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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tausend Leute ablenken könnte.«
    Mandruga stellte die Tasse zurück und stand auf. »In vier Stunden wird es hell. Ich hole meine Leute zusammen und verlasse noch im Dunkeln das Schiff. Verständigt jemand die Schleusenmannschaften?«
    »Ich.« Rhodan reichte Mandruga die Hand. »Außerdem steht uns noch ein dritter Versuch bevor«, sagte er. »Aber das geschieht erst bei Tag. Ich muss Gewissheit haben, und vermutlich wird das Resultat einige Kommandanten von Korvetten oder größeren Beibooten davon abschrecken, aus dem Schiff zu flüchten.«
    »Was uns betrifft, wird es keine Pannen geben«, erklärte Kishin Mandruga selbstbewusst und ging.
    Die unfreiwillige und schockartig herbeigeführte neue Wartezeit, dazu die Drohung von ES und SENECAs Warnung – eine Barriere war aufgerichtet worden, die zu Panikreaktionen führen musste. Alle wollten weg, waren auf die Heimatgalaxis fixiert und betrachteten inzwischen jedes weitere Hindernis als lebensbedrohende Katastrophe. Es wäre völlig ungefährlich gewesen, den Aufenthalt, vermischt mit Arbeit, auf Last Stopp um mehrere Wochen auszudehnen. Aber für eine fromme Lüge war es zu spät. Kishin weckte Parsena auf und gemeinsam instruierten sie die Pioniere.
    In einem anderen Bereich der SOL ging Ähnliches vor sich …
    Lautlos huschten die Männer der CINDERELLA durch die Gänge, betraten die Kammern und Schlafräume ihrer Kameraden und flüsterten lange und eindringlich. Hin und wieder kamen sie mit hoffnungslosen Gesichtern aus den Schotten, aber meistens grinsten sie verlegen und gespannt. Sie fürchteten sich, aber sie zwangen sich dazu, mutig zu sein.
    Der Erste Offizier der CINDERELLA hatte zehn der besten Männer überzeugen können. Einige versprachen, Frauen mitzubringen.
    Den Treffpunkt kannten alle sehr genau; es war der Vorraum des großen Hangars, in dem ihr Schiff stand.
    Flüsternd wurden Zählungen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass es nicht mehr als dreiundvierzig Personen sein würden. Dann schloss sich das Personenschott und wurde verriegelt.
    Im Licht der starken Hangarscheinwerfer stand die Korvette vor ihnen. Die Männer und Frauen befanden sich in jenem Stadium der Entschlossenheit, in dem sie sich gegenseitig durch die bloße Anwesenheit Mut machten.
    »Ausgezeichnet«, sagte Major Jegontmarten. »Wir sind unbemerkt geblieben. Das Schiff wird in einer halben Stunde draußen sein.«
    Langsam glitt die Polschleuse auf.
    »Alles startfertig machen!«, rief Tontro unterdrückt. Kurz darauf erwachte die Korvette Stück um Stück zu technischem Leben. Noch liefen die Triebwerke nicht. Eine Gruppe beseitigte die Blockierungen der Landestützen und besetzte die halbautomatische Schaltzentrale, andere löschten die Steuerungsmöglichkeit SENECAs aus dem System. Das war einer der kritischen Momente, denn der Rechner konnte die Unregelmäßigkeit erkennen und Alarm auslösen. Das lag in seiner einprogrammierten Entscheidungsfreiheit.
    Die Männer arbeiteten mit äußerster Präzision. Die Außentore öffneten sich. Nacht lag über der Hochebene.
    Die Fesselfelder erloschen. Dann erwachten die Triebwerke, die Antigravprojektoren hoben das Schiff an. Steuereinheiten lösten die Korvette endgültig aus den Verankerungen. Obwohl die Crew nicht im Dauertraining stand und die CINDERELLA den Hangar seit Jahren nicht verlassen hatte, klappte das Zusammenspiel einwandfrei. Dann hing das Dröhnen und Röhren der Impulstriebwerke wie Donner über dem Land.
    Diese erste, deutliche Reaktion auf den Schock der planetaren Gefangenschaft konnten auch Kishin Mandrugas Leute nicht verhindern.
    Zeit: 9. Juli 3578 – elf Uhr
Ort: Magazin IV, drittes Deck
Mission: unbekannt
    Janie klappte die schwere Tasche zu und sah sich um. »Die Wissenschaftler arbeiten im Schichtbetrieb Tag und Nacht, aber sie haben nichts herausgefunden.«
    »Sie werden auch nichts herausfinden«, antwortete Cass hart. »Nicht einmal SENECA konnte bisher sagen, was wirklich geschehen ist.«
    »Jedenfalls habe ich nicht die geringste Lust, hier zu bleiben«, stöhnte Janie. »Ich sage dir, wir schaffen es, Cass!«
    »Davon bin ich nicht überzeugt.«
    »Aber du tust es trotzdem?«
    »Natürlich.«
    Cass war Magazinwart und wild entschlossen, nicht länger zu warten. Er konnte das nicht mehr. Entweder versuchte er, zusammen mit Janie auf dem Planeten zu überleben – dann brauchten sie den Inhalt ihrer beiden Taschen. Oder er versuchte, ebenfalls nur mit Janie, in flugfähigen Raumanzügen

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