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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter via Kurier nach Gäa. Die Städte auf diesem Planeten waren mit höchstem Komfort ausgestattet gewesen. Das alles konnte kaum in so relativ kurzer Zeit verschwunden sein.
    Das Holzhaus lag am Rande einer Siedlung, die sich über mehrere Blätter erstreckte. Das erkannte der Oberst, als er direkt davor stand, denn die nächsten drei Blätter befanden sich auf niedrigerem Niveau. Überall waren ähnliche Gebäude errichtet worden. Dazwischen ein gelber Turm, der offenbar aus einem widerstandsfähigen Kunststoff bestand. In geringer Entfernung von ihm standen drei größere Gebäude, kuppelförmig und mit Antennen verschiedener Art versehen.
    »Die Stadt scheint unbewohnt zu sein«, erkannte Woreman. »Warum lebt hier niemand?«
    Oberst Tabhun stieß die Tür des ersten Hauses auf. Ein kleines, mausähnliches Tier floh vor ihm. Er trat ein. Durch die verdreckten Fenster drang nur wenig Licht in den Innenraum. An den Wänden hingen Holos. Ein flauschiger Belag bedeckte den Boden. Möbel waren nicht vorhanden.
    Tabhun durchquerte den Vorraum und öffnete nacheinander mehrere Türen, während Captain Woreman an der Haustür stehen blieb und hin und wieder hinausblickte.
    »Schon seit Jahren verlassen«, stellte der Kommandant fest. »Trotzdem wirkt alles, als wollten die Bewohner bald zurückkehren. Seltsam.«
    Er ging wieder nach draußen und betrat das nächste Gebäude. Es war ein kleiner Bungalow mit vier Räumen, einer automatischen Küche, Hygienekabine und kleinem Vorratskeller. Die noch teilweise vorhandenen Möbel waren in Plastikfolien eingeschweißt worden. Eine faustgroße Spinne hatte ihr Netz quer durch den Raum gespannt.
    Der Captain fand in der Küche ein tiefgefrorenes Steak. Er riss die selbsterhitzende Verpackung auf, und schon nach wenigen Sekunden breitete sich verführerischer Bratenduft aus. Woreman probierte von dem Fleisch.
    »Es ist einwandfrei«, sagte er erstaunt.
    Die Stadt auf den Blättern wurde immer rätselhafter. Tabhun trat auf die Terrasse hinaus und blinzelte in die rote Sonne. »Etwas stimmt hier nicht. Aber was, Captain?«
    »Ich bin überfragt, Sir.«
    Tabhun rieb sich das Kinn. »Hoffentlich ist Fretiklia keine Falle der Überschweren.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Leticron wartet nur darauf, dass Atlan die Bedingungen des Status quo verletzt. Falls er herausgefunden hat, dass auf Fretiklia einst alle wichtigen Informationen aus der Galaxis zusammenliefen und weitergeleitet wurden, muss er dann nicht annehmen, dass Atlan gerade hier ansetzen wird, sobald er sein Versteck verlässt?«
    »Vielleicht«, antwortete Woreman unsicher.
    »Wir müssen vorsichtig sein.« Von seinem Standort aus konnte er einen weiteren Bereich der Stadt überblicken. Er sah Tiere in den Straßen herumstreunen. Ansonsten lag die Stadt wie ausgestorben.

3.
    »Hören Sie das?« Vancon Tabhun blieb an einem Baum stehen und lauschte. Leise Musik klang zu ihnen herüber. »Da sind Menschen, Pete.«
    Captain Woreman nickte. »Sie müssen beim Turm sein.«
    Oberst Tabhun ging voraus. Er hielt sich in der Deckung von Häusern, Büschen oder Bäumen und pirschte sich an die Quelle der Geräusche heran. In unmittelbarer Nähe des Turms sah er den ersten Mann. Der Fremde war groß, muskulös und trug über seiner Kleidung einen blauen, auf dem Rücken mit einer goldenen Sonne verzierten Umhang. Vom Dach eines Hauses aus beobachtete er das Geschehen am Turm. Niemand konnte ungesehen an ihm vorbeikommen.
    Vancon Tabhun deutete zur Seite. »Wir gehen nach rechts«, raunte er. »Vielleicht haben wir dort bessere Chancen.«
    Sie eilten zwischen einigen halb verfallenen Häusern hindurch auf einen Platz zu, der früher als Abstellfläche für Gleiter gedient haben mochte. Dort war ihr Weg vorerst zu Ende. Der Boden war eingebrochen, die dicke Blattschicht an dieser Stelle verfault.
    »Die Bewohner dieser Stadt haben es sich mit ihren Abfällen einfach gemacht.« Der Oberst deutete auf Sielgitter an den Straßenrändern. Die eingebrochene Stelle ließ erkennen, dass jemand mit einem Desintegrator Schächte in das Blatt gebohrt hatte. Abfälle und Regenwasser wurden so in die Tiefe geleitet. Unter der verlassenen Stadt lag vermutlich eine gewaltige Abfall- und Schutthalde.
    »Sie haben ihre eigene Umwelt verseucht«, stellte Woreman verständnislos fest. »Sie mussten doch erkennen, dass sie damit alles unter dem Blatt zerstören.«
    »Anzunehmen …« Tabhun führte den Captain um zwei Häuser herum. Sie kletterten

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