jedes Mittel recht, solange sie nur im Hintergrund bleiben konnten.
    Erwarteten sie, dass er sich bei der Jagd nach einem entsprungenen Häftling aufrieb? Er konnte Tekener nicht einmal mehr spüren; auch daran waren die Laren schuld.
    Der USO-Spezialist war nicht so wichtig. Er besaß keine parapsychischen Fähigkeiten und musste froh sein, wenn er außerhalb seines Gefängnisses am Leben blieb. Es würde genügen, wenn Leticron einige der ihm treu ergebenen Überschweren losschickte. Sie würden Tekener jagen. Die beiden Multi-Cyborgs mit ihren drei Bewusstseinsinhalten waren im sicheren Gewahrsam des Hauptquartiers. Niemand – auch die Laren nicht – konnte in das zentrale Labor eindringen, ohne dass Leticron davon erfuhr.
    Er richtete einen Rundspruch

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