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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Augenblick öffnete der Reiter das Helmvisier.
    »Leticron!«, brachte Maylpancer hervor. Wie hypnotisiert blickte er in das verwüstete Gesicht seines Gegners.
    Leticron hob einen Arm, als wollte er Maylpancer grüßen, doch diese Geste galt den Zuschauern.
    Zwei Männer brachten die goldene Lanze. Anschließend verließen alle Helfer bis auf Rantmoger den Turnierplatz.
    Der Oberschiedsrichter hielt jetzt eine bunte Fahne in der Hand. »Es wird gekämpft, bis der Tod eines Teilnehmers eintritt«, sagte er laut.
    Da Tekener keine Uhr besaß, war er auf sein Gefühl für die Zeit angewiesen. Stille senkte sich über die Räume und Gänge der Festung. In seinem Versteck hatte der potenziell Unsterbliche in den vergangenen Stunden immer wieder vorbeigehende Überschwere gehört. Stimmen und Türenschlagen hatten bewiesen, dass er sich in einem belebten Teil der Festung befand.
    Seit einiger Zeit jedoch drangen kaum noch Geräusche heran. Er nahm an, dass die Überschweren sich auf dem Turnierplatz versammelt hatten.
    Tekener zwängte sich aus der Nische hervor, in der er sich versteckt gehalten hatte. Er befand sich noch in der Nähe der Hangars. Da er nicht wusste, wie viel Zeit ihm blieb, musste er ein gewisses Risiko eingehen.
    Die Eingänge zu den Hangars wurden nicht bewacht. Als er sicher war, dass niemand vom anderen Ende des Gangs kam, betrat er einen der großen Räume.
    Er sah zwei larische SVE-Raumer, jeder auf einen Durchmesser von etwa sechzig Metern geschrumpft. Sofort zog er sich in den benachbarten Hangar zurück. Dort standen mehrere Kleinstraumschiffe der Überschweren. Sie bedeuteten eine sichtbare Verlockung für einen einsamen Mann. Er war jedoch nicht sicher, dass er ein solches Schiff ohne Hilfe fliegen konnte, außerdem wollte er nichts unversucht lassen, den Multi-Cyborgs zu helfen.
    Als er sich umwandte, erlebte er einen Schock.
    Vor ihm stand ein Lare!
    Tekener vergaß sogar die Waffe in seiner Hand. Als er sie dann auf den Fremden richtete, glühte sie auf, und er musste sie fallen lassen.
    Der Lare schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Es war dem USO-Spezialisten schon immer schwer gefallen, Angehörige dieses Volks voneinander zu unterscheiden, dennoch hatte er den Eindruck, dass er den Mann sah, der ihn aus dem Gefängnis befreit hatte.
    »Meine Zeit ist offenbar abgelaufen«, sagte Tekener ironisch. Er streckte beide Arme aus. »Ich ergebe mich.«
    Der Lare betrachtete ihn nachdenklich. »Gehen Sie bis zum Ende dieses Gangs«, riet er. »Dort finden Sie einen Antigravschacht, der momentan nicht bewacht wird. Benutzen Sie ihn, um eine Etage tiefer zu gelangen. Sie werden dann ganz in der Nähe des Hauptlabors sein, wo man Ihre Freunde gefangen hält. Sie werden nur von drei Männern bewacht, die zudem noch durch die Übertragung abgelenkt sind.«
    »Was wird hier eigentlich gespielt?«, fragte Tekener fassungslos. »Erst befreien Sie mich, nun wollen Sie mir bei der Rettung meiner Freunde helfen!«
    »Wir streben einen Machtwechsel an«, erwiderte der Lare. »Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    Tekener wollte weitere Fragen stellen, doch er biss sich rechtzeitig auf die Unterlippe. Offenbar hatte Leticron die Laren nicht informiert, wer Kalteen Marquanteur wirklich war. Sie wussten auch nicht, dass die Mucys Bewusstseinsinhalte der Altmutanten in sich trugen, sonst wären sie kaum so großzügig gewesen.
    Tekener argwöhnte, dass die Laren ihn nur so lange unterstützen würden, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Dann würde die Jagd auf ihn auch von ihnen eröffnet werden. Sie verließen sich darauf, dass die Gefangenen nicht aus der Stahlfestung entkommen konnten.
    Trotzdem war das seine große Chance. Sobald die Mucys mit den Bewusstseinsinhalten frei waren, konnte Tako Kakuta in einen Hangar teleportieren. Zu dritt würden sie mit einem der Kleinstraumschiffe starten und von dem Saturnmond fliehen, bevor die Laren überhaupt wussten, was geschehen war.
    »Gehen Sie!«, sagte der Lare, gleichzeitig verschwand er. Tekener konnte sich ausrechnen, welchen Effekt er erzielen sollte. Ein Alarm würde Leticron den Ausbruch der Gefangenen signalisieren. Dieser Schock vor Beginn des Kampfs musste den Ersten Hetran verwirren und seine Konzentrationsfähigkeit stören.
    Sollte ihr Plan fehlschlagen, konnten die Laren später behaupten, dass sie mit der ganzen Sache nichts zu tun hatten. Der einzige Zeuge, nämlich Tekener, würde nicht lange genug leben, um die Wahrheit auch nur

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