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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befahl der Kommandant. »Wir müssen wissen, ob wir die Jet hier stehen lassen können.«
    Woreman verließ die Zentrale mit einigen Messgeräten. Er kehrte schon nach wenigen Minuten zurück und teilte mit: »Auf dem Blatt könnte ein Hochhaus errichtet werden, Sir. Es würde vermutlich auch einen Kreuzer tragen. Keine Gefahr für die Jet.«
    Tabhun schaltete das Triebwerk ab. Das Raumschiff stand auf dem seltsamsten Landeplatz, den man sich vorstellen konnte. Etwa zwanzig Meter entfernt begann ein Wald. Blühende Büsche bildeten zudem dichtes Unterholz.
    Der Oberst verließ die Zentrale, sank im Antigravschacht nach unten und öffnete das Schleusenschott. Captain Woreman und Sergeant Larris folgten ihm. »Eine schöne Welt«, sagte der Captain.
    »Das soll sich erst noch erweisen«, entgegnete Tabhun nüchtern. »Wir wissen nicht, was Laren und Überschwere aus diesem Planeten gemacht haben, nur weil hier einmal terranische Siedler lebten. Sehen wir uns die Stadt also aus der Nähe an. Sie, Sergeant, bleiben hier und sichern die Jet.« Er bemerkte Larris' enttäuschtes Gesicht und lächelte. »Sie werden später Gelegenheit erhalten, sich umzusehen. Und denken Sie an die anderen an Bord der DOOGEN, von denen hat noch keiner eine fremde Welt betreten.«
    »Ich werde dir helfen, die Zeit zu verkürzen«, sagte eine krächzende Stimme hinter ihnen.
    Vancon Tabhun fuhr abrupt herum. Fassungslos blickte er auf die hagere Gestalt, die in der Schleuse stand.
    »Was … was, zum Teufel, treiben Sie hier?«, fragte er keuchend.
    Kaiser Karl lachte fröhlich. »Aber Vancon, hast du schon vergessen, dass wir Freunde sind?«
    Der Pensionär humpelte aus der Schleuse hervor und streckte dem Kommandanten die Hand entgegen. Oberst Tabhun übersah sie. Mit eisigem Blick fixierte er Kaiser Karl.
    »Das werden Sie noch bereuen, Mister«, erklärte er drohend. »Sergeant, sperren Sie den Mann ein!«
    Larris legte Kaiser Karl die Hand auf die Schulter.
    »Darf ich bitten«, sagte er spöttisch. »Wir haben ein fabelhaftes, fensterloses Zimmer für Sie. Es wird Ihnen gut gefallen.«
    »Vancon, was soll das?«, schnaubte der Alte ärgerlich. »Ich habe nicht vor, deine Kreise zu stören. Von mir aus kannst du mich später auf dieser Welt zurücklassen. Sieh doch ein, dass es sinnlos ist, einen alten Kerl wie mich zu bestrafen.«
    »Es gibt Vorschriften, und an denen lässt sich nicht rütteln.«
    »Ich verstehe nicht, wie der Alte unbemerkt an Bord gelangen konnte«, sagte Captain Woreman.
    Sie standen am Blattrand, etwa hundert Meter von der Space-Jet entfernt. Vor ihnen wuchs eine grüne Wand rund zwanzig Meter hoch auf. Sie bildete jedoch keine geschlossene Barriere, sondern war an vielen Stellen aufgeplatzt und zeigte tiefe Risse. Durch die Spalten konnte Tabhun zum nächsten Blatt hinübersehen. Es lag etwa sieben Meter höher als das, auf dem er stand. Deshalb zeigte sich, dass es etwa sechs Meter dick war. Unter dem Blatt herrschte nahezu undurchdringliche Dunkelheit. Der Blick reichte dort kaum zwei Meter weit. Weiße Pflanzentriebe bildeten ein verfilztes Dickicht.
    Woreman kletterte an kleinen Vorsprüngen und quer liegenden Stämmen zum benachbarten Blatt hinüber. Tabhun folgte ihm.
    »Ich wäre nicht mehr überrascht, wenn die Siedler ihre Stadt auf solchen Blättern errichtet hätten«, sagte der Oberst.
    »Das stünde aber doch im Widerspruch zu unseren Informationen.«
    »Die sind hundertzwanzig Jahre alt.«
    Antilopenähnliche Tiere flüchteten vor ihnen und verschwanden zwischen den Rissen und Schrunden im Blattrand.
    »Kennen Sie den blinden Passagier?«, fragte der Captain unvermittelt.
    »Das Thema sollte erledigt sein«, erwiderte Tabhun abweisend.
    »Verzeihung, Sir.«
    Der Oberst nickte nur und wich einem flachen Hügel aus, der von kleinen grünen Insekten wimmelte. Wenig später konnte er auf das nächste Blatt sehen und entdeckte das erste halb verfallene Gebäude. Vorsichtig stieg er über einige Baumstämme hinweg, die eine primitive Brücke zwischen den beiden Blättern bildeten. Er zog seinen Kombistrahler und justierte ihn auf Paralysewirkung. Als er über die Schulter zurückblickte, stellte er fest, dass der Captain sich ebenfalls auf einen möglichen Zwischenfall vorbereitete.
    Tabhun erwartete nicht, wirklich unfreundlich empfangen zu werden. Vor einhundertzwanzig Jahren waren von hier aus noch Informationen nach Gäa geflossen, zunächst zu einer Zwischenstation außerhalb der Dunkelwolke und

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