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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hyptons ihm die Alleinschuld geben.
    »Es würde sehr lange dauern, wenn wir einen neuen Mann anstelle Maylpancers aufbauen müssten«, sagte der Hyptonsprecher. »Leticron hat jedoch ein machtpolitisches Vakuum hinterlassen, das im Interesse des Konzils schnellstmöglich wieder ausgefüllt werden muss.«
    Die Hyptons dachten streng im Interesse des Hetos der Sieben. Das würde sich nie ändern, es sei denn, das Konzil zerbrach eines Tages. Daran war jedoch nicht zu denken. Solange die Greikos dafür sorgten, dass die Mitgliedsvölker des Konzils untereinander keine Kriege führten, hatte das Bündnis Bestand. Es war jedoch offensichtlich, dass einzelnen Mitgliedern des Konzils mit zunehmender Machtausdehnung immer mehr Gelegenheit zur Verfolgung eigener Interessen gegeben wurde.
    Hotrenor-Taak brach seine kosmopolitischen Überlegungen ab und wandte sich wieder an den Körperpulk, der von der Energiedecke der Zentrale herabhing. »Maylpancer wird den Kampf gewinnen«, sagte der Verkünder der Hetosonen. Aber er war nicht mehr so sicher.
    Maylpancer blieb so abrupt stehen, dass seine beiden Begleiter gegen ihn prallten. Durch das Laufgitter konnten sie auf eine der Tribünen am Rande des Turnierplatzes blicken. »Zuschauer!«, stellte Maylpancer erschrocken fest. »Da versammeln sich Zuschauer.«
    Vhegtor, ebenfalls ein Obskoner, schob sich an ihm vorbei und blickte hinaus. »Wir haben dich gewarnt. Leticron macht den Kampf zu einem öffentlichen Duell; du wolltest es nicht glauben.«
    »Ich habe nie gedacht, dass er das wagen würde«, gab Maylpancer zurück. »Wie werden sich die Zuschauer verhalten, sobald sie erfahren, dass es sich um einen Kampf auf Leben und Tod handelt?«
    »Das wird so richtig nach ihrem Geschmack sein«, sagte Gerriat, der zweite Mann neben Maylpancer, illusionslos. »Sie bekommen Blut zu sehen – und genau das wollen sie.«
    Maylpancer hielt es für unwürdig, dass die beiden führenden Mitglieder eines Volkes vor den Blicken ihrer Artgenossen gegeneinander kämpften, aber mit dieser Meinung stand er offensichtlich allein da. Seine Freunde konnten nicht verbergen, dass sie ebenfalls von einer gewissen Erregung ergriffen wurden. Er machte kehrt. »Ich gehe jetzt nicht mehr hinaus«, sagte er.
    »Aber du wolltest dir den Platz noch einmal genau ansehen«, erinnerte Gerriat.
    »Jetzt nicht mehr.« Maylpancer blickte auf seine Uhr. »Es ist noch sehr lange Zeit. Vielleicht kommen die Zuschauerwegen eines anderen Ereignisses.«
    Keiner antwortete ihm. Und Maylpancer wusste, dass er sich einer trügerischen Hoffnung hingab. In der Arena hatte der Kampf um die besten Plätze begonnen. Der Überschwere fragte sich, ob das von den Laren inszeniert worden war oder ob Leticron dahinter steckte. Im Grunde genommen war das gleichgültig.
    Ich darf mich nicht selbst verrückt machen!, ermahnte er sich. Er musste seine Ruhe zurückgewinnen. Sobald er nervös und unsicher in den Kampf ging, hatte er überhaupt keine Chancen.
    »Ich fürchte seinen Namen mehr als ihn selbst«, sagte er leise. »Leticron ist schon so lange Erster Hetran, dass sich niemand vorstellen kann, es könnte einmal anders sein.«
    Vhegtor lachte gezwungen. »Es wird eine Änderung geben«, versicherte er.
    Sie gingen den langen Korridor bis zu den Kabinen zurück, die für die Turnierteilnehmer bestimmt waren. Leticron hatte angekündigt, dass er erst unmittelbar vor Beginn des Duells erscheinen würde – auch das gehörte zum Nervenkrieg, den er gegen Maylpancer entfacht hatte.
    »Sollen wir dir Irktana schicken?«, erkundigte sich Vhegtor, als sie Maylpancers Kabine betraten.
    Der Obskoner schüttelte den Kopf. Irktana war eine angenehme junge Frau, aber er wollte sich jetzt nicht mit ihr beschäftigen.
    »Beruhigungsmittel?«, fragte Gerriat.
    Maylpancer fuhr auf. »Schluss damit!«, herrschte er seine Freunde an. »Ich kann auch ohne das alles in den Kampf gehen.«
    Sie sahen ihn betroffen an.
    »Lasst mich jetzt allein!«, sagte Maylpancer ruhiger. »Ich rufe euch, sobald ich euch brauche.«
    Als er allein war, überkam ihn der Wunsch, mit seinem Gegner zu sprechen. Er konnte sich diese Gedanken nicht erklären, aber sie ließen sich nicht unterdrücken. Vielleicht wirkte Leticron mit seinen parapsychischen Kräften auf ihn ein.
    Maylpancer aktivierte den Interkom und versuchte, eine Verbindung zu Leticrons Quartier herzustellen. Es gelang ihm schneller als erwartet. Der Erste Hetran meldete sich jedoch nicht selbst, sondern

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