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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an alle Überschweren in der Stahlfestung.
    Seine Befehle galten auch für die terranischen Sklaven, die sich in einigen Sektionen aufhielten und nicht wagen würden, gegen seine Anordnungen zu verstoßen.
    »Kalteen Marquanteur ist mit fremder Hilfe aus dem Gefängnis ausgebrochen«, berichtete er und ließ ein Bild des hochgewachsenen Mannes einblenden. »Er muss wieder eingefangen werden. Ich stelle eine hohe Belohnung in Aussicht.«
    Damit war die Sache vorläufig für ihn erledigt. Bis zum entscheidenden Kampf mit Maylpancer wollte er auch nicht mehr mit Konzilsmitgliedern sprechen, denn das bewahrte ihn am ehesten davor, von ihnen betrogen zu werden.
    Die Einsamkeit, die er in den letzten Jahren wissentlich gesucht hatte, erschien ihm plötzlich bedrückend. Er wünschte, er hätte jemanden gehabt, mit dem er vertrauensvoll über alle Ereignisse hätte sprechen können. Unwillkürlich glitten seine Gedanken zurück in die Vergangenheit, in eine Zeit, da er noch Corun of Paricza gewesen war. Damals hatte ihm der außergewöhnliche Roboter Quicklab zur Seite gestanden.
    Wen besaß er heute?
    Er widerstand diesem Anflug von Selbstmitleid und wandte sich wieder seinen für kurze Zeit unterbrochenen Arbeiten zu. Er ließ den Hof der Sieben Säulen abriegeln, den größten Turnierplatz auf Titan, und begab sich dorthin.
    Der Hof lag unter einer mit Sauerstoff angereicherten Energiekuppel und war dreihundert Meter lang und einhundert Meter breit. Das gesamte Terrain wurde von Mauern und Türmen aus Stahl umrahmt. Es gab mehrere Tribünen für Zuschauer und ausschwenkbare Laufbrücken. Der Boden bestand aus einer elastischen Kunststoffmasse.
    Leticron trat durch ein Laufgitter in den Hof, seine Schritte fanden ein Echo in den Winkeln und Gängen auf der anderen Seite. Die Atomsonne unter der Kuppeldecke war abgeschaltet, nur wenige Schwebescheinwerfer beleuchteten das Gelände, das bei diesen Lichtverhältnissen einen gespenstischen Eindruck machte.
    Die Stille war so beherrschend, dass der Erste Hetran unwillkürlich stehen blieb. Er musste sich erst ins Gedächtnis zurückrufen, dass er das alles geschaffen hatte. Die Stahlfestung Titan war auf der Höhe seiner Macht entstanden. Damals hatte das Konzil ihn bei der Verwirklichung seiner Pläne unterstützt.
    Heute sah der Mann von Paricza auch das anders. Indem die Laren ihm beim Bau der Festung geholfen hatten, waren sie geschickt seinen Machtansprüchen innerhalb der Galaxis entgegengetreten. Sie hatten ihm einen kleinen Wunsch erfüllt und dafür seinen großen Traum zerstört.
    Leticron trat auf den Turnierplatz hinaus. Er wünschte, er hätte schon immer alle Zusammenhänge so klar erkennen können wie in diesem Augenblick. Seine Intelligenz hatte ihn ebenso wenig wie seine parapsychischen Fähigkeiten vor einer Fehleinschätzung der eigenen Stellung bewahrt.
    Er betätigte den kleinen Impulsgeber, den er immer bei sich trug und mit dem er von allen Orten auf Titan die robotische Maschinerie der Festung aktivieren konnte. Diesmal benutzte er ihn lediglich dazu, die Atomsonne einzuschalten. Als sie aufflammte, wichen die Schatten zurück, der Hof wurde hell. Unwillkürlich atmete der Überschwere auf.
    Er schwebte bis zur ersten Säule. Seine Finger glitten über das glatte Metall. »Eines Tages werde ich in euch sein«, flüsterte er rau. Sein Antigravprojektor trug ihn weiter, bis er vor der mittleren der sieben Säulen erneut anhielt. An dieser Stelle wollte er das PEW-Metall, das er aus dem Körper des getöteten Cyborgs entfernt hatte, anbringen lassen. Er hatte sie gewählt, weil sie ihm wie keine andere geeignet schien, als Eingang in die Festung zu dienen.
    Denn eines Tages wollte er seinen alten und müden Körper verlassen, um über das PEW-Metall in der Säule in die Festung einzuströmen. Er selbst wollte die Stahlfestung sein und sie ausfüllen.
    Die Stahlfestung Titan sollte das mächtigste und gewaltigste Denkmal sein, das jemals für ein intelligentes Wesen errichtet worden war.
    Die Festung war seit ihrer Fertigstellung schon immer ein Teil seiner selbst gewesen. Doch das war dem Mutanten nicht genug. Er wollte ein Teil dieser Festung sein und in ihr leben. Er kannte die Geschichte der acht terranischen Altmutanten und wusste, dass sie mit Hilfe des PEW-Metalls in WABE 1000 lange Zeit in ähnlicher Weise existiert hatten.
    Auch das genügte ihm nicht. Er wollte die Festung ausfüllen und beleben. Für alle Ewigkeit.

16.
    Maylpancer saß zum

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