Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erkennen, was seine Gegner beabsichtigten, aber Kakuta konnte in dieser Hinsicht keinen klaren Entschluss fassen. Er musste jeden Plan sofort wieder aufgeben, denn seine Lage und die seiner Freunde waren aussichtslos.
    Leticron beugte sich über ein Mikrofon. »Sie werden sich fragen, was das alles bedeutet«, sagte er. »Kakutas Anwesenheit hat mir einen wichtigen Hinweis gegeben. Ich weiß, dass Ihre Cyborg-Körper synthetisches PEW-Metall enthalten.« Er ließ seine Aussage wirken. »Ich bin sehr an diesem Material interessiert, denn ich benötige es für meine Zwecke«, fuhr er fort. »Es bleibt mir keine andere Wahl, als Grammlond zu töten und das PEW-Metall aus seinem künstlichen Körper zu entnehmen.«
    Als Maylpancer jene Sektion der Stahlfestung betrat, die Leticron als ›Stallungen‹ bezeichnet, sah er, dass der Erste Hetran die Robotpferde tatsächlich in einer Unterkunft stehen hatte, die seiner Vorstellung von einem altterranischen Pferdestall entsprach. Am anderen Ende der Halle war ein junger Überschwerer damit beschäftigt, Sättel und Zaumzeug in Ordnung zu bringen.
    Maylpancer verzog das Gesicht. »Macht Ihnen das Spaß?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete der junge Mann. »Aber ich habe den Befehl dazu.«
    Maylpancer ließ seine Blicke über die vierzehn Pferde wandern. »Sind das alle?«
    »Sieben stehen noch auf dem Turnierplatz. Einige Männer üben für das nächste Turnier.«
    »Gibt es Unterschiede zwischen den Pferden?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie einen Kampf zu bestreiten hätten, welches würden Sie wählen?«, fragte Maylpancer weiter.
    Ohne nachzudenken, deutete der Stallbursche auf einen ›Rappen‹. Das Robotpferd stand bewegungslos in seiner Box.
    »Hm«, machte Maylpancer. »Eigenartig, nicht wahr? Sie sagen, dass alle gleich sind, aber Sie haben trotzdem einen Favoriten!«
    »Das … das ist mehr vom Gefühl her«, erwiderte der Überschwere verdutzt.
    »Ich verlasse mich auf Ihr Gefühl«, sagte Maylpancer. »Wie heißt das Pferd?«
    »Gretyl!«
    »Halten Sie Gretyl für mich bereit!« Er sah den anderen forschend an. »Sie wissen, wer ich bin?«
    »Ich kenne Sie.«
    Maylpancer fragte sich, ob es einen Sinn hatte, den Überschweren zu bitten, ein besonderes Augenmerk auf Gretyl zu richten. Wenn es darauf ankam, würde der Mann sich Leticrons Befehlen beugen. Maylpancer musste sich einfach darauf verlassen, dass der Erste Hetran einen fairen Kampf führen und sich nicht auf Sabotageakte verlegen würde.
    »Das Duell wird mit Lanzen ausgetragen«, sagte Maylpancer. »Ich gestehe, dass ich mich in diesen Dingen nicht sehr gut auskenne. Können Sie mir einen Mann nennen, der mich beraten kann?«
    »Skarthom«, antwortete der Überschwere prompt. »Sie finden ihn im Waffenlager Sektion vier. Jeder kann Ihnen den Weg dorthin zeigen. Sie können auch vom Stalltransmitter aus hingelangen. Ich werde Sie anmelden.«
    Wenig später verließ Maylpancer den Transmitter in Sektion vier. Ein mächtiges Tor mit stählernen Beschlägen versperrte ihm den Weg in die Waffenkammer, doch als er darauf zuschritt, glitt es lautlos zur Seite. Ein untersetzter Überschwerer mit wallendem schwarzem Vollbart kam ihm entgegen.
    »Da sind Sie ja schon!«, rief der Waffenmeister mit dröhnender Stimme. »Der Stallbursche hat mich informiert, dass Sie kommen.«
    Maylpancer wollte gegen diese Ausdrucksweise protestieren, überlegte es sich aber doch anders. Skarthom schien in seiner Arbeit aufzugehen und seine Rolle ernst zu nehmen. Es wäre sinnlos gewesen, einen solchen Mann gegen sich aufzubringen.
    »Ich habe einen Kampf«, sagte Maylpancer. »Mit Lanzen.«
    Skarthom führte ihn ins Innere des Waffenarsenals. Was Maylpancer dort sah, erschien ihm wie eine nutzlose Ansammlung alten Eisens, aber Skarthom sagte verzückt: »Schauen Sie sich um! Hier finden Sie alles, was Sie für ein Turnier brauchen.«
    Maylpancer sah Schwerter, Lanzen, Äxte, Morgensterne, Netze, Dolche und ähnliche Dinge. Er ignorierte alle diese Waffen und trat an das Regal, auf dem die polierten Lanzen lagen.
    Skarthom hob eine davon herunter und drehte sie so behutsam in den Händen, als bestünde sie aus Glas. Das blanke Metall reflektierte das Deckenlicht, und er schnalzte anerkennend mit der Zunge. »Sind sie nicht wunderbar?«
    Maylpancer hatte auf der oberen Ablage eine goldene Lanze erblickt. Sie war etwas kürzer als die anderen, aber eleganter geformt. Sie erinnerte an eine lang gestreckt daliegende Schlange.
    Dem Waffenmeister

Weitere Kostenlose Bücher