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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herausfordert.«
    Der Terraner nickte knapp. »Ich kann dem leider nicht widersprechen«, sagte er. »Vor allem müssen Zwischenfälle wie mit der CINDERELLA unterbunden werden.«
    »Wir hatten keinen Befehl, einzugreifen«, sagte Ahrat. »Die Korvette ging mit Kurs auf das Zentrum von Balayndagar in den Linearraum. Sie ist verschwunden, aber ich denke, dass Major Jegontmarten früher oder später zurückkommen wird. Ich …«
    »Ich bin sicher, wir sehen sie niemals wieder!«, widersprach Rhodan. »Senco, ich gebe diesen Befehl höchst ungern, aber in unserer Situation ist er das Beste, was wir unternehmen können: Wir haben uns entschlossen, Ihnen den Befehl zu geben, allein weiterzufliegen.«
    Ahrat und seine Führungscrew schienen nicht sonderlich überrascht. »Wir rechneten mit dieser Anordnung«, bestätigte der Emotionaut.
    »Gut. Früher oder später werden wir herausfinden, was geschehen ist und weshalb uns dieses geheimnisvolle Etwas aufhält. Wir haben sämtliche Daten, die Sie auch haben, und umgekehrt. Starten Sie, Senco! Sie sind, solange ich nicht zu Ihnen aufschließen kann, mein Botschafter für die Suche. Seit hundertachtzehn Jahren weiß niemand in der Milchstraße etwas von uns, und keiner von uns hat eine Ahnung, was im Solsystem geschieht. – Ihr Abflug wird nicht nur einige Fluchtversuche schon im Keim beenden, sondern vor allem das Risiko halbieren. Hier unten mehren sich die Probleme. Ich glaube, dass wir in wenigen Stunden anfangen müssen, uns irgendwie zu wehren. Ich wünsche euch allen viel Glück – ebenso wie uns. Starten Sie zur heimatlichen Galaxis!«
    Rhodan wusste, dass dieser Entschluss eine Art Bankrotterklärung war, aber er konnte nicht anders handeln. Zögernd wandte er sich an Deighton.
    »Was ist mit den drei Flüchtlingen?«
    Sie waren nicht beieinander geblieben, sondern hatten sich vor wenigen Minuten getrennt. Die Korvette befand sich inzwischen im Anflug auf die zweite Person. Eine Schleuse war offen, in der Männer in leichten Raumanzügen warteten. Knapp einhundert Kilometer hoch über dem Planeten schwangen sie sich aus dem Schiff und näherten sich dem mit unverminderter Beschleunigung aufwärts strebenden Mann. Er reagierte auf keinen Funkanruf.
    »Packt ihn! Schneller!«
    »Er beschleunigt immer noch!«
    Der Fliehende schlug Haken, um den Verfolgern zu entgehen. Von mehreren Seiten näherten sie sich ihm – und stießen doch jedes Mal ins Leere.
    »Verdammt, du Narr! Warum begreifst du nicht, dass du mit deinem Leben spielst?«
    Endlich erreichte einer den Flüchtling, konnte sich an ihm festhalten und wurde mit hochgerissen. Durch die Helmscheiben hindurch starrten sie sich an, als sie miteinander rangen. Dann, endlich, war der zweite Verfolger heran. Gemeinsam schafften sie es, das Flugaggregat des Flüchtlings abzuschalten.
    »Beeilt euch! Der Letzte von ihnen treibt auf die kritische Grenze zu.«
    Korrekturmanöver. Langsam fielen sie dem Korvettenhangar entgegen, tauchten endlich ein in die große, lichtdurchflutete Schleuse. Augenblicklich nahm das Schiff Fahrt auf und folgte dem letzten Ziel.
    Weit über der Korvette oder besser: vor ihr, denn beide Objekte entfernten sich immer weiter in den Raum hinaus, glitzerte ein winziger Punkt. Mit unverminderter Geschwindigkeit raste der Raumfahrer der noch fernen SOL-Zelle-Zwei entgegen.
    Die Korvette holte auf. Noch sieben Kilometer. Der erste Bremsschub … Die vier Männer in der Schleuse warteten auf den neuerlichen Ausstieg.
    Endlich war die Korvette nahe genug. Sie aktivierten ihre Flugaggregate, flogen eine Zangenbewegung.
    Die kritische Distanz war nahe, aber das bedeutete nicht viel. Es gab keine genauen Grenzen des Todes.
    »Er lebt noch! Und wir auch – beeilt euch!«
    Der erste Mann des Bergungskommandos erreichte den Fliehenden von hinten, klammerte sich mit der rechten Hand an seinem Gürtel fest und griff nach den Schaltern. Der zweite kam von vorn und rammte mit dem Ellbogen die Unterarme auseinander. Dann reagierte der Hauptschalter, die Beschleunigung des Gerätes riss plötzlich ab.
    »Wenn jetzt der SENECA-Donner zuschlägt …«, ertönte eine gepresste Stimme.
    Niemand wusste, ob der SENECA-Donner mit Verzögerung ausgelöst wurde; aber das bedeutete, dass sich auch das Schiff in Gefahr befand.
    Der Pilot handelte augenblicklich, als der Letzte in der Schleuse verschwand. Wie einen Stein ließ er die Korvette absacken.
    Sekunden vergingen in nervenzermürbender Abspannung. Sprengte

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